Mit der K100 RGB steht nun knapp 3 Jahre nach der Vorstellung der K95 Platinum eine neue Premium Tastatur von Corsair ins Haus. Dabei fährt die neue Corsair K100 RGB ein Paar schwere Geschütze auf, wie etwa optomechanischen Switches, hochwertige PBT Tastenkappen oder ein neuer SoC mit einer nie dagewesenen Polling Rate von 4000 Hz. Was das Tastatur Flaggschiff sonst noch alles zu bieten hat klären wir im Test.
Inhaltsverzeichnis
Corsair K100 RGB im Detail
Verpackung und Lieferumfang
Die K100 RGB wird in einem Corsair typischen gelb-schwarzen Karton ausgeliefert, welcher natürlich auf der Vorder- und Rückseite auf die Vorzüge der Tastatur aufmerksam macht. Wer sich die Gestaltung genauer anschaut, dem wird sicherlich auch das neu gestaltete Corsair Logo auffallen.
Das Zubehör beinhaltet eine abnehmbare Handballenauflage, eine kurze Gebrauchsanleitung samt Garantiebestimmungen und zwei Sets silberner Wechseltastenkappen inklusive Abzieher.
Technische Daten
Corsair K100 RGB | |
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Abmessungen | 470 x 38 x 166mm |
Gewicht | 1,31 kg |
Typ | mechanisch |
Schalter | Corsair OPX |
Sonstiges | – n-Key Rollover – magnetische Handballenauflage – 44 Zonen Rundum-Beleuchtung – iCUE Wheel – PBT Tastenkappen |
Preis | Amazon.de: € 233,95* |
Während Corsair bei den charakteristischen Merkmalen, wie der Abdeckung aus gebürstetem Aluminium und den freistehenden Tasten, seiner Tastaturserie treu bleibt, hat die Corsair K100 RGB ein neues Design (und auch ein neues Innenleben) spendiert bekommen. Das immer noch angenehm schlichte Erscheinungsbild wurde dabei um ein Paar Auffälligkeiten, wie dem multifunktionalen Corsair iCUE Wheel erweitert.
Die Tastatur selbst kommt in einem leicht erweiterten Standardlayout daher und verfügt neben separaten Multimediatasten auch über die von der K95 bereits bekannten 6 zusätzlichen Makro-Tasten auf der linken Seite. Diese können bei Installation einer passenden Software auch mit Elgato Funktionen verknüpft werden.
Die K100 kommt wie alle bisher getesteten Corsair Tastaturen mit einer optionalen Handballenauflage daher. Die Ablage der Corsair K100 RGB verfügt über eine weiche, gepolsterte Kunstleder Oberfläche, welche magnetisch an der Tastatur befestigt wird.
Auf der Unterseite sorgen vier große Gummifüße für einen sicheren Stand auf dem Tisch, weitere sechs befinden sich nochmal an der Handballenauflage. Für ein aufgeräumtes Kabelmanagement bietet die K100 darüber hinaus noch 6 Kabelkanäle.
Mit jeweils 2 kleinen Füßen pro Seite lässt sich die 1,3 kg schwere Tastatur zudem in 2 verschiedenen Winkeln aufstellen. An Komfort sollte es also nicht mangeln.
Unser Testexemplar der K100 verfügt über die neuen Corsair OPX Switches. Dabei handelt es sich um lineare mechanische Schalter mit einer Betätigungskraft von 45g, einem Gesamthub von 3,2 mm und einem Auslösepunkt bei 1mm. Die Switches sind also Cherry MX Silver Schaltern durchaus ähnlich, unterscheiden sich aber in einem wesentlichen Punkt: Die Ausösung erfolgt optisch, durch die Unterbrechung eines Infrarotlichts. Dadurch sollen die Switches bis zu 150 Millionen Anschläge verkraften. Alternativ gibt es die K100 auch noch mit herkömmlichen Cherry MX Silber Schaltern.
Bei den Tastenkappen kommen bei einer Corsair Tastatur erstmals von Haus aus hochwertige Doubleshot PBT Kappen mit einer Wandstärke von 1,5mm zum Einsatz. PBT Kappen setzen auf 2 Materialschichten mit eingefräster Beschriftung. Dadurch bleibt die Beschriftung auch bei intensivster Nutzung erhalten, da keine Farbe abblättern kann.
Für die Beschriftung hat Corsair eine etwas kleinere Schriftart, als noch bei der K95 Platinum verwendet. Zudem hat der Hersteller drauf geachtet, das sich abgesehen vom Numpad alle Symbole jeweils in der oberen Hälfte der Taste befinden. Damit umgeht man die Problematik von ungleichmäßig ausgeleuchteten Tasten.
Das einzelne Tasten in allen erdenklichen Farben leuchten können ist im Jahre 2020 wohl nicht weiter erwähnenswert. Corsair erweitert das Ganze nun allerdings noch auf der Rand der Tastatur und bietet bei der K100 eine 44 Zonen Rundum-Beleuchtung. Davon finden sich jeweils 11 Zonen an den Seiten und 22 an der Oberseite.
Mit dem iCUE Wheel lassen sich verschiedene Profile durchschalten, aber auch die Beleuchtungsintensität nahezu stufenlos regulieren. Die Beleuchtungsfarbe ist auf maximaler Helligkeit sehr intensiv. Dank des neuen CORSAIR AXON SoC’s kann die Tastatur nun bis zu 20 Beleuchtungsebenen verwalten. Den wildesten RGB Fantasien sind also kaum noch Grenzen gesetzt.
Das 2m lange Anschlusskabel wurde mit einem straffen Textilsleeve versehen und ist dadurch recht störrisch beim Verlegen. Das Kabel teilt sich in zwei USB Anschlüsse auf, welche jeweils für den Betrieb und den durchgeschliffenen USB Port an der Rückseite der Tastatur dienen. Die Anschlüsse wurden entsprechend gekennzeichnet.
Corsair iCUE Software
Um alle Funktionen der K100 in vollem Umfang nutzen zu können empfiehlt sich die Installation der Corsair iCUE Software in der aktuellsten Version.
Mit iCUE lassen sich unter anderem Makros aufnehmen, die Funktionen des neuen iCUE Wheels bearbeiten oder umfangreiche Beleuchtungseffekte mit bis zu 20 Layern erstellen. Die Software synchronisiert dabei nach Bedarf alle kompatiblen Corsair Geräte untereinander.
In den Tasttureinstellungen lässt sich darüber hinaus eine Abfragerate von 4000 Hz einstellen, was einer Reaktionszeit von 0,25ms entspricht.
Corsair K100 RGB im Praxischeck
Die Corsair OPX Switches sind von der Betätigungscharakteristik am ehesten mit Cherry MX-Silver Schaltern vergleichbar. Der Federweg ist linear, der Auslösepunkt nicht spürbar und die Betätigungskraft liegt bei geringen 45 Gramm. Der Tastenhub beträgt lediglich 3,2mm und die Auslösung erfolgt bereits bei 1mm. Das größte Novum ist dabei die Art wie die Auslösung erfolgt – nämlich optisch, durch die Unterbrechung eines Infrarotlichtes.
Dank der leichtgängigen Mechanik, der schnellen Auslösung und der geringen Betätigungskraft eignen sich die Switches ideal fürs Gaming, sind aber natürlich auch für Vielschreiber interessant.
Bei der Umsetzung der Tastenmatrix hat Corsair wie gewohnt eine hervorragende Arbeit geleistet. Die K100 bietet volles n-Key Rollover und zeigt keinerlei Ghosting oder Blocking. Die 4000 Hz Polling Rate bringt nach ersten Test keine spürbaren Vorteile bei der Umsetzung der Tastatureingaben. Dazu sind die Unterschiede von nicht mal einer Millisekunde vermutlich einfach zu gering.
Die separaten Multimediatasten funktionieren zuverlässig sowohl im Windows-Mediaplayer, in der Spotify App oder mittlerweile sogar auch im Browser.
Das Gehäuse punktet mit einer sehr guten Verwindungssteifheit sowie Stabilität und steht dank der Vielzahl an Gummifüßen immer rutschfest auf dem Tisch. Der Tastenanschlag hört sich im Vergleich zu vorher getesteten Corsair Tastaturen oder auch der ASUS Scope TKL dumpfer und leiser an, ja fast schon gedämpft.
Die weiche Handballenauflage schmiegt sich dank des gepolsterten Materials gut an und ist sehr bequem.
Beim Anschließen der Tastatur ist uns aufgefallen, dass die USB Anschlüsse sehr dick ausfallen, dadurch ist es schon problematisch diese nebeneinader einzustecken. Sofern ausreichend Posts vorhanden sind, sollten die Anschlüsse daher besser übereinander verwendet werden.
Fazit
Corsair definiert mit der K100 RGB Grenzen neu – und zwar gleich im vielerlei Hinsicht. Da hätten wir zum einen eine hochwertige, mit Features vollgestopfte Tastatur, welche mit einer über die Tasten hinausgehenden 44 Zonen RGB Beleuchtung, hochwertigen PBT Tastenkappen, optomechanischen Corsair OPX Schaltern, einer gepolsterten Kunstleder Handballenauflage und dem praktischen iCUE Wheel punktet. Dabei wird allerdings auch die magische Grenze von 200€ mit einer Hersteller UVP von 249€ (UVP) deutlich überschritten, was die K100 RGB zu der bisher teuersten Tastatur macht, die wir bisher getestet haben.
Die Frage, ob es sich lohnt soviel Geld für eine Tastatur auszugeben muss jeder für sich selbst beantworten. Corsair tut in unseren Augen mit der K100 RGB jedenfalls viel dafür, um die aufgerufenen UVP zu rechtfertigen, sodass wir unseren Gold Award vergeben.
positiv
- hochwertige Verarbeitung
- PBT Tastenkappen
- optomechnaische Corsair OPX Schalter
- praktisches iCUE Wheel
- umfangreiche 44 Zonen RGB Beleuchtung am Gehäuse
negativ
- sehr teuer
- unnötig breite USB Anschlüsse
Abschließend möchten wir uns bei Corsair für die Bereitstellung des Samples und das damit entgegengebrachte Vertrauen bedanken.