Mit der Geforce RTX 3060 Ti hat Nvidia Anfang Dezember seinen bis dato kleinste Ampere Ableger präsentiert. Wir haben uns den Grafikchip in Form der die KFA2 RTX 3060 Ti EX für euch einmal genauer angeschaut und in unserem modernisierten Benchmark Parcours gegen die RTX 2080 Super EX antreten lassen. Welche Karte dabei die Nase vorne hatte erfahrt Ihr im Test.
Inhaltsverzeichnis
KFA2 RTX 3060 Ti EX im Detail
Verpackung und Lieferumfang
Die KFA2 RTX 3060 Ti EX wird in einem auffällig gestalteten, weiß-türkisen Karton ausgeliefert. Das Zubehör beschränkt sich auf ein RGB Kabel und einen Quick Start Guide.
KFA2 listet aktuell insgesamt 3 verschiedenen RTX 3060 Ti Modelle. Die uns vorliegende EX Variante gibt es beispielsweise noch in Weiß. Außerdem führt KFA2 noch eine 2 Slot breite Version ohne RGB Beleuchtung. Dafür aber auch mit einem auf den ersten Blick schwächeren Kühler mit lediglich 2 Heatpipes und 90mm Lüftern. Über die Karten könnt Ihr euch hier informieren: https://www.kfa2.com/kfa2/graphics-card/30-series.html
Technische Daten
Nvidia RTX 2080 Super | KFA2 RTX 3060Ti EX | Nvidia RTX 3070 | |
GPU | TU104-450 | GA104-200 | GA104-300 |
Fertigung | 12nm | 8nm | 8nm |
Transistoren | 13,6 Mrd | 17,4 Mrd | 17,4 Mrd |
GPU-Takt | Basis: 1650 MHz Boost: 1845 MHz | Basis: 1410 MHz Boost: 1710 MHz | Basis: 1500 MHz Boost: 1725 MHz |
Speichertakt | 1938 MHz | 1750 MHz | 1750 MHz |
Speichertyp | GDDR6 | GDDR6 | GDDR6 |
Speichergröße | 8 GB | 8 GB | 8 GB |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 496 GB/s | 448 GB/s | 448 GB/s |
Shader Einheiten | 3072 | 4864 | 5888 |
Texture Units | 192 | 152 | 184 |
ROPs | 64 | 80 | 96 |
RT Cores | 48 | 38 | 46 |
Tensor Cores | 384 | 152 | 184 |
Leistungsaufnahme | 250 Watt | 200 Watt | 220 Watt |
Bei der RTX 3060 Ti kommt Nvidia’s GA104 Chip zum Einsatz, welcher in einer etwas größeren Ausbaustufe auch auf der RTX 3070 eingesetzt wird. Selbstverständlich wurden für die bisher kleinste Ampere Karte die Hardwareeinheiten von 46 Streaming Multiprozessoren bei der RTX 3070 auf 38 SMs reduziert.
Damit kommt die RTX 3060 Ti auf 152 Tensor Cores und 38 RT Cores, was im Vergleich zu einer RTX 2080 Super auf den ersten Blick vergleichsweise schwach wirkt. Da Nvidia aber mit seiner Ampere Architektur viele Optimierungen vorgenommen und zudem jeweils einen Genrationssprung bei den Cores gemacht hat bleibt es bis zu den Benchmarks an dieser Stelle spannend.
Nvidia sieht für die RTX 3060 Ti einen Standard-Chiptakt von 1410MHz und einen Boost von mindestens 1695MHz vor. Die KFA2 RTX 3060 Ti EX geht mit einem leicht höheren Boost von 1710 Mhz an den Start. Über das hauseigene Xtreme Tuner Tool ist eine weitere Steigerung von 15 MHZ möglich. Unter Last liegen bei der KFA2 Karte sogar je nach Spiel 1890 und 1965 MHz an.
Mit 8 GB GDDR6 VRAM an einem 256 Bit breiten Interface kommt die GPU bei einen Speichertakt von 1750 MHz auf eine Speicherbandbreite von 448 GB/s. Für den angestrebten Leistungsbereich der Karte ist die VRAM Kapazität in unseren Augen ausreichend gewählt.
Nvidia beziffert die Verlustleistung auf 200 Watt, das sind 50 Watt weniger als die performancetechnisch angepeilte RTX 2080 Super und 20 Watt weniger als die RTX 3070. Der Energiehunger wird bei der KFA2 RTX 3060 Ti EX über einen einzelnen 8 Pin Anschluss gestillt.
Für den Anschluss eines bzw. mehrere Displays stehen drei DisplayPort 1.4 und ein HDMI 2.1 zur Verfügung. Einen SLI bzw. NVlink Anschluss zur Nutzung mehrere GPUs besitzt die RTX 3060 Ti übrigens nicht!
Die neue Ampere Architektur unterstütz, wie bereits der Turing Vorgänger, natürlich auch weiterhin Raytracing und KI-Rendering in Form von DLSS. Neu hinzugekommen ist Nvidia Reflex. Damit soll sich die Latenz von Spielen optimieren lassen. Allerdings funktioniert das nur in Kombination mit einem passenden Monitor, welcher über ein Gsync Modul der neusten Gernaeration verfügen muss. Mehr dazu könnt Ihr hier nachlesen: https://www.nvidia.com/de-de/geforce/technologies/reflex/
KFA2 spendiert seiner RTX 3060 Ti EX einen 2,5 Slot Kühler mit zwei 102mm RGB Lüftern. Das kantige Lüfterdesign kennen wir bereits von der Anfang des Jahres vorgestellten WTF Serie. Der Kühlblock selbst besteht aus einem großen Kupfer Kern mit insgesamt 4 Heatpipes, welche sich durch zwei Blöcke aus einer Vielzahl von Kupferfinnen ziehen.
Der eigentliche Kühler überragt das PCB um ca 5,5 cm und bläst die warme Luft aufgrund entsprechender Aussparrungen in der Backplate direkt durch den Kühler durch. Damit staut sich weniger erhitzte Luft zwischen PCB und Kühlblock an. Die Karte ist insgesamt 26,5 cm lang.
KFA2 hat sein EX Design im Vergleich zur vorherigen Generation in vielen Punkten verbessert. Beispielsweise hat die Backplate einen zum Kühler hin gebogenen Rand, wodurch die Karte in der Länge stabilisiert wird. Zusätzlich wurde der Kühlblock noch an der Slotblende verschraubt, was für eine sehr hohe Stabilität sorgt und in Kombination mit der Backplate ein durchhängen der Karte sehr effektiv verhindert. Die Slotblende selbst wurde ebenfalls überarbeitet und verfügt nun über größere Belüftungsöffnungen.
Bei der Platine setzt KFA2, wie gewohnt, auf ein eigenes Layout. Das schwarze PCB ist dabei 21 cm lang. Die Spannungsversorgung für GPU und VRAM wurde über ein 6+2 Phasen Design realisiert.
Der GDDR6 Speicher kommt von Samsung. Als Besonderheit hat die Karte noch einen kleinen RGB Connector neben dem Stromanschluss. Darüber lässt sich die Beleuchtung der Karte beispielsweise auch über das Mainboard ansteuern und somit einheitlich regeln, ohne das der KFA2 Xtreme Tuner installiert werden muss.
Testsystem und Testverfahren
Testsystem
Mainboard | ASUS ROG Maximus Hero XII |
Prozessor | Intel Core i7 10700k |
Arbeitsspeicher | 32 GB Corsair Dominator RGB 3600MHz CL16-16-16-32 |
Datenträger | Western Digital SN750 1TB |
Gehäuse | Fractal Define 7 |
Netzteil | BeQuiet! Straight Power Platinum 11 550W |
Testverfahren
Wir testen mit folgenden mehr oder minder aktuellen Spielen: Deus Ex: Mankind Divided, Shadow of the Tomb Raider, Far Cry 5, Borderlands 3 und Hitman 2. Um reproduzierbare Ergebnisse zu generieren wurden für die Gamebenchmarks extra nur Spiele verwendet, welche über einen integrierten Benchmark verfügen. Damit wird sichergestellt, dass keine unvorhergesehenen Ereignisse oder menschliches Versagen das Endergebnis verfälschen. Als angenehmer Nebeneffekt besteht so für die Leser die Möglichkeit die Benchmarks am heimischen PC nachzustellen und mit unseren Werten zu vergleichen.
Alle Spiele und Benchmarks wurden jeweils mit den angegebenen Grafikpreset getestet, ohne einzelne Werte noch weiter zu erhöhen. Die Spieletests wurden in WQHD Auflösung durchgeführt und zusätzlich auch mit Kantenglättung durchgeführt.
Bei den synthetischen Tests setzen wir auf 3D Mark Firestrike Extreme, Time Spy, Port Royal und den DirectX Raytracing
KFA2 RTX 3060 Ti EX Benchmarks
3DMark
Raytracing
Deus Ex Mankind Divided
Borderlands 3
Shadow of the Tomb Raider
Hitman 2
Far Cry 5
KFA2 RTX 3060 Ti EX Messungen
Temperaturen
Die Temperaturwerte werden mit GPU-Z und HWInfo ausgelesen.
Lautstärke
Unsere Lautstärkemessung nehmen wir bei geschlossenem Gehäuse vor. Das Messgerät wird dabei auf Höhe der Grafikkarte mit einem Abstand von 40 cm platziert. Für die Last und Idle Werte werden jeweils die maximale bzw. minimale Drehzahl während der Testdauer ausgelesen. Für die Messungen werden alle weiteren im System befindlichen Lüfter gestoppt.
Trotz anfänglicher Bedenken bzgl. der Kühlleistung bzw. Lautstärkeentwicklung, aufgrund des im Vergleich zur RTX 2080 Super EX schwächeren Kühlers kann die RTX 3060 Ti EX grade in diesen beiden Bereichen vollends überzeugen. Im Idle schalten die Lüfter komplett ab während die Karte bei gemütlichen 41 Grad vor sich hin dümpelt. Ab 62 Grad erfolgt die Zuschaltung der Lüfter. Das Anlaufverhalten ist dabei sehr unauffällig. Los geht es hier bei circa 800 Umdrehungen pro Minute. Unter Last konnten wir der dem Kühler auch nach 4 Stunden Dauerbelastung nicht mehr als 69 Grad Chip-Temperatur entlocken. Dabei haben die beiden Lüfter grade mal auf einem Drehzahlbereich von 1200 -1300 RPM agiert, bei einem maximalen Schallpegel von niedrigen 37,3 dBA. Damit ist die Karte aus einem geschlossenen System so gut wie nicht wahrnehmbar. Sobald die GPU auf 32 Grad runter gekühlt wurde schalten sich die Lüfter übrigens wieder ab.
Ab ca. 150 FPS und aufwärts kommt ein leichtes, aber keinesfalls störendes Spulensurren hinzu.
Fazit
Die KFA2 RTX 3060 Ti EX hat uns im Test in mehreren Punkten sehr positiv überrascht. So bietet die kleine Ampere Karte nicht nur eine Leistung knapp oberhalb der RTX 2080 Super, sondern agiert dabei auch noch auf einem angenehm leisen Geräuschniveau. Die Karte kann zudem mit einer in unseren Augen ansprechenden Optik samt RGB-Lüftern und RGB-Schriftzug punkten. Dabei lässt sich die Beleuchtung dank eines entsprechenden Anschlusses auf der Karte auch über das Mainboard mit dem Rest des Systems synchronisieren.
Leistungstechnisch bietet die KFA2 RTX 3060 Ti EX mehr als ausreichend Leistung für flüssiges WQHD Gaming. Mit dem hauseigenen Xtreme Tuner Tool lässt sich der Chiptakt noch um nicht weiter erwähnenswerte 15 MHz erhöhen. Das richtige Overclocking bzw. Undervolting Potential der Karte schauen wir uns demnächst noch detailliert in einem separaten Guide an.
Durch die anhaltend schlechte Liefersituation von Nvidia‘s Ampere Generation ist eine vernünftige Preis-Leistungs-Beurteilung aktuell noch recht schwierig. Die Karte war bei geizhals.de sporadisch gelistet. Da wir aber davon ausgehen das die Karte KFA2 typisch eher im vorderen Mitwettbewerberfeld zu finden sein wird verleihen wir unseren Gold Award und können aufgrund des sehr überzeugenden Kühlers eine Empfehlung aussprechen!
positiv
- gute Performance
- synchronisierbare RGB Beleuchtung
- kaum Wahrnehmbare Lüfter unter Last
negativ
- sehr schlecht lieferbar