Bei einigen Dingen fragt man sich, wieso darauf nicht schon eher jemand gekommen ist. Dazu gehört, in Zeiten von RGB und Modding, auch die Verschönerung der unschönen Lüfterrückseite. Corsair hat sich dem angenommen und präsentiert mit den iCUE QL RGB neue Lüfter, die auf Vorder- und Rückseite mit stolzen 34 RGB-LEDs verteilt auf vier Ringe beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
Corsair iCUE QL RGB Überblick
Technische Daten
Corsair QL 120 RGB | Corsair QL 140 RGB | |
---|---|---|
Maße | 120 x 120 x 25 mm | 140 x 140 x 25 mm |
Bohrungen | 120er | 140er |
Anschluss | 4 Pin (PWM) | 4 Pin (PWM) |
Regelbereich (angegeben) | 525 – 1500 U/Min | 550 – 1250 U/Min |
Regelbereich (gemessen) | 510 – 1480 U/Min | 555 – 1290 U/Min |
Lautstärke | 18 – 26 dB(A) | 18 – 26 dB(A) |
Luftdurchsatz | 23 – 71 m³/h | 35 – 85 m³/h |
statischer Druck | 0,22 – 1.5 mm H2O | 0.31 – 1.4 mmH2O |
Lager | Hydraulic | Hydraulic |
Verpackung und Lieferfumfang
Die iCUE QL RGB gibt es in 120mm und 140mm Ausführungen. Die kleineren Exemplare sind im 3er-Pack, die größerem im Doppelpack zu haben. Beiden Bundles liegt ein Lighting Node Core bei, das als umfangreiche Steuerzentrale dient. Die Lüfter können bei Bedarf auch einzeln erworben werden.
Die Preise haben es in sich. Die Bundles haben eine UVP von 114,90€, respektive 99,90€ und die einzelnen Lüfter sollen je nach Größe 32,90-39,90€ kosten.
Corsair iCUE QL RGB Detailbetrachtung
Mit den milchig-transparenten Flügeln und dem breiten Rahmen erinnern die iCUE QL RGB an Corsairs LL-Lüfter, die mit ihren unabhängig beleuchteten Ringen in Nabe und Rahmen damals für Aufsehen sorgten. Etwas salopp gesagt hat Corsair die LL-Lüfter quasi verdoppelt und die zwei LED-Ringe auch auf der Rückseite eingesetzt.
Damit kommen die QL RGB nicht nur auf wahnsinnige 34 RGB-LEDs pro Lüfter, sondern man kommt nun auch auf der Rückseite endlich in den Genuss einer attraktiven Optik und der Kompromiss bei der Einbaurichtung zwischen Optik und Airflow muss nicht mehr gemacht werden. Um den Eindruck noch ansprechender zu gestalten verzichten Corsair auf die unansehnlichen Datenlabel auf der Motorseite und setzt dort das gleiche schicke Metall-Logo wie auch auf der Vorderseite. Der Datensticker wurde dezent an das 60cm lange Lüfterkabel ausgelagert.
Auch der Rahmen gibt an den Seiten einen Blick auf die beiden Leuchtringe frei, so kommt man wirklich von allen Seiten in den Genuss der Beleuchtung.
140 mm Variante mit kleinem Drehzahlbereich
Neben dem Aussehen sollen die Lüfter natürlich auch Luft fördern und optimalerweise auch noch leise sein. Bedingt durch den sehr breiten Rahmen, fällt der Querschnitt der Lüfter etwas kleiner aus, als bei den schlichten Konkurrenten. Im Endeffekt hat man also sozusagen 110er und 130er Lüfter. Dies zeigt sich in einem etwas reduziertem Luftstrom, aber gleichzeitig recht solidem statischem Druck. In jedem Fall liegt die Kühlleistung nicht auf Top-Niveau, die Unterschiede sind aber verschmerzbar. Der Drehzahlbereich liegt bei den kleinen Lüfter bei ordentlichen 525 bis 1500 rpm, die großen 140er kommen leider nur auf 550 rpm runter, was bei der Größe etwas hoch ist. Die maximale Drehzahl liegt bei zurückhaltenden 1250 rpm. Für die Entkopplung setzt Corsair auf gummierte Ecken.
Die Lighting Node Core Platine haben wir erstmals im iCue 220T Gehäuse kennengelernt. Dort kam die Steuerzentrale als nackte Platine, im Lüfterbundle ist sie jedoch in einem schwarzen Kunststoffgehäuse untergebracht. Im Gegensatz zum Lighting Node Pro werden die Lüfter direkt angeschlossen und nicht über einen weiteren Hub. Der größte Nachteil war bei der Core-Version, dass nur sechs statt zwölf Lüfter angeschlossen werden können, bei den QL RGB ist dieser Unterschied jedoch nicht von Belang.
Corsair QL RGB
Wie zuvor erwähnt beherbergt jeder QL RGB Lüfter 34 LEDs. In den äußeren Ringen befinden sich jeweils 12 LEDS. Die Inneren ringe kommen auf 4 auf der Vorderseite und sogar 6 auf der Rückseite. Diese enorme Menge an LEDs benötigt einiges an Strom und bringen die Lighting Nodes an ihr Limit. So sind auch am Lighting Node Pro „nur“ sechs dieser Lüfter möglich und stellt hier keinen Vorteil mehr da. Dazu kann man beim Core auf den zusätzlichen Hub und den damit einhergehenden Kabelsalat verzichten.
iCue Software
Die Konfigurationsmöglichkeiten der Lüfter sind nahezu endlos. Jede Lüfterseite ist separat aufgeführt und kann dementsprechend einzeln konfiguriert bzw. über einen Button bei Bedarf deaktiviert auch werden. Es ist zudem auch möglich jede einzelne der 36 LEDs getrennt anzusprechen.
Zu den zahlreichen Beleuchtungseffekten, die man bereits von diversen Corsair-Produkten kennt wurden für die QL RGB zwei neue Effekte in iCue eingepflegt: Gate und Ping. Bei diesen lassen die QL ihre bunten Muskeln spielen und reichen die Farben durch unterschiedliche Lüfter und Bereiche, begleitet von Lichtanimationen.
Bedingt durch die vielen LEDs ist die Beleuchtung erstklassig und die LED-Hotspots sind vor allem bei Fotos wirklich relevant. Eine dermaßen gleichmäsige wie auch intensive Beleuchtung bekommt man derzeit nirgends.
Temperaturen
Um die Leistung der 120mm QL RGB einschätzen zu können haben wir auf einem Noctua U12S montiert. Getestet bei 1000 U/Min.
[wpdatachart id=51]Die iCUE QL RGB lassen durchgehend ein paar Grad liegen, die im Alltag aber wohl keinen relevanten Unterschied machen. Das Laufgeräusch ist durchgehend angenehm und frei von störenden Nebengeräuschen.
Corsair iCUE QL RGB Fazit
Wow, hier hat Corsair es wirklich krachen bzw. leuchten lassen. Hat man geglaubt die LL-Lüfter wären die Spitze in Sachen RGB, so belehren die iCUE QL RGB eindrucksvoll eines Besseren. Die Optik ist schlicht grandios und lassen das Herz eines jeden RGB-Fans höherschlagen. Dabei überzeugt nicht nur die bloße Menge an Leuchtdioden, sondern auch die nun endlich durchgestylte Rückseite.
Ausgereizt werden die zahlreichen LEDs dabei erst durch das Zusammenspiel von Lighting Node und iCUE. Das mächtige Team zeigt eindrucksvoll was möglich ist und ist vom Umfang und den Möglichkeiten (jede LED kann einzeln angesteuert werden) dem offenen digitalen RGB Standard noch weit überlegen.
Abseits der Optik arbeiten die Lüfter aber auf einem lediglich guten Niveau. Sie sind laufruhig und akustisch angenehm. Die Leistung hängt, wohlmöglich wegen des geringen Querschnitts, der Elite zwar etwas hinterher, aber nicht in einem wirklich relevanten Maße. Vor allem aber der Drehzahlbereich – insbesondere bei den QL140 (bei amazon)* – dürfte bzw. muss nach unten noch flexibler sein. So sind es also die Kernkompetenz eines Lüfters, die hier etwas auf der Strecke bleiben.
Ein weiten Haken hat die Sache: Die Preise sind wirklich gesalzen und machen die iCUE QL RGB zu einem Enthusiastenprodukt. Die Bundles mit Lighting Node Core als Beigabe entschärfen dies ein wenig, günstig sind die iCUE QL RGB aber auch dann nicht.
Bei den Preisen führen auch die kleinen Patzer im Bereich Drehzahl und Leistung zu einer Abwertung. Silber haben die schönen Lüfter aber allemal verdient.