Corsair feiert mit dem Xeneon 32QHD165 Premiere und bringt den ersten haueigenen (Gaming)-Monitor. Ein 32 Zoll großes und 165 HZ schnelles IPS-Panel versprechen eine hohe Gaming-Performance. Weitere Highlights sind aber auch abseits des Panels zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Corsair Xeneon 32QHD165 | |
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Display-Größe | 32 Zoll |
Auflösung | QHD / 2560 x 1440 Pixel (93 ppi) |
Bildwiederholrate | 165 Hz |
Panel-Typ | IPS |
Bildschirmoberfläche | matt |
Bildformat | 16:9 |
Helligkeit | 400 cd/m² 440 cd/m² (HDR) |
Kontrastverhältnis | 1000:1 |
Farben | 16,7 Mio. |
Farbraum | 98 % DCI-P3 100 % sRGB 100 % Adobe RGB |
Betrachtungswinkel | H: 178° / V: 178° |
Krümmung | – |
Reaktionszeit | 1ms MPRT <3ms GtG |
Anschlüsse | 1x DP 1.4 2x HDMI 2.0 1x USB Typ-C Alt Mode (15W) 1x USB-C Upstream 2x USB Typ-A |
Audio | 1x Audio out (3,5mm-Klinke) |
Integrierte Lautsprecher | nein |
Abmessung (mit Standfuß) | 732 x 607 x 316 mm |
Neigungswinkel | -5 ° / 20 ° (vorn/hinten) 30° /(links/recht) |
Höhenverstellung | ja (110 mm) |
VESA-Aufhängung | 100 x 100 mm |
Gewicht | 9,5 kg |
Garantie | 3 Jahre (Zero-Dead-Pixel-Garantie) |
Besonderheiten | -HDR400 -Freesync Premium -G-Sync kompatibel -iCue-Integration -Stream-Deck-Integration -iCue-Nexus-Kompatibel -1/4 Zoll Gewinde |
Preis | Preis nicht verfügbar |
Lieferumfang und Montage
Der Monitor ist ein einem brauen Pappkarton verpackt und darin sicher in Styropor untergebracht. Der Standfuß kommt in zwei Teilen, dazu liefert Corsair für jeden der gebotenen Anschlüsse ein Anschlusskabel mit, sprich DisplayPort, HDMI und USB-C. Das externe Netzteil hat eine Ausgangsleistung von 90W.
Die Montage ist ein Kinderspiel, ein Schraubdreher wird jedoch benötigt, da der Xeneon 32QHD165 nicht über einen Schnellverschluss, wie beispielsweise die LC-Power Monitore, verfügt. Hier wird Tragarm mit vier Schrauben fixiert. Der Standfuß wird mit einer Hand-Schraube befestigt und schon kann der große Monitor aufgestellt werden.
Design und Verarbeitung
Der Corsair Xeneon 32QHD165 ist ohne Frage ein Hingucker. Corsair versteht es die eigene Designsprache aufzugreifen, ohne dass der Bildschirm zu dominant oder verspielt wirkt. Das Basis fällt großflächig aus, wirkt durch die offene Gestaltung jedoch beinahe elegant. Haptik und Verarbeitung sind an dieser Stelle großartig. Die graue Lackierung des massiven Aluminium Standfußes ist perfekt ausgeführt, der Monitor steht wie Bunker. Auf eine RGB-Beleuchtung wird verzichtet.
Der Bildschirm selbst hat einen 5mm dünnen Kunststoffrahmen an drei Seiten und unten ist der Rahmen ca. 20 mm breit. Mittig ist dezent das Corsair-Logo aufgebracht, rechts eine kleine Status LED (weiß, deaktivierbar).
Die matt-strukturierte Oberfläche des Kunststoffes ist resistent gegenüber Fingerabdrücken und zieht sich auch über die komplette Rückseite des Monitors. Der Kunststoff ist sehr hochwertig und stabil, der Bildschirm zudem nur 20 mm flach, was ihn zunehmend elegant erscheinen lässt.
Links unten (rechts unten von vorn betrachtet) ist ein Joystick zu Navigation mit darüber platziertem Power-Button.
Anschlüsse und Funktionen
Über den Lüftungsschlitzen ist das glänzende Corsair-Logo platziert. Die Anschlüsse hat Corsair nach unten ausgerichtet und bietet hier eine ordentliche Auswahl. Bei den Signaleingängen steht die Wahl zwischen DisplayPort 1.4, USB-C mit DP-Alt-Mode und zwei HDMI 2.0 Anschlüssen.
Per USB-C angeschlossen Notebooks können gleichzeitig auch aufgeladen werden, allerdings liefert der Xeneon hier nur 15 Watt, so dass stärkere Geräte weiterhin ein Netzteil benötigen, Potenzial verschenkt!
Ein weiterer USB-C Anschluss fungiert als Upstream-Port für die iCUE Anbindung und die USB-A-Anschlüsse für Peripherie oder USB-Sticks. Da die Anschlüsse im Alltag nicht besonders komfortabel erreichbar sind, wird man hier wohl Eingabegeräte anschließen wollen. Der Vollständigkeit halber sei auch der Audio-Anschluss erwähnt, interne Lautsprecher gibt es nicht.
Der Tragarm stellt rückseitig verschiebbare Kabelhalterungen bereit, die für Ordnung auf dem Tisch sorgen. Oben auf der Säule befindet sich zu dem ein ¼-Zoll Gewinde. Das kleine, aber feine Detail bietet Möglichkeiten: So lassen sich hier beispielweise Kameras, Mikrofone oder ähnliches Equipment montieren und ist damit im Grund eine geniale Idee.
Weiterhin lässt sich der Corsair Xeneon 32QHD165 auch direkt mit einem Elgato Stream Deck verbinden, was wir mangels des Gerätes nicht präsentieren können. Hier zeigt sich, dass man sich bei Corsair Gedanken gemacht, wie man Produkte ideal zusammen nutzen kann.
Ergonomie
Abgesehen von eine Pivot-Funktion, bietet der Corsair Monitor sämtliche ergonomischen Vorzüge. Eine Höheverstellung um 110 mm, Neigung von -5 bis 20 Grad und schließlich kann der Bildschirm auch um 30 Grad geschwenkt werden.
Die Minimalhöhe liegt bei ca. 68 mm über der Tischkante. Aufgrund der enormen Höhe bei 32 Zoll im 16:9 Format ist die maximale Höhe mehr als ausreichend. Die Bewegungen gehen mit ansprechendem Widerstand und sind schön geschmeidig, was die hohe Fertigungsqualität unterstreicht.
Abschließend sei die Pixelfehler-Garantie erwähnt. Innerhalb von drei Jahren kann der Bildschirm bei einem hellen Pixel oder sechs dunklen Pixeln bei Corsair getauscht werden.
Bedienung und Bildschirmmenü (OSD)
Corsair hat dem Xeneon 32QHD165 ein sehr ausgeräumtes OSD spendiert, das sich anhand der nachvollziehbaren Unterteilung selbst erklärt. Löblich ist hier auch die sehr flüssige und schnelle Reaktion über den Joystick zu erwähnen.
Im Bild-Menü lassen sich die wesentlichen Einstellungen zur Bilddarstellung festlegen. Hier gibt es definierte Profile wie sRGB, Film, Spiel, usw., aber auch benutzerdefinierte Einstellungen zu Helligkeit, Schärfe und Kontrast sind selbstverständlich möglich. Ebenso gibt dort die Overdrive-Einstellung, die wir auf Schnell empfehlen können. Mit MPRT lässt sich Bewegungsschärfe zulasten der Leuchtkraft weiter steigern, strengt unter Umständen sie Augen aber zusätzlich an.
Insgesamt hat uns das Bildschirmmenü voll überzeugt und gehört zu den besten, die bisher kennenlernen durften.
Alternativ kann man den Bildschirm auch in Corsair iCUE integrierten und sämtliche Einstellungen direkt in der bekannten Software vornehmen, wenn der Xeneon per USB mit dem System verbunden ist.
Die Einstellungen sind damit noch etwas flotter durchgeführt und es vereint den Monitor mitsamt anderer Corsair-Produkte in der mächtigen Software. Wirklich nötig ist die aufgrund des sehr guten Menü jedoch nicht.
Praxiseindruck
Bildqualität – Gaming und Office.
Ein 32“ Bildschirm im klassischen 16:9 Format wirkt auf dem Schreibtisch zunächst sehr dominant. Die Wahl von WQHD (2560×1400 Pixel) ist als Sweet-Sport in Sachen Gaming-Performance nachvollziehbar. Mit knapp 92 PPI ist das Bild in Office-Anwendungen / Windows zwar nicht mehr absolut knackig, jedoch schärfer als bei den lang verbreitete 27“ FullHD-Bildschirme und zumindest als ausreichend zu bezeichnen. Das matte Coating entspiegelt zufriedenstellend.
Spiele hingegen sind bedingt durch das große Format und das schnelle Panel ein echtes Erlebnis, bei denen der Corsair Xeneon mit 165 HZ und schneller Reaktionen absolut überzeugt. Weder Verzögerung noch Schlieren sind hier ein Thema und wir attestieren dem Monitor kompromisslose Gaming-Fähigkeiten. Wir empfehlen die Overdrive-Stufe Schnell, bei der keine negativen Effekte zu beobachten waren. Erst auf maximaler Stufe gibt bei genauem Hinsehen ein Nachleuchten. Auch MPRT trifft nicht unseren Geschmack, aber mit unter 3ms GTG ist ohnehin schön flott und auch der Input-Lag ist subjektiv sehr gering.
Mit Freesync Premium und G-Sync-Kompatibilität ist das Gaming-Sorglos-Paket an dieser Stelle perfekt.
Farben, Helligkeit, Kontrast
Aber Werk ist das Standard-Profil überraschend dezent und angenehm eingestellt. Die Helligkeit liegt mit 35% bereits nah an den von uns angepeilten 160 cd/m². Auch die Farbtemperatur befindet sich mit ~6350K ohne vorgenommen Anpassung nahe den als Standard geltenden 6500K.
Die Helligkeit lässt sich entsprechend des Datenblatts auf ~ 400 cd/m² anheben, wir messen 401 cd/m² in der Mitte, bei D65 sind es noch 393 cd/m². IPS typisch ist der hohe Schwarzwert, der eher einem dunklen Grau entspricht. Das Kontrastverhältnis liegt mittig bei 950:1 und entspricht damit noch dem, was man erwarten kann. Ist man ein VA-Panel gewohnt, kommt die Darstellung recht blass rüber.
In diesem Sinne sollte man sich auch von der HDR-Darstellung nicht zu viel versprechen. Zwar trägt der Bildschirm das HDR400 Siegel, für eine „richtige“ HDR Wiedergabe fehlt es aber sowohl an Leuchtkraft als auch an Kontrast respektive Schwarzwert. Das ist bei einem Bildschirm dieser Preisklasse schade, andererseits verspricht Corsair auch nichts anderes.
Ausleuchtung und Homogenität
Die Messwerte attestieren dem Corsair Xeneon 32QHD165 ein gute Helligkeitsverteilung, bei der es nur links kleinen „Ausreißer“ gibt.
Nicht ganz so perfekt ist der subjektive Eindruck. So lassen sich bei schwarzen bzw. dunklen Flächen bei gedimmten Umgebungslicht vor allem links oben Lichthöfe erkennen. Der bekannte IPS-Glow hat einen bläulich, kühlen Touch.
Weiße und graue Flächen zeigen lediglich leicht abgedunkelte Ränder, hier ist alles in bester Ordnung.
Die Farbhomogenität ist mit max 3.4 kritikfrei.
Nach der Kalibirierung kann Corsair’s Monitor mit einer nahezu perfekten Farbtreue Punkten
Stromverbrauch und Betriebsgeräusch
Den Punkt Betriebsgeräusch können wir an dieser Stelle abhaken. Es gibt weder vom externen Netzteil noch vom Bildschirm selbst irgendetwas zu hören.
max. Helligkeit | 160 cd/m² | Standby | |
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EIZO FlexScan EV2795 | 26,5 Watt | 18,3 Watt | 0,5 Watt |
LC-Power LC-M27-QHD-165 | 38,1 Watt | 24,6 Watt | 0,6 Watt |
EIZO FlexScan EV3895 | 47,6 Watt | 31,6 Watt | 0,5 Watt |
LC-M34-UWQHD-144-C-V2 | 58,1 Watt | 34,1 Watt | 0,5 Watt |
LC-Power LC-M34-UWQHD-144-C-K | 60,5 Watt (SDR) | 28,2 Watt | 0,6 Watt |
Corsair Xeneon 32QHD165 | 60,2 Watt | 33,1 Watt | 0,4 watt |
Bei maximaler Helligkeit und 165 Hz zieht der Corsair Monitor ca. 60 Watt aus der Steckdose. Aufgrund der Panelgröße war ein recht hoher Wert zu erwarten, ein Meister der Effizienz ist der Bildschirm unabhängig davon nicht. Dies bestätigt sich bei einheitlichen 160 cd/m² mit 33 Watt. Nichts zu meckern, nichts zu loben.
Fazit
Ein gelungener Einstieg! Corsair hat mit dem Erstlingswerk Xenon 32QHD165 ein gute Vorstellung abgeliefert und kann in einigen Punkten sogar überraschen. So unterstreicht Corsair die einwandfreie Gaming-Perfomance mit geschmackvollen Design und astreiner Verarbeitungsqualität. Insbesondere der hochwertige Aluminium-Standfuß mit guten Ergonomie-Funktionen ist mehr als gelungen. Genügend Anschlüsse gibt es ebenfalls, auch wenn der USB-C Port mit nur 15W etwas stärker hätte ausfallen dürfen.
Corsair versteht es beim dem Xeneon erneut verschiedene Produkte miteinander zu verbinden. Es beginnt bei praktischen Kleinigkeiten wie dem 1/4-Zoll-Gewinde, der iCUE-Integration als Ergänzung zu dem ohnehin sehr guten OSD und der Verbindungsmöglichkeit zum Elgato Stream Deck.
Beim Bild gibt es nicht viel meckern: Die Pixeldichte von ~93 PPI geht noch in Ordnung, die Abstimmung ab Werk fällt angenehm natürlich aus. Spätestens nach der Profilierung überzeugt der Bildschirm dann mit einer extrem guten Farbdarstellung. Zur schlussendlich Perfektion würden wir uns bei dunklen Inhalten eine saubere Ausleuchtung wünschen und der Kontrast darf gern einen Tick knackiger sein. Die selten sichtbaren Lichthöfe sind für uns die größte technische Kritik. Corsair ist also ein ernstzunehmender Mitbewerber im Monitor-Segment.
Jetzt kommt das berühmte Aber: Der Preis ist mit einer UVP von fast 800€ eine große Hürde. Fürs reine Gaming, obwohl der Xeneon hier brilliert, ist dies unserer Meinung zu teuer. Im Hinblick auf die Zusatzfunktionen gibt es in dieser Form aber auch keine vergleichbaren Alternativen. Eine Empfehlung auszusprechen ist daher schwer. Wir denken aber, dass hier jeder nach Budget und Willen selbst entscheiden muss, ob er bereit ist diesen Betrag zu investieren. Rein auf technischen Eigenschaften bezogen macht Corsair vieles richtig und auch die Pixelfehler-Garantie muss berücksichtigt werden.
Positiv
- gute Abstimmung ab Werk
- sehr gute Farbdarstellung
- schnelles 165 HZ Panel für Gaming
- sehr hochwertige Verarbeitung
- praktisches 1/4-Zoll-Gewinde
- Integration von iCUE und Steam Deck
- sehr gutes OSD
- Höhenverstellung
- Zero-Dead-Pixel-Garantie
Negativ
- Ausleuchtung (dunkle Inhalte)
- hoher Preis
- USB-C liefert nur 15 Watt
Wir haben den Bildschirm leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test, die Bewertung oder Veröffentlichung fand nicht statt.