NVIDIA‘s GeForce RTX 4070 Ti markiert seit Anfang April die obere Mittelklasse auf Basis der aktuellen Ada Lovelace Architektur. Wir haben uns die Karte in Form der KFA2 Geforce RTX 4070 Ti EX Gamer mal genauer angeschaut.
Inhaltsverzeichnis
KFA2 Geforce RTX 4070 Ti EX Gamer im Detail
Verpackung und Lieferumfang
Das matte KFA2 Verpackungsdesign kennen wir bereits von den beiden großen Schwestern RTX 4080/4090 SG. Für die RTX 4070Ti EX Gamer wurde die Größe etwas reduziert. Zum Lieferumfang zählt neben der GPU noch eine schwarze GPU Stütze, ein 2x 8-Pin auf 16-Pin Stromadapter, ein RGB-Sync Kabel sowie der übliche Quick Start Guide.
Die uns vorliegende Grafikkarte in der EX Gamer Ausführung gibt es wahlweise auch mit weißem oder gar pinkem Kühler. Darüber hinaus führt KFA2 auch eine SG/ST Variante im Sortiment, welche über ein anderes Kühlerdesign sowie eine Montageoption für einen zusätzlichen, rückseitigen Lüfter aufwarten kann. Hier gibt es einen Überblick.
Technische Daten
KFA2 RTX 4070 Ti EX | Nvidia RTX 4080 | Nvidia RTX 4090 | |
---|---|---|---|
GPU | AD104 | AD103 | AD102 |
Fertigung | 4nm | 4nm | 4nm |
Transistoren | 35 Mrd | 45,9 Mrd | 76 Mrd |
GPU-Takt | Basis: 2310 MHz Boost: 2610 MHz | Basis: 2210 MHz Boost: 2510 MHz | Basis: 2230 MHz Boost: 2520 MHz |
Speichertakt | 1313 MHz | 1400 MHz | 1313 MHz |
Speichertyp | GDDR6X | GDDR6X | GDDR6X |
Speichergröße | 12 GB | 16 GB | 24 GB |
Speicherinterface | 192 Bit | 256 Bit | 384 Bit |
Speicherbandbreite | 504 GB/s | 716,8 GB/s | 1008 GB/s |
Shader Einheiten | 7680 | 9728 | 16384 |
Texture Units | 240 | 304 | 512 |
ROPs | 80 | 112 | 176 |
RT Cores | 60 (Gen3) | 76 (Gen3) | 128 (Gen3) |
Tensor Cores | 240 (Gen4) | 304 (Gen4) | 512 (Gen4) |
Leistungsaufnahme | 285 Watt | 320 Watt | 450 Watt |
Angebote
Die Geforce RTX 4070 Ti basiert auf Nvidia‘s im 4nm Prozess gefertigten AD104 GPU. Diese kommt mit 7680 Shadereinheiten daher, was sogar etwas weniger als der Hälfte einer RTX 4090 entspricht.
Das wird auch nochmal an der Chipgröße von 294,5 mm² sowie der Komplexität von „lediglich“ 35 Mrd Transistoren deutlich. Zum Vergleich, die RTX 4090 besitzt einen monströsen 608,3 mm² Chip mit 70 Mrd Transistoren.
Dementsprechend fallen natürlich auch die Anzahl der RT Core (60) und Tensor Cores (240) geringer aus. Wie bei den größeren Modellen kommen aber auch hier RT Cores der 3. sowie Tensor Recheneinheiten der 4. Generation zum Einsatz. Damit stehen auch die Ada Lovlace exklusiven Technologien wie DLSS3 zur Verfügung.
Der 12GB fassende Grafikspeicher hängt an einem, für die GPU Klasse ungewöhnlich schmalen, 192 Bit Interface. Dank 21 Gbps schnellem GDDR6X Speicher kommt die Speicherbandbreite aber dennoch auf 504 GB/s.
Die GPU bietet einen Basis Takt von 2310MHz und einen Boosttakt von mindestens 2610 MHz. Die KFA2 Geforce RTX 4070 Ti EX Gamer taktet unter Last sogar zwischen 2805 und 2830 MHz.
Die Stromversorgung wird abermals durch den eher unbeliebten 12VHPWR Anschluss übernommen. Die TDP liegt bei vergleichsweise geringen 285 Watt, sodass der passende Stromadapter Adapter mit lediglich 2x 8-Pin Anschlüssen auskommt.
Anschlusstechnisch gibt es keine Änderungen, hier stehen 3x DisplayPort 1.4a sowie ein HDMI 2.1 Anschluss bereit.
Kühler
Die optische Gestaltung des neuen EX Kühlers ist angenehm dezent gehalten – Kühler und Lüfter sind komplett schwarz. Über die Abdeckung zieht sich teilweise eine leichte Carbonstruktur.
KFA verbaut drei Lüfter zum Abtransport der Wärme. Während die äußeren beiden einen Durchmesser von 92mm haben, ist der mittige Lüfter sogar 102mm groß. Die Lüfter haben einen Drehzahlbereich von 1200 – 3200 RPM.
Der Kühlkörper selbst besteht wie gewohnt aus zwei Finnenblöcken. Diese werden von 7 Heatpipes durchzogen. Bei einer Dicke von satten 3 Slots sollte die TDP von 285Watt den Kühler vor keine größere Herausforderung stellen. Die Karte bringt es insgesamt auf eine Länge von 32cm, dabei ist das PCB selbst nur 18cm lang.
Auf der Rückseite ist eine stabilisierende, silberne Backplate aus ansprechendem, gebürstetem Aluminium verbaut.
Beleuchtung und Xtreme Tuner Software
Im Gegensatz zu den SG Modellen setzt die EX Variante auf eine dezentere Beleuchtung, welche sich lediglich über den Geforce RTX Schriftzug erstreckt. Da das meist eh der einzige Teil der Karte ist, denn man bei horizontal verbauten Zustand sieht, ist das in unseren Augen vollkommen ausreichend.
Über die hauseigene Xtreme Software kann die Beleuchtung umfangreich gesteuert bzw angepasst werden. Dazu stehen 24 Profile bereit. Die Helligkeit kann dabei jeweils in 4 Stufen variiert werden. Die Beleuchtungseinstellung wird in der Karte gespeichert und wird dann auch rechnerübgreifend ohne Software abgerufen.
Neben der Beleuchtungssteuerung bietet der Xtreme Tuner auch noch ein Paar Standard OC Funktionen, u.a. ein vorgefertigtes Profil um den Takt um 15 MHz zu erhöhen. Daher auch der Namenszusatz der Karte 1 Click OC. Das Powertarget lässt sich auf maximal 115% anheben. Wir vermissen die Anpassung der Spannungskurve (wie es zum Beispiel der beliebte MSI Afterburner kann).
Darüber hinaus lässt sich das Lüfterverhalten noch feintunen. Leider lässt sich aber auch hier der hohen Startdrehzahl nicht gegenwirken.
Theoretisch können die Funktionen der Software auch über Handy genutzt werden, allerdings war es uns nicht möglich eine Verbindung herzustellen (weder manuell über IP noch über den QR Code).
Testsystem und Testverfahren
Mainboard | ASUS ROG Strix Z690-A D4 |
Prozessor | Intel Core i7 12700k |
Arbeitsspeicher | 32 GB Corsair Vengeance RS 3600MHz CL18 |
Datenträger | Crucial P5 Plus 1TB |
Gehäuse | Fractal Define 7 |
Netzteil | BeQuiet! Dark Power 12 750W |
Folgende Spiele werden in Zukunft von uns getestet: Hitman 3, Shadow of the Tombraider, Deus Ex Mankind Divided, Far Cry 5, Borderlands 3, Cyberpunk 2077, Metro Exodus Enhanced, World WarZ. Alle der genannten Spiele bieten einen integrierten Benchmark und können damit nachvollziehbare Werte liefern. Darüber hinaus werden wir in Zukunft auch vermehrt Raytracing und DLSS bzw. FSR Benchmarks mit durchführen.
Bei den synthetischen Tests setzen wir weiterhin auf 3D Mark Firestrike Extrem, Time Spy und Port Royal.
KFA2 RTX 4070 Ti EX synthetische Benchmarks
3DMark
3DMark Raytracing Tests
KFA2 RTX 4070 Ti EX Gaming Benchmarks
Cyberpunk 2077 WQHD
Cyberpunk 2077 WQHD Raytracing
Cyberpunk 2077 4K
Cyberpunk 2077 4K Raytracing
Metro Exodus Enhanced WQHD
Metro Exodus Enhanced 4K
Deus Ex Mankind Divided WQHD
Deus Ex Mankind Divided 4K
Borderlands 3 WQHD
Borderlands 3 4K
Shadow of the Tomb Raider WQHD
Shadow of the Tomb Raider WQHD Raytracing
Shadow of the Tomb Raider 4K Raytracing
Hitman 3 WQHD
Hitman 3 4K
World WarZ WQHD
World WarZ 4K
Far Cry 5 WQHD
Far Cry 5 4K
KFA2 RTX 4070 Ti EX Messungen
Temperaturen
Die Temperaturwerte werden während des Testzeitraums mit GPU-Z ausgelesen.
Lautstärke
Unsere Lautstärkemessung nehmen wir bei geschlossenem Gehäuse vor. Das Voltcraft SL-100 Messgerät wird dabei auf Höhe der Grafikkarte mit einem Abstand von 30 cm platziert. Für die Last und Idle Werte werden jeweils die maximale bzw. minimale Drehzahl während der Testdauer ausgelesen. Für die Messungen werden alle weiteren im System befindlichen Lüfter gestoppt.
Die Chiptemperatur bewegt sich bei kühlen 73 Grad, der Speicher wurde im Testzeitraum maximal 68 Grad warm.
Die Lüfter drehen unter Last bis maximal 45% PWM auf, was einer Drehzahl von etwa 1650 RPM entspricht. Wie schon bei den RTX 4090 und 4080 GPUs von KFA2 angemerkt, besitzen auch die WINGS 2.0 Lüfter bei der kleineren Karte einem eher brummigen Charakter.
Zudem ist das Anlaufverhalten nicht ganz optimal: Sobald die Lüfter ab einer Chiptemperatur von etwa 60 Grad hinzu geschaltet werden ist ein kurzes Aufheulen zu hören, dann sackt die Drehzahl kurz auf 600-800 RPM ab und stellt sich im Anschluss auf konstante 1200 RPM ein. Schade, hier hat KFA2 in unseren Augen viel Silent-Potential verschenkt. Unsere Vermutung für die recht hohe Startdrehzahl liegt in der benötigen Anlaufspannung der Lüfter begründet.
Spulensurren bzw. Fiepen ist in geringem Ausmaß abhängig von der Auslastung der GPU (ab ca 70%) vorhanden. Im normalen Spielbetrieb ist das aufgrund des Lüfterrauschens unter Last nicht weiter auffällig oder gar störend.
Undervolting
Da es zum Thema Kühlung passt haben wir uns flüchtig auch mal das Undervoltingverhalten der Karte angeschaut. Unser Model nutzt standardmäßig eine Last-Spannung bis zu 1,1 Volt. Über eine Anpassung der Spannungskurve (über den MSI Afterburner) sind wir problemlos auf 0,95V runter gekommen.
Dadurch sind nicht nur die Temperaturen um bis zu 8 Grad gesunken, sondern auch die Lüfter gehen mit deutlich geringerer Maximaldrehzahl ans Werk, was sich wiederum in der Lautstärke bemerkbar macht. Je nach Spiel lag der Verbrauch 60-100 Watt niedriger – und das bei gleicher Performance! Es lohnt sich also durchaus hier mal kurz die Grenzen der Karte anzutesten, kaputt machen kann man damit im Normalfall nichts.
Fazit
Bei der KFA2 Geforce RTX 4070 Ti EX Gamer handelt es sich um eine hochwertige Karte mit top WQHD- und guter 4K-Performance, welche selbst die stärkste GPU der RTX 3000er Vorgängergeneration meist übertrumpfen kann.
DLSS 3 und Frame Generation verhelfen der RTX 4070Ti teils zu einem massiven, zusätzlichen Performance Boost. Mittlerweile können die 12GB VRAM aber je nach Spiel und Setting, vornehmlich in 4k Auflösung, schon eng werden. Für WQHD Gaming bei hohen FPS ist die Karte daher die etwas bessere Wahl.
Leider ist der mächtige 3 Slot Kühler hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. Hier sorgen vor allem die hohen Anlaufdrehzahl und der brummige Grund-Charakter der Lüfter für unnötigen extra Lärm. Schade, denn hier verschenkt KFA2 in unseren Augen einiges an Silent-Potential, vor allem da die GPU unter Last vergleichsweise kühl bleibt.
Im Preisvergleich war die KFA2 Geforce RTX 4070Ti EX Gamer zum Stand des Tests ganz vorne zu finden (und sogar unterhalb der UVP von 899€). Wir verleihen unseren Silber Award und sprechen zusätzlich eine Empfehlung für alle aus, bei denen der Preis vor der Lautstärke priorisiert ist.
Das Produkt wurde uns vom Hersteller zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Test, die Wertung oder die Veröffentlichung hat nicht stattgefunden.