Das Enermax StarryKnight SK30 beschert Hardware hervorragende Temperaturen und sieht dabei gut aus. Im Detail gibt es aber Verbesserungsbedarf.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Maße (BxHxT) | 220 x 486 x 465 mm |
Material | Stahl, Glas, Kunststoff |
Gewicht | 7,5 kg |
Mainboard-Format | (E-)ATX, mATX, mini-ITX |
Anschlüsse Front | 1x USB 2.0 2x USB 3.0, Audio In/Out Powerbutton RGB-Button |
CPU-Kühler-Höhe | max. 170 mm |
Grafikkarten-Länge | max. 400 mm |
Laufwerke | 2x 3,5/2,5″ 2x 2,5″ |
Radiator Front | max 360 / 280 mm |
Radiator Deckel | max 360 / 280 mm |
Radiator Heck | max 120 mm |
Lüfter Front | max. 3x 120/140 mm (3x 140 mm vorinstalliert) |
Lüfter Deckel | max. 3x 120 / 2x 140 mm |
Lüfter Netzteitunnel | max. 2x 120 mm |
Lüfter Heck | max. 1x 120 mm (1x 120 mm vorinstalliert) |
Dämmung | nein |
Lüftersteuerung | nein |
RGB-Beleuchtung | ja (Lüfter) |
Preis | Amazon.de: € 89,90* |
Enermax StarryKnight SK30 im Detail
Außen
Mesh, RGB und Glas! Das ist die Kombination, die bei Gaming-Gehäusen derzeit voll im Trend liegt und dem folgt Enermax mit dem StarryKnight SK30 ohne Kompromisse. So ist an dem Gehäuse eine Front aus Kunststoff angesteckt, in der sich wiederum eine gewölbtes Gitter, mit dahinterliegenden ARGB-Lüftern befindet.
Oben und unten imitiert das Frontteil die Optik vom gebürstetem Aluminium, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um einfachen Kunststoff handelt. Sie ist ordentliche an das Gehäuse integriert, aber Spaltmaße sind nicht immer perfekt. Scharfe Kanten gibt es jedoch nicht zu beklagen.
Hinter dem gewölbten Lüftergitter befinden sich gleich drei 140-mm-Lüfter aus der Enermax SquA Second Gen-Serie, die hier auch das mögliche Maximum darstellen. Die Lüfter haben gleich eine doppelte digitale RGB-Beleuchtung in Form eines Rahmens, als auch durch den beleuchteten Impeller selbst. Für die Optik ist also gesorgt.
Der Rest des Gehäuses ist dann die gewohnt Standardkost, was nicht nur negativ gemein ist, aber hervortun kann sich das StarryKnight SK30 aus einfachem Stahlblech eben auch nicht. Der Deckel mit Möglichkeit zur Lüfter- und Radiatormontage wird von einem einfach magnetischen Staubfilter verschlossen.
Daneben befindet sich das I/O-Panel, das keinen USB-C Anschluss vorweisen kann.Bei einem aktuellen Gehäusen klar ein Versäumnis! Ein RGB-Button ermöglicht es die Beleuchtung der Lüfter zu verändern, auch wenn man kein kompatibles Mainboard besitzt. Der Druckpunkt des Knopfes ist sehr tief, so dass man den Fingerspitze tief reindrücken muss.
Rückseitig beschert uns das Gehäuse zwar die Möglichkeit für eine vertikale Grafikkartenmontage, gleichzeitig aber auch Einwegblenden zum Herausbrechen. Das ist nicht für den Preis eine sehr unerfreuliche Eigenschaft. Immerhin liegen dem Gehäuse aber zwei Blenden bei.
Der über den Slotblenden platzierte Lüfter ist 120 mm groß und verfügt nicht über beleuchtetet Rotorblätter, aber über den markanten Rahmen der SquA-Lüfter.
Die Seiten sind sowohl beim dem Teil aus Stahl als auch der Glasscheibe von hinten mit dem Gehäuse verschraubt. Die Materialdicke entspricht in beiden Fällen dem derzeitigen Durchschnitt der Preisklasse. Auf der Unterseite ist das Netzteil mit einem Staubfilter abgedeckt, der lediglich eingeklemmt wird. Somit muss das Gehäuse für dessen Reinigung gedreht werden.
Innenraum
Im Inneren des Enermax StarryKnight SK30 geht es in großen Teilen durchschnittlich weiter. Ein positiv zu erwähnendes Merkmal ist die integrierte und verstellbar Grafikkartenstütze und der hohe Abstand von Mainboard zum Deckel von 50 mm. Die Kürzung der Netzteilabtrennung um 65 mm zur Front hin erlaubt ebenfalls den Einsatz von 360- und 280-mm-Radiatoren. Gerade für Kompaktwasserkühlungen ist das Gehäuse gut gerüstet.
Weiterhin lassen sich bei Bedarf zwei Lüfter auf der Netzteilabtrennung montieren, die die Grafikkarte unterstützen sollen. Platz für Hardware gibt es reichlich. Außer AiO-Wasserkühlungen lassen sich auch bis zu 170 mm hohe CPU-Kühler verbauen und Grafikkarten stehen gute 40 cm zur Verfügung. Die Kabeldurchführungen sind ausreichend, nur bei der Linken unterhalb des Mainboards kann ein verbautes Netzteil die Durchführung teilweise blockieren. Ein USB2-Header passt noch durch, der dicke USB 3-Stecker jedoch nicht.
Auf der Rückseite ist in Sachen Kabeln ganz schön was los, da die dicken Stränge des I/O-Panels quer über die Rückseite geführt werden. Außerdem verfügen die an sich modernen ARGB-Lüfter zusätzlich zum 3-PIN-Anschluss über dicke 4-Pol-Molex-Stecker, über die die Lüfter ungeregelt mit 1000 rpm direkt an das Netzteil angeschlossen werden können. Was bei den Frontlüftern lediglich unnötig erscheint, ist beim Hecklüfter sogar die einzige Anschlussart. Immerhin ist es möglich den 3-Pin Anschluss der Frontlüfter über die Molex-Stecker an den Hecklüfter durch zuschleifen, elegant ist das aber sicher nicht gelöst und der MB-Anschluss muss für die Anzahl an Lüftern ausgelegt sein. Der Regelbereich war in unserem Fall so auch sehr dürftig. Zwischen ~760 und 1000 U/Min konnten wir die Lüfter ansteuern, womit sie klar zu hören sind.
Neben den zwei 2.5“ Plätzen findet man einen kleinen ARGB-Controller für die Beleuchtung der Lüfter. Benötigt man den Button nicht, kann man den Stecker abziehen und ihn als Reset-Knopf umfunktionieren. Benötigt wird ein SATA-Stromanschluss.
Im Netzteiltunnel findet sich ein 3.5“ Festplattenkäfig, der maximal zwei dieser Laufwerke aufnehmen kann. Gleichzeitig limitiert er den Patz für das Netzteil und dessen Kabel auf 160mm. Baut man ihn aus, was einfach möglich ist, so hat man mit 200 mm deutlich mehr Stauraum. Der ist auch praktisch, um die die anfallenden Kabel besser zu verstauen, da das StarryKnight SK30 hier nicht unbedingt ein Raumwunder ist.
Mit etwas Sorgfalt erhält man aber eben einen typischen, modernen Gaming-PC mit viel Licht und einer ansprechend präsentierten Hardware. Störend war bei der Montage, dass die vertikalen Slotblenden den Zugriff auf die Schrauben der horizontalen Slots teilweise blockieren. Für den Einbau der Grafikkarte musste man zunächst das Element ausbauen, wofür man vier weitere Schrauben lösen muss.
Die ARGB-Beleuchtung kann überzeugen
Auch auf der Rückseite der Lüfter zeigt sich ein schöner perlenartiger Effekt.
Temperaturen
Wie unsere Messungen im Detail ablaufen ist auf der Unterseite „So testen wir Gehäuse“ nachzulesen.
Mit gedrosselten Lüfter lag die Lautstärke leider über den von uns angepeilten 36 dB(A), daher beschränken wir uns auf die Messung bei maximaler Drehzahl.
Hier hat Enermax einen hervorragenden Job gemacht und die Temperaturen fallen auf beiden Komponenten vorbildlich niedrig aus. Besonders die Grafikkarte überrascht positiv.
Lautstärke
Die vier Lüfter sind auf der maximeln Drehzahl von ca. 1000 U/Min deutlich hörbar, aber nicht übermäßig laut. Eine Geräuschdämmung der übrigen Hardware ist nur leicht gegeben.
Fazit
Das Enermax StarryKnight SK30 ist so schön wie es Durchschnittlich ist. Eben viel Luft und viel RGB integriert in einem eher einfachen Grundgehäuse. Optik, Platzangebot und vor allem die Kühlleistung passen, was das Gehäuse erstmal als Grundlage für einen Gaming-PC qualifiziert. Auch die integrierte GPU-Stütze ist positiv anzumerken.
Abzüge gibt es bei der eher einfachen Verarbeitung und den Einwegblenden. Die dicken Molex-Stecker der Lüfter sind außerdem alles andere als elegant und für einigermaßen moderne Systemen unnötig. Sie helfen auch nicht unbedingt dabei das Kabelmanagement einfacher zu machen. Auch der Regelbereich der Lüfter konnte nicht begeistern. Das Fehlen eines USB-C Anschlusses ist ebenfalls nicht zeitgemäß.
Unterm Strich ist es eben ein schönes Gehäuse von vielen mit ein paar Defiziten.
positiv
- sehr gute Temperaturen
- vier ARGB-Lüfter enthalten
- GPU-Stütze integriert
- viel Platz für Hardware
- verbauter ARGB-Controller
negativ
- eher einfache Verarbeitung (Spaltmaße und Einwegblenden)
- vertikale Slotblenden blockieren teilweise Zugriff auf die Schrauben
- kein USB-C
- Lüfter mit Molex-Steckern und eingeschränkten Regelbereich
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.