Der B550 Chipsatz lässt noch immer auf sich warten. Da nutzen wir die Gelegenheit und werfen einen Blick auf das ASUS ROG Strix B450-E Gaming Mainboard, dem kostspieligsten B450 Board von Asus.
Inhaltsverzeichnis
Überblick
Verpackung und Lieferumfang
Sorgfältig Verpackt in vollends durchdesignter Kartone liegt das Board und ein üppiger Lieferumfang. ASUS packt zu dem Board eine ganzen Haufen an Zubehör und Extras, das sich vier Unterkartons befindet. Daher bietet sich eine Liste an:
- Handbuch
- 4 x SATA 6Gb/s Kabel
- 2 x M.2 Schraubenset
- 1 x Software DVD
- 1 x Strix Türhänger
- 1 x ROG Strix Aufkleber
- 7 x Kabelbinder
- 1 x Wi-Fi Antenne inkl. Slotblende
- 1x 4 Pin RGB Verlängerungskabel
- 1 x Adapterkabel für digital RGB 3 Pin mit Feistelle auf 3 Pin
- 1 x ROG Danke schön Karte
Da kann man nicht meckern, oder? Doch, die Hardware-Helden schon. Wir hätten uns hier noch einen kleinen Temperatursensor gewünscht, da das Board über einen entsprechenden Header verfügt!
Technische Daten
ASUS ROG Strix B450-E | |
---|---|
Formfaktor | ATX |
Chipsatz | AMD B450 |
Prozessoren | Ryzen 1000(G), 2000(G), 3000(G) |
Mosfets CPU | 8x 46A 4C10B/4C06B |
Mosfets Soc | 4x 46A 4C10B/4C06B |
Ram | 4x DDR4 DIMM, dual PC4-27733U/DDR4-3466 (OC), max. 64GB |
Erweiterungsslots | 2x PCIe 3.0 x16 (1x x16, 1x x4) 1x PCIe 2.0 x16 (x4) 3x PCIe 2.0 x1 1x M.2/M-Key (PCIe 3.0 x4, 22110/2280/2260/2242) 1x M.2/M-Key (PCIe 3.0 x4/SATA, 2280/2260/2242) 1x M.2/E-Key (PCIe, 2230, belegt mit WiFi+BT-Modul) |
Anschlüsse extern | 1x HDMI 2.0b / 1x DisplayPort 1.2 2x USB-A 3.1 (B450) / 1x USB-C 3.0 / 3x USB-A 3.0 / 2x USB-A 2.0 1x Gb LAN (Intel I211-AT) 5x Klinke/1x Toslink 1x PS/2 Combo |
Anschlüsse intern | 1x USB 3.0 Header (2x USB 3.0) / 1x USB 2.0 Header (2x USB 2.0) 4x SATA 6Gb/s (B450) / 2x SATA 6Gb/s (CPU) 1x seriell 1x TPM-Header |
Header Kühlung | 2x CPU-Lüfter 4-Pin, 3x Lüfter 4-Pin, 1x AIO-Pumpe 4-Pin, 1x Thermal-Sensor |
Header Beleuchtung | 2x RGB-Header 12V 4-Pin (5050), 1x RGB-Header 5V 3-Pin digital (WS2812B) |
Audio | 7.1 (Realtek ALC1220/ASUS SupremeFX) |
Multi-GPU | AMD 3-Way-CrossFireX (x16/x4, x8/x4/x4) |
Stromanschlüsse | 1x 24-Pin ATX, 1x 8-Pin EPS12V |
Grafik | je nach CPU |
Beleuchtung | RGB, 1 Zone (I/O-Abdeckung) |
Besonderheiten | Audio+solid capacitors, Diagnostic LED (LED-Indikatoren), 1x M.2-Passivkühler, I/O-Blende integriert, Bluetooth 5.0 + WLAN 802.11a/b/g/n/ac (2×2, Intel 9260) |
Herstellergarantie | drei Jahre (Abwicklung über Händler) |
Preis | Preis nicht verfügbar |
ASUS ROG Strix B450-E im Detail
Layout und Features
Das ASUS ROG Strix B450-E ist ohne Frage in Hingucker im typischen RoG Strix Design, also mit einer vollen Portion „Gaming“. Im Unterschied zum Strix B450-F hat man den bunt reflektierenden Sticker auf dem Chipsatz gegen einen etwas dezenteren ausgetauscht, ansonsten sehen sich die Boards sehr ähnlich. Insgesamt ist die optische Gestaltung sehr gut gelungen. Das Gamingmotto klar getroffen, farblich aber zurückhaltend. Unverzichtbar ist da natürlich die gewaltige I/O-Blende mit RGB-Beleuchtung. Da das Board auch im zukünftiges Testsystem genutzt wird, sind wir gespannt wie es hier mit der Kühlerkompatibilität aussehen wird. Sogar die nachträglich nicht mehr sichtbare Rückseite wurde aufwändig gestaltet
Die Spannungsversorgung rund um dem AM4 Sockel hat man bei Strix B450-E nochmal aufgebohrt und setzt insgesamt 12 Spulen (B450-F 8) rund um den Sockel ein. Die 4C06B und 4C10B MOSFETS werden von großen, massiven Kühlerkörpern oben als auch links vom Sockel abgedeckt. Ambitionierten Overclockingversuchen leistungsstarker CPUs steht hier also nichts im Weg.
In Sachen PCIe Slots ist das B450-E ebenfalls üppig ausgestattet. Zu den beiden metallverstärkten PCI-Express-3.0-x16-Slots (16 Lanes oder 2x 8 Lanes) kommt ein PCI-Express-2.0-x16 (4 Lanes) und PCI-Express-2.0-x1-Slots. Durch die Anordnung ist der obere PCI-Express-3.0-x16 Ports angenehm Weit vom CPU Sockel entfernt und eine GPU kommt sich mit breiten CPU-Kühlern nicht so schnell ins Gehege.
Wie bei B450 üblich halbieren sich die 16 Lanes, falls man noch ein DUAL-GPU Setup verwendet. Der unter dem Kühlkörper liegenden M2 Slots bedienen sich ebenfalls an den Lanes, weswegen dessen Verwendung mit einem Rückfall auf 8x bei der GPU einhergeht. Der obere Port M2 teilt sich die Leitungen mit den SATA-Ports, wovon zwei dann deaktiviert werden.
Beim auf den Namen Supreme FX getauften Onboard-Sound trumpft Asus ebenfalls auf. Dabei handelt es sich im einen ALC1220 Chip von Realtek, der mit Nichicon Kondensatoren aufgewertet wurde und über einen zwei Kopfhörerverstärker (32 bis 600 Ohm) verfügt. Abgesehen von den großartig klingenden Bezeichnungen ist die Audioperformance in der Praxis ohne jeden Tadel und bietet genug Power für die meisten Headsets/Kopfhörer.
Anschlüsse Intern
Die internen Anschlüsse sind zahlreich. Lediglich im USB 2.0 Bereich gibt es Abstriche zu machen, da es hier nur noch einen Header gibt, das B450-F ist hier besser aufgestellt. Problematisch ist die dies, wenn neben dem Frontpanel beispielsweise eine AiO mit USB Anschluss hinzukommt. Dazu gibt einen USB3.0 Header am rechten Rand über den sechs SATA Ports. Im Gegensatz zum Schwestermodell verfügt das B450-E über einen digital adressierbaren RGB-Port (ARGB, 3 Pin mit Freistelle), der sich zu den beiden 12V RGB Anschlüssen gesellt. Weiterhin gibt es 6 Lüfteranschlüsse, die Wahlweise im PWM oder DC Modus angesteuert werden können. Zwei davon sind mittig neben dem Sockel, was zwecks Kabelführung ungünstig sein kann. Direkt über den beiden Lüfteranschlüssen am unteren Rand befindet sich Temperatursensor-Port.
Onboard Buttons gibt es leider nicht, das wäre für uns als Tester ideal gewesen
Anschlüsse extern
In der festinstallieren I/O-Blende befinden sich 2x USB-A 3.1, 1x USB-C 3.0, 3x USB-A 3.0 sowie 2x USB-A 2 Anschlüsse. Dazu kommt ein LAN-Anschluss (Intel I211-AT) und ein HDMI sowie DisplayPort zur Bildausgabe, wenn man einen Prozessor mit integrierter GPU verwendet. Dazu gibt es die obligatorischen Audioanschlüsse inkl. Toslink, sowie einen PS2-Port.
Für die WiFi (WLAN und Bluetooth) Nutzung muss die entsprechende M2 Karte verbaut werden, der Antennenanschluss wird dann über eine PCI-Blende geführt.
UEFI und Software
Das UEFI von Asus hat uns schon immer ausgesprochen gut gefallen. Es ist zwar nicht ganz so stylisch wie beispielweise das MSI Gaming UEFI, dafür aber voller Funktionen die dennoch – im Rahmen des Möglichen – übersichtlich platziert sind. Im Gegensatz zu dem Gigabyte UEFI ist die Bedienung intuitiv und schnell.
Aufgrund der enormen Vielfalt zeigen wir nur einen Bruchteil der Möglichkeiten. Alles andere würde den Rahmen sprengen. Die Funktionen fürs Overcloking sind besonders gut dargestellt. Für das schnelle grundlegende Übertakten sind die Einstellungen wie Spannung, Multi usw. direkt erreichbar, die detaillierten Settings für die Optimierung in jeweils eigenen Untermenüs.
Große Stärke ist auch die Lüftersteuerung. Sämtliche Lüfter lassen sich als PWM oder DC festlegen, verfügen über eine eigene Temperaturquelle. Die Verzögerung der Lüfter (gegen An/Abschwellen) lässt sich genau so festlegen wie die Minimaldrehzahl und detaillierte Lüfterkurven.
Asus Armoury Crate
Die Crate Software ist noch relativ neu und bündelt einige Funktion und versteht sich als eine Art Softwaresammlung. Sie übernimmt die RGB-Steuerung, sprich die Aura SYNC Settings. Daneben verwaltet sie Softwareupdates und beherbergt sogar eine Gamesbilbiothekt.
Insgesamt ist die Software etwas überladen. Sowohl in Punkto Umfang, als auch bei der Werbeeinblendung. Bei der Installtion bliebt das System zweimal komplett hängen, während des Betriebs gab es jedoch keine Fehler.
AI Suite
Weit technischer ist die AI Suite, welche eine Art Tuningtool darstellt und auch die Systemüberwachung übernimmt. Es können Daten zum Takt, Spannungen ausgelesen, aber auch direkt verändert werden.
Weiterhin übernimmt die AI Suite auch die Lüftersteuerung, sofern man diese nicht komplett dem UEFI überlassen möchte. Auch die AI Suite hat das Problem von allem etwas zuviel zu sein, wobei dies nicht die Ausmaße der Crate Software annimmt. Zudem lief die Software im gesamten Testzeitraum ohne Probleme, Bugs oder Abstürze.
Benchmarks
Testsystem
- AMD Ryzen 2700X
- 2x 8GB DDR4 2400 MHz
- Radeon 580X
- XPG SX6000 Lite
Cinebench R20
Leichte, aber messbare Vorteile für das B450-E von ASUS.
Leistungaufnahme
Trotz der üppigeren Ausstattung ist das ASUS Mainboard etwas sparsamer.
Fazit
Das Asus ROG Strix B450-E Gaming Mainboard hat uns komplett überzeugt. Hier stimmt fast alles: Hervorragendes Design sowohl in Optik als auch Layout, sehr gute Leistung, gutes UEFI und eine üppige Ausstattung. Letztere dürfte für viele User wohl schon zu viel sein und treibt den Preis hoch.
Lediglich kleinere Makel schmälern den tollen Gesamteindruck minimal. Da wäre insbesondere der einzige interne USB2-Header zu nennen, was in Zeiten von AiOs mit USB Anschluss etwas wenig ist. Auch ist die mitgelieferte, wenn auch optionale Software, von allem etwas viel. Das gilt auch für die sehr große I/O-Blende, weniger ist manchmal mehr!
Nicht zu beanstanden sind Leistung und Stromverbrauch. In diesen Sinne hat sich das Asus ROG Strix B450-E den Gold-Award verdient!
positiv
- gutes Layout
- schönes Design
- üppige Ausstattung
- gute Leistung
- gutes UEFI und gute Lüftersteuerung
negativ
- sehr große I/O-Blende
- nur ein interner USB2-Header
- kein Temperatursensor im Lieferumfang