Die be quiet! Pure Loop 2 ist ohne leuchtende Light Wings-Lüfter nicht nur schlichter als die Pure Loop 2 FX, sondern mit den neuen Pure Wings 3-Lüftern mit Closed-Loop-Motor Technologie ausgestattet. Wir haben die 280mm-Version getestet.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Maße Radiator (T x B x H) | 317 x 140 x 27mm (ohne Lüfter) |
Material Radiator | Aluminium |
Drehzahl Pumpe | 4000 – 5500 U/min |
Anschluss der Pumpe | PWM |
Material Kühlerboden | Kupfer (vernickelt) |
Lüfter | 2x Pure Wings 4 140 high-speed PWM 140 x 140 x 25 mm |
Drehzahl Lüfter | ca. 400 bis 1800 U/min |
Intel Sockel | LGA 1700 / 1200 / 115x |
AMD Sockel | AM4, AM5 |
Preis | Amazon.de: € 108,90* |
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be quiet! Pure Loop 2 280mm im Detail
Zu dem Lieferumfang der be quiet! Pure Loop 2 gehört weiterhin eine großzügige Menge mit Flüssigkeit zum Nachfüllen. Als weitere Extras findet man Kabelbinder, Y-Kabel und eine gewisse Menge Wärmeleitpaste für mehr als eine Montage.
Der Rest besteht aus dem benötigten Montagematerial und einer hochwertigen Anleitung. Alles verstaut im typischen AiO-Eierkarton.
Die be quiet! Pure Loop 2 entspricht im Kern der Pure Loop 2 FX, wir fassen uns also etwas kürzer. Bei der Pure Loop 2 sitzt die Pumpe nicht wie gewohnt im Kühlblock, sondern ist in den Schläuchen integriert. Über das PWM-Signal ist ein Drehzahlsteuerung der Pumpe zwischen ~4000 bis 5500 U/Min möglich.
Die Kühleinheit hat einen Deckel aus gebürstetem Aluminium mit aufgedrucktem Hersteller-Logo. Eingefasst ist das Ganze in einem Rahmen mit ARGB-Beleuchtung, die über einen entsprechenden Mainboardanschluss gesteuert werden kann. Das ist die einzige Beleuchtung, die die Pure Loop 2 bietet. Die Bodenplatte ist wie von be quiet! gewohnt vernickelt.
Ebenfalls von dem Hersteller gewohnt ist die sorgfältige Verarbeitung des Radiators. Das vorliegende 280-mm-Exemplar ist sauber lackiert, ohne beschädigte Lamellen. An der Seite findet man einen weißen Pure Loop-2-Schriftzug.
Am Ende des Radiators gibt es eine Öffnung um die AiO mit der mitgelieferten Flüssigkeit aufzufüllen, wenn der Flüssigkeitsstand nicht mehr ausreichen sollte. Der Hersteller empfiehlt dies nach 2 Jahren, oder bei nachlassender Kühlleistung. Ein Ausbau ist dazu notwendig, natürlich begrüßen wir die einfache Nachfüllmöglichkeit sehr.
Nun aber zu der Neuerung, die hier bei den Lüftern liegt. Auf der Pure Loop 2 kommen die neuen be quiet! Pure Wings 3 Lüfter zum Einsatz, hier die Pure Wings 3 140mm PWM high-speed Lüfter. High-Speed beutetet in diesem Fall maximal 1800 U/min. Die minimale Drehzahl liegt am Testsystem bei knapp unter 400 U/min, wobei die Lüfter subjektiv kaum mehr hörbar agieren.
Das Besondere an den ansonsten überaus schlichten Lüftern liegt in der Closed-Loop-Motor Technologie. Diese soll die Drehzahl stabilisieren und sie unabhängig vom Widerstand wie einem Radiator machen. Tatsächlich kann man beobachten, wie die Drehzahl der Lüfter bei aufgesetzten Widerstand im Betrieb zunächst abfällt, dann aber wieder nach oben reguliert wird.
Typisch sind auch hier die geriffelten Lüfterflügel. Für den PWM-Anschluss an einem Port ist ein Y-Kabel enthalten. Mangels Beleuchtung wird kein weiterer Anschluss für die Lüfter benötigt. Mit den aufgeschraubten Lüftern hat man den ersten Teil der Montage schon erledigt, der Rest kommt jetzt.
Montage der Pure Loop 2
Einbau im AM5-System
Ein 280-mm-Radiator stellt gewisse Anforderungen an das Gehäuse. Hier muss natürlich der entsprechende Platz sichergestellt werden. Ist der Radiator montiert ist der Rest einfach.
Auf AM5 werden die Kunststoffabstandshalter zusammen mit den kurzen Montagebrücken direkt mit langen Schrauben in der AMD-Backplate verschraubt. Die Kunststoffaufsätze passen nur in eine Richtung auf die Backplate.
Da die Kühleinheit bereits einen Montagerahmen mit entsprechenden Schrauben besitzt, muss diese nur aufgesetzt werden, wenn vorher die Wärmeleitpaste aufgetragen wurde. Im Wechsel festziehen und fertig!
Einbau im LGA1700-System
Auf Intel LGA1700 muss die beiliegende Backplate verwendet werden, die immerhin aus Metall besteht. Mit kleinen Schrauben und Gummiringen wird sie den Bohrungen entsprechend ausgerichtet.
Auf die Schrauben kommen dann Abstandshalter mit Gewinden. Auf diese werden die Intel- Montagerahmen fixiert, die für LGA1700 gekennzeichnet sind. Nun wird auch hier der Kühler verschraubt.
Die Kühleinheit wird mit einem ARGB-Anschluss (5V) verbunden, wenn man die Beleuchtung nutzen möchte. Pumpe und Lüfter benötigen jeweils einen PWM-Anschluss. Bei dem Y-Kabel fällt auf, dass es etwas länger sein könnte.
Die Beleuchtung ist dezent aber geschmackvoll und unterstreicht das gelungene Erscheinungsbild der Pure Loop 2.
Temperatur und Lautstärke der Pure Loop 2 280
Kühlleistung auf AMD AM5
Testsystem
- AMD Ryzen 7700X
- NZXT N7 B650E
- 2x 16GB DDR5-Ram G.Skill FlareX 5 6000 MHz
- PNY XLR8 CS3030 SSD
- Fractal Meshify 2 XL
- Seasonic Focus PX-650
Die CPU wird auf 100 Watt limitiert und eine halbe Stunde mit prime95 (12K, ohne AVX) belastet. Dabei wird die Durchschnittstemperatur der CPU notiert und auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Wir testen mit maximaler und angepasster Lautstärke. Getestet wird aber auch bei einheitlichen Drehzahlen von 1000 U/min, um den Einfluss durch die Genauigkeit der Schallpegelmessung (Voltcraft SL-100, Abstand 30cm bei offenem Gehäuse) zu entfernen.
Die maximale Kühlleistung liegt bei sehr guten 72 Grad und ca. auf einem Level mit dem Deepcool Assassin IV. Auch die maximale Lautstärke ist ähnlich, allerdings ist die Pure Loop 2 im Klang doch deutlich angenehmer. Die NZXT Kraken geht es etwas lauter an. Insgesamt sind die drei Kühler unter Berücksichtigung der allgemeinem Toleranzen gleich stark.
Auf 40 dB(A) ist der Abstand identisch, hier kann sich die Pure Loop 2 nicht weiter absetzen, leistet aber eine gute Arbeit.
Bei angeglichener Drehzahl von 1000 U/min verliert sie etwas Boden gegenüber dem Assassin IV und der NZXT Kraken 280, die aber etwas lauter unterwegs sind. Im Endeffekt ist die Leistung auch hier gleich.
Kühlleistung auf Intel LGA1700
Testsystem
- Intel Core i5-13600K
- MSI Z790 Tomahawk WiFi
- 2x 16GB Corsair Vengeance DDR5-6000
- be quiet! Shadow Base 800 DX (Zwei Frontlüfter + Hecklüfter)
- be quiet! Straight Power 12 1000W
Um die Kühler zu fordern, werden sie bei einer möglichst konstanten CPU-Leistungsaufnahme von 181W getestet. Dazu kommt prime95 zum Einsatz mit fester FFT-Größe und AVX. Nach dem Aufwärmen wird jeweils über 30 Minuten die durchschnittliche CPU-Temperatur (normiert auf 20 Grad) bei maximaler Drehzahl, bei 40 dB(A) und, falls möglich, bei 1000 U/min ermittelt. Die Gehäuselüfter werden bei 1000 U/min betrieben.
Auch auf dem Intel LGA1700-System erreichte die Pure Loop 2 280mm eine Kühlleistung auf dem Niveau des Deepcool Assassin IV. Die Temperaturen lagen sogar auf den gleichen Werten, der Raum wurde nur minimal Wärmer gemessen.
Lautstärke und Einfluss durch die Pumpe
Um die Unterschiede besser abbilden zu können, haben wir das Messgerät in 10 cm Entfernung zur Pumpe aufgestellt. Wegen Messabweichung und der Genauigkeit des Messgerätes sind die folgenden dB(A) nur eine schnelle Orientierung. Wie es sich tatsächlich anhört versuchen wir zu beschreiben und ist auch immer subjektiv. Die Temperaturdifferenz wurde über die ersten 3 Minuten nach drosseln der Pumpe bei voller Lüfterdrehzahl beobachtet.
Trotz der hohen Drehzahlen ist der gemessen Schalldruck erneut gering. Sogar auffallend gering, da gerade bei voller Drehzahl die Pumpe doch hörbarer ist, als es die Zahlen vermuten lassen. Die Lautstärke/Klang ist auch etwas vom Sitz der Schläuche und vom Gehäuse abhängig. Man hört ein Surren, dass bei 50% leiser, aber etwas tiefer/brummiger wird. Bei 20% ist die Pumpe sehr leise. Je nach Umgebung, System und subjektiven Empfinden noch leicht brummend bis nicht mehr hörbar. Hier liegen mit gut 4250 U/min aber noch mehr an als die minimal spezifizierten 4000 U/min. Diese konnte wir nicht erreichen. Bei 10% waren es 4080 bis 4200 (schwankend).
Temperaturdifferenz zu 100% | Schalldruck der Pumpe | |
---|---|---|
Pumpe @ 100 % | – | 35,2 dB(A) |
Pumpe @ 50 % | + 0,5 °C | < 34,5 dB(A) |
Pumpe @ 20 % | + 1 °C | < 34,5 dB(A) |
Die Temperaturen wurden auf dem AM5-System nur minimal beeinflusst.
Fazit
Das positive Fazit der Pure Loop 2 FX kann für die Pure Loop 2, wie zu erwarten, wiederholt werden, da die Basis übernommen wurde. So bekommt man eine sauber verarbeitete, dezente AiO mit angemessener Kühlleistung und steuerbare Pumpe, die auch einen leisen Betrieb ermöglicht.
Die neuen Pure Wings 3 Lüfter sind optisch unauffällig und machen einen guten Job. Sie verfügen über eine große Bandbreite, um viel Leistung oder eben eine geringe Lautstärke zu ermöglichen. Dazu trägt auch das gute Laufgeräusch bei und sogar im Maximum übertreiben sie es in Sachen Lautstärke nicht so, wie manch andere Modelle.
Für die Lebensdauer ist die Nachtfüllmöglichkeit erwähnenswert und dass die passende Flüssigkeit Teil des Lieferumfangs ist. Die Garantiezeit liegt zwar nicht nur bei 2 Jahren, aber mit 3 Jahren ist sie nicht herausragend. Hier bieten einige Hersteller mittlerweile 5 oder 6 Jahre. Preislich ist die Kühlung mit 119€ (UVP – Straßenpreis zum Stand des Test leicht darunter) für eine 280mm Kühlung aber zumindest nicht unattraktiv.
Für die ordentliche Leistung, steuerbare Lüfter/Pumpe und die saubere Verarbeitung vergeben wir den Gold-Award.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.