Das be quiet! Shadow Base 800 DX und Shadow Base 800 (FX) begründen eine neue Gehäuseserie in be quiet!‘s Portfolio. Wir testen das große Gehäuse und schauen wie es mit Meshfront und Pure-Wings 3 Lüftern um die Kühlleistung bestellt ist.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
be quiet! Shadow Base 800 DX | |
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Maße (LxBxH) | 550 x 247 x 522 mm |
Material | Stahl, Kunststoff, Glas |
Mainboard-Format | E-ATX, ATX, M-ATX, Mini-ITX |
Anschlüsse Front | 1x USB 3.2 Gen. 2 Type C 2 x USB 3.2 Mic + Audio |
CPU-Kühler-Höhe | max. 180 mm |
Grafikkarten-Länge | max. 430 mm |
Laufwerke | Bis zu 8x 2,5 (4 enthalten) Bis zu 4x 3,5 (2 enthalten) |
Vorinstallierte Lüfter (mm) / (U/min) | Front: 1x Pure Wings 3 PWM 140 / 1200 Deckel: 1x Pure Wings 3 PWM 140 / 1200 Rückseite: 1x Pure Wings 3 PWM 140 / 1200 |
Maximale Lüfterinstallation (mm) | Front: 3x 140 / 120 Deckel: 3x 140 / 120 Boden: 1x 140 / 120 Rückseite: 1x 140 / 120 |
Optionale Radiatoren (mm) | Front: 120 / 140 / 240 / 280 / 360 / 420 Deckel: 120 / 140 / 240 / 280 / 360 / 420 Rückseite: 120 |
RGB-Beleuchtung | ja – integrierte ARGB-Streifen |
Lüftersteuerung | – |
Preis | Amazon.de: € 149,46* |
Angebote
be quiet! Shadow Base 800 DX im Detail
Außen
Das Shadow Base 800 DX Gehäuse gibt es noch in zwei weiteren Versionen. Einmal mit FX- und auch ganz ohne Kürzel. Der Unterschied zwischen dem FX und DX liegt vorrangig in den mitgelieferten Lüftern und einem integrierten Hub in der FX-Version. Die Version ohne Kürzel verzichtet vollständig auf eine ARGB-Beleuchtung.
Wir haben das be quiet! Shadow Base 800 DX vorliegen, also mit ARGB-Streifen in der Front und unbeleuchteten Pure Wings 3 140-mm-Lüftern. be quiet! verwendet für das Shadow Base 800 eine komplett offene Meshfront für einen möglichst hohen Luftstrom.
Selbstredend lässt sich die Front einfach entfernen. Dahinter sollte normalerweise ein Staubfilter sitzen, der bei unserem Modell aber fehlte. Das Gitter besteht aus Metall, der umliegende Rahmen aus Kunststoff.
Ab Werk ist in der Front ein Pure Wings 3 PWM-Lüfter mit 140-mm-Durchmesser verbaut. Es ist noch Platz für zwei weitere Lüfter in dieser Größe und auch 420-mm Radiatoren können verbaut werden.
An den abgeschrägten Seitenflächen, die ebenfalls luftdurchlässig sind, sind ARGB-Streifen integriert. Die Beleuchtung kann über das Mainboard gesteuert werden, wenn ein entsprechender Anschluss vorhanden ist, oder über einen einfachen Button am I/O-Panel über der Front.
Dort findet man unter anderem auch einen USB 3.2 Gen. 2 Type C-Anschluss und zwei USB 3.2 Type A-Anschlüsse, was man nach heutigem Standard auch so erwarten darf.
Der dahinterliegende Deckel ist ebenfalls offen und wird mit einem Staubfilter mit Kunststoffrahmen abgedeckt. Das ist jetzt nicht so stylisch oder wertig wie ein Metalldeckel aus einem Guss, aber immer noch besser als die aufgelegten Wabbelfilter. Trotzdem hätte man in der Preisklasse gerne auch ein Stahlelement einsetzen können.
Auch der Boden ist mit einem Filter abgedeckt, der sich nach vorn ausziehen lässt. Bei dem Seitenteil setzt man wie bei dem Dark Base 901 Pro auf eine Glasscheibe auf einem Stahlrahmen, die eingeschoben und von hinten verschraubt wird. Einen Klick-Mechanismus gibt es auch hier leider nicht. Wer nicht ständig schraubt, wird sich daran wohl nicht stören und immerhin gibt es keine sichtbaren Muttern. Die Scheibe ist getönt.
Die Verarbeitung ist gelungen. Stahl und Kunststoff haben eine gute Passform, es gibt an dem Modell keine Mängel, nur das Gewinde eines Abstandshalter wollte nicht greifen. Die Stahlseite ist mit einer Dämmung gegen Vibrationen beschwert.
Zum Lieferumfang muss man wenig sagen. Bis auf Handbuch, Schrauben, Laufwerksblende und ein paar Kabelbinder gibt es nicht wirklich etwas zu entdecken.
Innenraum
be quiet! hat in dem großen Shadow Base 800 DX für viel Platz gesorgt. Rund um das Tray für Mainboards bis zum E-ATX-Format ist viel Raum samt Kabeldurchführungen und eine große Abdeckung, die allerdings nur aus Kunststoff besteht. Sie kann versetzt werden.
Auch für Platz für Lüfter und Radiatoren ist gesorgt. So können gar 420er Radiatoren in Front und Deckel gleichzeitig verbaut werden. Je nach Kombination ist die maximale Dicke aber unterschiedlich. Im Deckel stehen für Lüfter und Radiatoren 59mm Platz zu Verfügung. Der Platz in der Front ist auch vom Radiator im Deckel abhängig. Verbaut man beispielsweise zwei 420-mm-Radiatoren, so darf der Radiator in der Front max. 39mm tief sein. Bei einer Kombination aus 360 und 420 mm sind es vorne bis 66 mm.
Luftkühler haben mit 180 mm Platz in der Höhe kaum eine relevante Grenze und auch 43cm für die Grafikkarte sind großzügig. Der Netzteiltunnel ist nur im vorderen Bereich geöffnet, ansonsten geschlossen.
Wer will kann die Slot-Blenden komplett ausbauen und auf einen vertikale Einbau wechseln. Allerdings ist dafür ein optionales Riserkabel erforderlich.
Zwei weitere Pure Wings 3 140mm PWM-Lüfter sind im Heck und im Deckel verbaut. Einen Hub oder wenigstens Y-Adapter gibt es nicht, sodass man entweder drei freie PWM-Anschlüsse benötigt, oder sich selbst entsprechende Kabel besorgen muss.
SSDs können auf der Vorrichtung neben dem Tray und hinter dem Mainboard montiert werden, wo auch HDDs passen. Weiterhin gibt es unter dem Netzteiltunnel Platz für die beigelegte Halterung, die mit optionalen Trägern für weitere HDDs/SSDs erweitert werden kann. Für viele moderne System, wo zum Teil nur noch M.2- und allenfalls 2.5“ Laufwerke anfallen, sind die Möglichkeiten ab Werk wohl ausreichend.
Ansonsten gibt es auf der Rückseite durch den Abstand zur Seitenwand viel Platz für Kabel. Zwar gibt es kein spezielles Führungssystem mit Schienen und man muss selbst auf Kabelbinder zurückgreifen, der Platz ist aber da und man erreicht schnell ein sauberes System.
Das Netzteil wird mit der Blende verschraubt und von hinten in das Gehäuse geschoben.
Die ARGB-Beleuchtung ist eher dezent, für mehr Licht gibt es die FX-Version mit LightWings-Lüftern.
Temperatur und Lautstärke des Shadow Base 800 DX
Hinweis: Da bei uns der Staubfilter der Front fehlte sind die Temperaturwerte erstmal unter Vorbehalt! Sobald der Filter vorliegt überprüfen wir das erneut.
Nachtrag: Die Werte mit Staubfilter sind nun eingetragen
Testsystem
- AMD Ryzen 5800X @ 100W
- be quiet! Dark Rock Slim
- MSI B550 Gaming-Plus
- Zotac GeForce RTX 3080 12 GB Trinity OC
- 16 GB DDR4-RAM Corsair Vengeance RGB
- be quiet! Straight Power 12 750W
Als Software dienen prime95 (12k ohne AVX) und MSI Kombustor. Jeder Testlauf ging 30-Minuten. Die Werte sind der jeweilige maximale Wert, normiert auf 20 Grad. Der Durchschnittswert lag in der Regel 1-2 Grad darunter. Der CPU-Lüfter wird bei 100%, die GPU-Lüfter bei 65% betrieben.
Maximale Drehzahl
be quiet! Shadow Base 800 DX | be quiet! Dark Base 901 Pro (Airflow) | Fractal Design North | |
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CPU-Temperatur | 76,1 °C | 72,9 °C | 69,1 °C |
GPU-Temperatur | 67,3 °C | 66,7 °C | 69,5 °C |
Lautstärke nur Gehäuselüfter 100% | 41 dB(A) | 49 dB(A) | 51,7 dB(A) |
Lautstärke Gesamt | 43,9 dB(A) | 49,5 dB(A) | 52 dB(A) |
Zunächst sind die Pure Wings 3 Lüfter bei ihrer maximalen Drehzahl von ~1200 U/min zwar nicht leise, aber auch nicht übermäßig laut unterwegs und um einiges zurückhaltender als viele Konkurrenten. Trotzdem kann es mit dem großen Bruder mithalten. Das North blieb mit den lauten Lüftern bei der CPU deutlich kühler, bei der GPU etwas wärmer.
Nachtrag: Die Werte vom Dark Base 901 Pro wurden aufgrund abweichender Einstellungen vorrangig bei der CPU nochmal korrigiert. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen!
Einheitliche Lautstärke
Wir regulieren nun die Gehäuselüfter und CPU-Lüfter jeweils auf 36 dB(A), die GPU-Lüfter werden auf 40 dB(A) reguliert.
be quiet! Shadow Base 800 DX | be quiet! Dark Base 901 Pro (Airflow) | Fractal Design North | |
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CPU-Temperatur | 78,6 | 78,2 °C | 77,6 °C |
GPU-Temperatur | 70,3 | 72,5 °C | 75,3 °C |
Auf angepasster Lautstärke sind die Temperaturen unter den untersuchten Gehäusen sehr ähnlich, und im Bereich der CPU sehr gut. Gerade die Grafikkarte bleibt sehr kühl. Die Kombination aus Front-, Heck- und Deckellüfter leistet gute Arbeit.
Update zum Staubfilter: Mit dem Frontfilter fielen die Temperaturen ähnlich zu den ursprünglichen Messungen aus. Die CPU wurde im Bereich um 1 bis 1.5 Grad wärmer, was vermutlich an der etwas geringeren Frischluftzufuhr liegt. Eine Auswirkung auf die GPU war kaum festzustellen. Dass es sich bei der CPU nicht nur um Messabweichung handelt wird dahingehend untermauert, da das Entfernen des Filter im Betrieb die Temperaturen nach kurzer Zeit leicht fallen ließ bzw. umgekehrt.
Die Lüfter lassen sich per PWM bis zu 350 U/min drosseln und laufen dann nicht mehr hörbar.
Fazit
Im Vergleich zum Dark Rock 901 Pro ist das be quiet! Shadow Base 800 um einiges einfacher gehalten. Statt zig Optionen und Umbaumöglichkeiten gibt es ein schlichtes Gehäuse, das viel Platz, einen guten Airflow und bis auf ARGB keinen Schnickschnack bietet. Die Kühlleistung des Gehäuses und der drei Pure Wings 3 Lüfter ist richtig gut. Auch ein Silenbetrieb ist möglich, da sich die Lüfter über einen PWM-Anschluss weit drosseln lassen und sehr laufruhig sind. Bei maximaler Drehzahl von „nur“ 1200 U/min werden die Lüfter selbst im Extremfall zumindest nicht übermäßig laut.
Optisch erfindet das Gehäuse das Rad nicht neu und man bietet Mesh und ARGB im gewohnten be quiet!-Design. Bei dem Deckel hätte dem Gehäuse ein einheitliches Stahlteil möglicherweise noch ein etwas edleres Design gegeben und zumindest ein Mehrfachkabel für die Lüfter wäre praktisch gewesen, aber insgesamt ist das Shadow Base 800 DX sehr stimmig und unterm Strich eine hervorragende Grundlage für einen kühlen (Gaming-)PC.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.