Corsair 2000D RGB Airflow im Test

Corsair bringt mit dem 2000D RGB Airflow ein luftiges Mesh-Gehäuse im Mini-ITX-Format. Neben dem Platz für einen 360-mm-Radiator und lange Grafikkarte gibt es auch drei AF120 RGB Slim-Lüfter samt Lighting Node Core.

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Interessant ist, dass das Gehäuse in ähnlicher Form im Zusammenhang mit Origin PC (CHRONOS V3 ) zu finden ist. Die hier vorliegende Variante weicht davon ab. Der Innenraum wurde offenbar gedreht, auch der Deckellüfter ist nicht vorhanden.

Technische Daten

Corsair 2000D RGB Airflow
Maße (HxBxT)458 x 200 x 271 mm
MaterialStahl, Kunststoff
Mainboard-FormatMini-ITX
Anschlüsse Front1x USB 3.2 Gen 2 Typ-C
2x USB 3.2 Gen 1Typ-A
Audio In/Out
Powerbutton
Resetbutton
CPU-Kühler-Höhemax. 90 mm
(bis 158mm getestet)
Grafikkarten-Längemax. 365 mm
Laufwerke2x 2.5″
Radiator Seitemax. 360mm
Radiator Rückseitemax. 240 mm
(ja nach GPU)
Lüfter Frontmax. 3x 120 mm/2x 140 mm
(3x 120 mm ARGB-Slim-Lüfter vorinstalliert)
Lüfter Deckelmax. 3x 120 mm/3x 140 mm
Lüfter Heck2x 120 mm
(je nach GPU)
LüftersteuerungPWM-Hub
RGB-Beleuchtungvia Lüfter
PreisUVP: 169,90 €

Corsair 2000D RGB Airflow im Detail

Da der Lieferumfang neben dem Gehäuse lediglich aus Schrauben und Kabelbindern besteht können wir uns direkt das Gehäuse ansehen.

Die Gestaltung des Mini-ITX Gehäuses könnte geradliniger kaum sein. Vier der sechs Seiten bestehen quasi vollflächig aus Mesh und auch die Formgebung ist maximal schnörkellos. Damit erinnert das Corsair 2000D RGB Airflow an das Meshlicious, aber mit 458 x 200 x 271 mm (HxBxT, gemessene Tiefe des reinen Gehäuses liegt eher bei ca. 260 mm – vermutlich zzgl. des externen Stromkabels) und knapp über 24 Litern ist das Corsair Gehäuse doch deutlich größer und verfolgt auch einen anderen Aufbau. Kompakt ja, aber maximal klein nein! Für SFF-Freunde möglicherweise schon etwas groß.

Die Gitter aus Metall werden von Kunststoffrahmen eingefasst, die sich zwar nicht so hochwertig anfassen wie ein Vollmetall-Design aber optisch wirkt das Ganze sehr stimmig und wäre sonst wohl in einer anderen Preisklasse gelandet. Vorne findet man am unteren Rand das Anschlussfeld mit 2x USB 3.2 Gen 1 Type-A, 1x USB 3.2 Gen 2 Type- C und 1x 3.5mm Audio. Eingerahmt von Power- und Resetbutton. Für eine gute Erreichbarkeit gehört das Gehäuse also auf den Tisch.

Oben auf dem Deckel ist in kleines Corsair-Logo zu finden. Das war es dann aber schon mit den von schwarz abweichenden Designelementen.

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Zumindest bis man das Gehäuse anschaltet und die drei 120-mm-Lüfter hinter dem Mesh-Frontpanel ihre ARGB-Beleuchtung erstrahlen lassen. Damit wird das Gehäuse auf Wunsch dann doch noch auffälliger. Die Front lässt sich ohne Werkzeug abziehen und offenbart das Corsair hier drei AF120 RGB Slim-Lüfter verbaut, die mit 15mm flacher sind als üblich. Die Lüfter haben je 8 RGB-LEDs in der Nabe.

Ebenso lässt sich der Deckel einfach entnehmen. Hier nutzt Corsair Magnete – eventuell wäre ein festeres Stecksystem nicht verkehrt gewesen. Ein Blick unter den Deckel verrät, dass hier das Netzteil verbaut werden wird. Das Stromkabel wird an der Rückseite des Gehäuse mit Kabelbindern entlang verlegt, ein passendes Kabel mit 90 Grad Winkel ist natürlich enthalten.

Die Rückseite ist mit einem einfachen Staubfilter abgedeckt, der etwas lieblos wirkt gegenüber den anderen Seiten – allerdings bekommt man diese in der Regel auch nicht zu Gesicht. Hier wäre auch Platz für weitere Lüfter, wenn dieser nicht von der GPU eingenommen wird.

Die großen Seitenteile sind angesteckt und mit jeweils zwei dekorativen Thumbscrews gesichert. Hinter den Gittern sind jeweils Staubfilter angebracht. Die Hauptkammer für die Hardware befindet sich rechts und wird von einem großen Lüfter-/Radiator-Rahmen überspannt, der Platz für 360-mm Radiatoren oder drei weitere 120-mm-Lüfter bietet und sich über zwei Schrauben entfernen lässt. Wer keine (AiO)-Wasserkühlung verbaut, muss zumindest auf dem Papier mit 90 mm großen CPU-Kühlern vorliebnehmen. Allerdings passen mit dem Verzicht auf Seitenlüfter und das Bracket auch größere Modelle! Sogar mit einem NH-U12S chromax.black (158mm) konnte das Seitenteil im vorliegenden Fall ohne den Rahmen noch geschlossen werden.

Nachtrag: Auf der Produktseite bei Corsair werden nun 170 mm spezifiziert. Nachtrag 2: Inzwischen stehen dort wieder 90 mm.

Anders als bei vielen sehr kompakten Mini-ITX Gehäuse nutzt Corsair keinen Aufbau mit Riserkabel. So findet das Mainboard unten um 90 Grad gedreht (Anschlüsse nach unten) seinen Platz und eine Grafikkarte (bis 365 mm, 3 Slots) wird hinten hochkant verbaut. Unsere RTX 3080 von Zotac passte, Lüfter an der Rückseite sind dann natürlich nicht mehr möglich. Die verbauten Gehäuselüfter sind rückseitig mit Lüftergittern abgedeckt, was nicht nur schön aussieht, sondern auch die Gefahr reduziert, dass Kabel dort hineingeraten.

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Ein maximal 130-mm langes Netzteil wird über dem Mainboard mit den Anschlüssen nach unten in den Käfig gesetzt. Das ganz wird dann durchaus eng und flexible, modulare Kabel sind zu empfehlen. Bei kleinen Systemen ist das Kabelmanagement nun mal oft etwas aufwändiger, so auch hier. Immerhin wollen neben den Kabeln des unten liegenden Frontpanels auch noch die anfallenden Kabel der Steuerungsplatinen verbunden werden.

Hier bietet Corsair neben dem iCUE Lighting Node Core für die RGB-Beleuchtung auch einen Lüfter-Hub mit eigenem Stromanschluss. Beide Platinen haben 6 Anschlüsse von denen je drei durch die Gehäuselüfter belegt sind. Hier wäre es möglicherweise eleganter gewesen eine kombinierte Steuerungseinheit zu bieten, da man ohnehin die mächtige iCUE-Software zur Beleuchtungssteuerung installieren muss und man so neben dem internen USB-Kabel gleich zwei SATA-Stromanschlüsse anschließen muss. Wer 2.5“ Laufwerke nutzt, findet dazu zwei Plätze. 3.5“ Festplatten werden nicht unterstützt.

Insgesamt war der Aufbau natürlich aufwändiger als bei geräumigen ATX-Towern, verlief in Summe aber ohne große Schwierigkeiten. Hier und da schaut man zweimal wie man Kabel am besten legt und muss auch mal lange Finger machen, um an alles ran zukommen.

Große Probleme beim Einbau gab es nicht. Wer ein besonders sauberen Look haben möchte, muss natürlich mehr Zeit investieren, außer man verdeckt das ganze ohnehin mit einer AiO.

Externe Kabel werden hinten aus dem Gehäuse geführt. Am Boden gibt es eine entfernbare Plastikblende, um besser an die Anschlüsse heranzukommen.

iCUE Software für RGB-Steuerung

iCUE ist für die RGB-Steuerung über den Lighting Node Core Controller notwendig, der per internem USB-Anschluss verbunden wird.

iCUE bietet üppige Konfigurationsmöglichkeiten der angeschlossenen RGB-Lüfter bzw. dessen Beleuchtung, da der PWM-Hub nicht über iCUE läuft. Zunächst stellt man in der Software die Lüfteranzahl und den Lüftertyp ein.

Im Anschluss kann nicht nur jede der jeweils 8 LEDs einzeln konfiguriert werden, auch die Lüfter lassen sich mit separaten Effekten belegen. Entsprechend sind gefühlt unendlich viele Beleuchtungskombinationen mit zahlreichen Effekten möglich.

Temperaturen und Lautstärke

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Hinweis: Wir müssen die Temperaturmessungen an dieser Stelle aufgrund eines aufgetretenen Defektes am Testsystem leider schuldig bleiben. Wir holen diese nach, wenn wir Ersatz haben.

Update: Inzwischen konnte wir mit neuem mITX-Testsystem die Temperaturen des Corsair 2000D RGB Airflow analysieren.

Testsystem:

  • ASUS ROG Strix B760-I Gaming Wifi
  • Intel Core i5-13600K
  • be quiet! Pure Rock LP
  • Zotac GeForce RTX 3080 12 GB Trinity OC
  • 2x 16GB DDR5-Ram G.Skill FlareX 5 6000 MHz
  • Fractal Design ION SFX-L 650W
  • Kingston NV2

Der 13600K wird auf 100W limitiert und mit prime95 12K belastet, die Grafikkarte gleichzeitig mit MSI Kombustor für maximale Abwärme. Der CPU-Lüfter dreht bei 100%, die Grafikkartenlüfter bei 65%. Das System wird über eine halbe Stunde belastet und im Anschluss werden die maximalen Temperaturen und die Durchschnittstemperaturen von GPU und CPU protokolliert und auf 20 Grad Raumtemperatur normiert.

CPU
(avg/max)
GPU
(avg/max)
Lautstärke
(Gesamt)
Corsair 2000D RGB Airflow @ 100%84,2/87,2 °C82,1/84,6 °C50,3 dB(A)
Fractal Design Meshify 2 XL @ 100%90,8/93,8 °C75,3/77,8 °C44,2 dB(A)

Auf maximaler Lüftergeschwindigkeit haben wir sehr gute CPU-Temperaturen verzeichnen können, die in einer Stichprobe sogar unterhalb des leiseren Meshify 2 XL lagen, bei dem die GPU den Innenraum vermutlich mehr erwärmt. Hier kommen dem 2000D die drei schnellen und etwas lauteren Frontlüfter zu Gute und auch, dass im Gegensatz zu einem normalen Gehäuse die GPU-Abwärme vermutlich weniger ins Gehäuse gebracht wird. Auf der anderen Seite kann die Grafikkarte aber nicht von der Frontbelüftung profitieren. Sie liegt mit maximal ~85 Grad noch im Rahmen, läuft aber deutlich wärmer als mit dem Meshify 2 XL.

Drosselt man die Lüfter des Corsair 2000D auf 36 dB(A) (1000rpm), so bestätigen sich die Eindrücke. Die CPU wird deutlich wärmer, so dass wir nach 15 Minuten und 97 Grad den Test beendet haben. Die GPU war mit maximal ~85 Grad bis hierhin noch nicht wärmer als bei voller Geschwindigkeit, so dass diese scheinbar für sich selbst verantwortlich ist. Man muss dem Corsair 2000D an dieser Stelle natürlich zugutehalten, dass deutlich bessere Kühlmöglichkeiten für die CPU zur Verfügung stehen als der extrem kompakte Pure Rock LP, der aber zukünftig für alle mITX-Tests zum Einsatz kommt.

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Die Lüfter haben nicht nur über die ansehnliche Beleuchtung, sondern auch einen guten Drehzahlbereich von ca. 450-1900 U/min. Auf ca. 30 cm Abstand haben wir bei voller Drehzahl ~48 dB(A) (nur Gehäuselüfter) gemessen und gefühlt einen respektablen Luftstrom. Gesteuert werden sie über den PWM-Anschluss des Mainboards und dessen Software.

Leise ist das natürlich nicht mehr, allerdings werden die Lüfter mit reduzierter Drehzahl schnell sehr unauffällig und können auch flüsterleise genutzt werden. Bei 1000 U/min haben wir noch 36 dB(A) bei angenehmen Laufgeräusch gemessen.

Fazit

Das Corsair 2000D RGB Airflow hat bei uns einen guten Eindruck hinterlassen und hat in vielen Punkten Gefallen gefunden. Corsair schrumpft das Gehäuse zwar nicht auf Rekordgröße, aber vereint Platz und kompakte Fläche (zu Lasten der Höhe) mit einem ansprechenden Design. Mit den schnörkellosen, staubgeschützten Mesh-Flächen sieht das 2000D RGB Airflow sehr gut aus, bietet mit den RGB-Lüftern auf Wunsch auch etwas mehr Show. Die verbauten Slim-Lüfter punkten mit großem Drehzahlbereich, der auch einen extrem leisen Betrieb ermöglicht. Für ein Mini-ITX Gehäuse wird also viel Platz geboten. So sind trotz des Formfaktors 360 mm große Radiatoren und lange GPUs möglich. Etwas schwerer hingegen wird es beim Kabelmanagement. Außerdem benötigt man ein SFX(-L) Netzteil und 3.5″ Laufwerke müssen draußen bleiben.

Die Ausstattung mit drei RGB-Slim Lüftern, der umfangreichen Lighting Node Core RGB-Steuerung und dem PWM-Hub kann sich sehen lassen. Noch eleganter wäre eine einheitliche Steuerzentrale gewesen, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Hardware-Helden Gold Auszeichnung

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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