Der LC-Power LC-M27-QHD-165 bietet wie LC-M27-QHD-144-C auf dem Papier ein rundes Gesamtpaket zum kleinen Preis. Für Gamer gibt es ein schnelles IPS-Panel, 165 Hz und 1440p. Auch an der Ergonomie wird nicht gespart. Wie sich der Gaming-Monitor im Test schlägt, klärt unser folgendes Review.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang und Aufbau
Der Monitor kommt in Einzelteilen, allerdings muss nur der Standfuß zusammengeschraubt und am Monitor angesteckt werden, was beides ohne Werkzeug funktioniert.
Das gleiche System kam auch bei dem Curved-Monitor LC-M27-QHD-144-C zum Einsatz, bei dem der Standfuß jedoch vollständig aus Metall bestand. Beim LC-Power LC-M27-QHD-165 ist dieser mit Kunststoff umhüllt.
Im Karton befinden sich außerdem Schrauben für die Wandmontage, ein USB Typ-C Kabel, das passende Netzteil und Silikonstopfen. Ebenso bekommt man ein zweckdienliches Handbuch.
Technische Daten
LC-Power LC-M27-QHD-165 | |
---|---|
Display-Größe | 27″ / 68,58 cm |
Auflösung | QHD / 2560 x 1440 Pixel |
Bildwiederholrate | 165 Hz |
Panel-Typ | IPS (IGZO) |
Bildschirmoberfläche | matt |
Bildformat | 16:9 |
Helligkeit | 350 cd/m² |
Kontrastverhältnis | 1000:1 |
Farben | 1,07 Milliarden |
Farbraum | 99,9 % sRGB 96 % AdobeRGB 100 % NTSC 95 % DCI-P3 |
Betrachtungswinkel | H: 178° / V: 178° |
Krümmung | keine |
Reaktionszeit | OD 1 ms GTG 2-3 ms |
Anschlüsse | 1x DP 1.4 3x HDMI 2.0 1x USB Typ C PD (15 W) |
Audio | 1x Audio out (3,5mm-Klinke) |
Integrierte Lautsprecher | nein |
Abmessung (ohne Standfuß) | 619 x 374 x 65 mm |
Abmessung (mit Standfuß) | min. 619 x 478 x 238 mm |
Neigungswinkel | 5 ° / 20 ° (vorn/hinten) |
Höhenverstellung | ja |
VESA-Aufhängung | 75 x 75 mm |
Gewicht | 5,9 kg |
Energieverbrauch | 29 kWh / 1000 h |
Standby-Verbrauch | ≤ 0,5 W |
Energieeffizienzklasse | G |
Garantie | 3 Jahre |
Besonderheiten | -Bild in Bild -blaue Beleuchtung -FreeSync -HDR400 |
Preis | Preis nicht verfügbar |
Design und Verarbeitung
Der LC-Power LC-M27-QHD-165 ein Gaming-Monitor mit geradem Panel, also ohne Krümmung. Bis auf kleine Akzente ist das Design eher zurückhaltend und unauffällig. An den Seiten und oben beträgt der Rahmen schlanke 6 mm. Eingeschaltet kommen 5 weitere Millimeter dazu, sodass man auf ca. 11 mm kommt. An der Unterkante ist der Kunststoffrahmen mit 18 mm deutlich breiter, geht dafür aber bis zum Bild-Anfang.
An der linken und rechten unteren Ecke sind abgeschrägte Design-Elemente mit LEDs verbaut, die im Betrieb blau leuchten. Passend dazu hat der Bildschirm auf der Rückseite ebenfalls zwei blaue Leuchtstreifen. Diese können statisch leuchten oder blinken, lassen sich aber auch ausschalten, falls man sich davon gestört fühlt. Die Farbe kann nicht verändert werden. Da die Beleuchtung eher nach unten zur Tischplatte gerichtet ist, stört sie auch in dunklem Raum bei reduzierter Bildschirmhelligkeit nicht.
Der schlanke Standfuß wirkt mit den zwei schmalen Streben elegant und modern.
Die Verarbeitung ist gelungen, doch an der ein oder anderen Stelle sieht man die eher niedrige Preisklasse. So ist zwischen Panel und Rahmen ein sichtbarer Spalt durch den das dahinterliegende Material durchschimmert. Am Kunststoffrahmen ist die ein oder andere oberflächliche Spur erkennbar.
An den Stellen, wo es aber wirklich drauf ankommt, zeigt sich der LC-M27-QHD-165 Monitor dann aber tadellos. Das Panel ist sauber, der Standfuß stabil und fest. Außerdem gibt es keinerlei temperaturbedingtes Knarzen oder Knacken im Betrieb. So kann man zusammenfassend sagen, dass die Verarbeitung und die Qualität nicht Premium-Niveau haben, aber auch keine große Kritik zulässt.
Ergonomie – Höhenverstellung und Pivot
Während der 144-C in Sachen Ergonomie auf das Wesentliche beschränkt war, bietet LC-Power bei dem LC-M27-QHD-165 ungleich mehr Flexibilität. Der Monitor ist um -5°~20° neigbar und um 45 Grad in jede Richtung drehbar, also insgesamt um 90 Grad.
Dazu gibt es eine Höhenverstellung. Am tiefsten Punkt ist die Unterkante des Rahmens ca. 58 mm über dem Tisch, bei der höchsten Einstellung ist die Unterkante bei 178 mm, die Oberkante demnach bei 54,6 cm. Die Einstellungen ist stufenlos möglich und sehr leichtgängig. Auch auf höchster Stufe macht der Monitor einen absolut stabilen, standfesten Eindruck.
Weiterhin ermöglicht der Standfuß auch die um 90 Grad gedrehte Pivot-Funktion in beide Richtungen. Der integrierte Gravity-Sensors erkennt das Hochformat und dreht das Bild auf Wunsch automatisch. Wer das nicht will kann den Sensor abschalten.
Der Standfuß hat eine abnehmbare Abdeckung und fungiert damit auch als Kabelkanal. Die Abdeckung wird hochgezogen und kann dann nach hinten entfernt werden. Zum Anbringen wird sie angesteckt und nach unten gedrückt, um sie zu sicher. Dann sitzt sie so fest, dass auch dickere Kabel sie nicht abspringen lassen. Kleiner Kritikpunkt: Der Kabelkanal hätte noch weiter oben positioniert werden können, damit man ihn bei maximaler Höhe nicht sieht.
Damit macht der günstige Bildschirm dem teuren Premium-Monitor Eizo EV2795 (Test) in Sachen Ergonomie fast Konkurrenz, wenn man die Preis-Differenz im Hinterkopf behält. Die zeigt sich in jeder Dimension noch etwas flexibler.
Anschlüsse und Ausstattung
Die Anschlüsse setzen sich aus 3x HDMI 2.0, 1x DisplayPort (DP 1.4) , 1x Audio Ausgang (3,5mm) und einem USB-Typ-C-PD zusammen. Das ist ordentlich. Aufgrund der HDMI 2.0 Spezifikationen kann das volle Potential mit 1440p und 165 Hz nur über den DisplayPort angerrufen werden
Der USB Type-C Port liefert maximal 15W, was für kleinere Geräte ausreicht. Einen USB-Hub gibt es jedoch nicht. Das kleine Netzteil ist extern.
Die verschiedenen Eingänge können auch für Bild-in-Bild oder Splitscreen Darstellungen verwendet werden (Picture-by-Picture (PbP) und Picture-in-Picture (PiP)).
OSD Bildschirm-Menü
Der LC-M27-QHD-165 verzichtet auf Tasten und setzt auf eine Steuerung über einen kleinen Joystick an der Rückseite. Der etwas schwammige Eindruck wird jedoch mit einer zielsicheren Navigation entschädigt. Zu nächst gelangt mit einen Schnellauswahl-Menü in dem dem Game-Mode (Fadenkreuz), voreingestellte Bild-Modi oder eben das eigentliche Hauptmenü auswählen kann.
Die wichtigsten Einstellungen (Signalquelle, Helligkeit, Kontrast usw.) sind an sich nachvollziehbar und selbsterklärend aufgebaut. Das Handbuch lässt unerfahrene Nutzer jedoch etwas im Regen stehen und gibt nur ansatzweise Erklärungen. Auch sind die Übersetzungen an einigen Stellen etwas holprig.
Wir raten dazu die meisten Funktionen auf den Werkseinstellung zu lassen, da sie das Bild entweder stark verfälschen, oder unangenehme Nebeneffekte haben, wie etwa die pulsierenden Helligkeit beim dyn. Kontrast. Ohnehin ist der Monitor bereits ab Werk ordentlich eingestellt. Gamer aktivieren Overdrive über den Punkt „Reaktionszeit“, die niedrige oder mittlere Stufe sind eine gute Wahl. Auch Freesync und HDR können im letzten Menü-Punkt aktiviert werden.
Das Panel : Schnell und hell
Kommen wir zum Wesentlichen: Dem Panel des LC-M27-QHD-165. LC-Power verbaut ein 27 Zoll großes IPS (IGZO)-Panel. Die Auflösung liegt mit WQHD / 2560 x 1440 Pixel beim unserer Meinung nach derzeit besten Kompromiss aus Schärfe und Performance. Das Bild ist in der Größe deutlich knackiger als bei Full-HD, verlangt aber nicht so viel Grafikkarten-Power wie 4k/Ultra-HD.
Eine hohe Framerate sollte man den Gaming-Monitor durchaus servieren können. Zwar ist man dank FreeSync nicht zwingend darauf angewiesen, doch das volle Potential entfaltet das 165 Hz schnelle Panel erst mit der entsprechenden Framerate.
Zusammen mit der sehr geringen Reaktionszeit ist der Monitor spürbar flotter als das VA-Panel im LC 144-C. Fürs Gaming ist der LC-M27-QHD-165 bezüglich der Geschwindigkeit also perfekt aufgestellt. Es gibt subjektiv kein störendes Ghosting/Schlieren! Games sind schnell, flüssig und scharf!
Im Vergleich zu den 60 Hz ist die hohe Bildwiederholungsfrequenz jederzeit spürbar, selbst im Windows/Office-Betrieb sind die Animationen geschmeidiger – von Games ganz zu schweigen. Der Unterschied von 144 Hz vs 165 Hz ist für uns jedoch nicht zu erkennen, aber da gibt es sicher Hardcore-Gamer, die das anders empfinden.
Messungen und Praxis
Die Messungen werden mit einem X-Rite i1Display Pro* durchgeführt.
Helligkeit und Kontrast
Die maximale konstante Helligkeit des LC-Powert Monitors liegt bei ~369 cd/m² und übertrifft die Angaben von 350 cd/m² zumindest mittig. Die Werkseinstellung von 90% liegt bei ca. 330 cd/m².
So kann der Monitor also durchaus hell werden und auch in hellen Räumen noch eine brillante Darstellung abliefern.
Der LC-M27-QHD-165 ist außerdem auch HDR-Fähig und verfügt über eine HDR400-Zertifizierung. Für echte HDR-Erlebnisse ist dies dann aber doch etwas zu wenig, da darf man sich von HDR400 nicht zu viel versprechen oder sprichwörtlich blenden lassen. Die angepeilten 160 cd/m² erreicht man bei ca. 57%.
Die eingestellten 6500K trifft der LC-Power mit 6350K recht gut und wird nur minimal angepasst. Ohnehin ist die Werkseinstellung besser als beim LC-Power LC-M27-QHD-144-C. Das (Fast)-IPS-Panel erreicht auf dem Papier einen typischen Kontrast von 1000:1. Wir messen beim Kontrast sogar über 1300:1, ein sehr guter Wert.
Die Farbtreue kann nach der Kalibrierung absolut überzeugen.
Homogenität
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung zeigt bei den Messwerten etwas größere Abweichungen in der linken Hälfte, was aber vor allem daran liegt, dass die Mitte insgesamt heller ist. Subjektiv ist dies weniger zu sehen, als die Messwerte es vermuten lassen. Vor allem im linken Bereich liegt die Abweichung knapp über den „kritischen“ 10%.
Bei einfarbigen, hellen Flächen fällt die Abdunklung zum Rand auf, wenn man darauf achtet. Im Praxisbetrieb ist dies kaum auszumachen. Beim Scrollen zeigt sich ein minimaler „Dirty-Screen-Effekt“.
Lichthöfe bemerkt man nur in Extremsituationen wie einem Schwarzbild im abgedunkelten Raum. Hier kann der LC-M27-QHD-165 punkten.
Farb-Homogenität
Die Homogenität bezüglich der Farbe zeigt messtechnisch ein ordentliches Ergebnis.
Bei einfarbigen Flächen sieht man, dass man nach rechts eine leichte Abweichung ins Rötliche hat, nach links wird es kühler.
Blickwinkel
IPS typisch der Blickwinkel groß und gibt auch von der Seite ein helles, unverfälschtes Bild.
Sehr Positiv: Es gibt so gut wie keine Farbverschiebung. Weder der oft vorhanden Rotstich, noch eine Verfärbung ins Bläuliche sind hier zu beobachten.
Pixelfehler
Unser Exemplar hatte keine Pixelfehler
Stromverbrauch/Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme liegt zwischen 38 Watt und rund 25 Watt abhängig der eingestellten Helligkeit. Der angegebene Stand-By-Verbrauch von 0.5 Watt wird ungefähr eingehalten. Die LED-Beleuchtung hat kaum einen Einfluss auf den Stromverbrauch und macht nicht mal zwei Watt aus. Insgesamt ein durchschnittliches Ergebnis
max. Helligkeit | bei 160 cd/m² | Stand-By | |
---|---|---|---|
Eizo Flexscan EV2795 | 26,5 Watt | 18,3 Watt | 0,5 Watt |
LC-Power LC-M27-QHD-165 | 38,1 Watt | 24,6 W | 0,6 Watt |
Der LC-Power LC-M27-QHD-165 verbraucht hier klar mehr als der sparsame Eizo EV2795.
Betriebsgeräusch
Während des Betriebs sind sowohl Bildschirm geräuschlos, das Netzteil fiept im Alltag nicht hörbar. Im eingeschalteten Zustand ohne Bild-Signal , also im automatischen Stromspar-Modus, fiept das Netzteil recht deutlich. Wenn man den Bildschirm am Power-Button jedoch in den Stand-By versetzt, ist es nicht mehr wahrnehmbar.
Fazit
LC-Power beweist mit LC-M27-QHD-165 wieder einmal Preis-/Leistungs-Qualität und hat einen richtig guten Gaming-Monitor im Angebot. Dieser ist Mal wieder auf den Punkt reduziert, ohne abgespeckt zu sein. Er bietet alles was man zum Spielen benötigt: WQHD, 165 Hz, Freesync, ein schnelles Panel und eine ordentliche Spitzenhelligkeit.
Dazu gibt es sogar beachtliche ergonomische Funktionen. Die Pivot-Einstellung werden viele sicher nicht unbedingt wertschätzen, doch die üppig dimensioniert Höhenverstellung ist klasse.
Kleine Kritik gibt es bei der Verarbeitung am Rahmen und am etwas holprigen OSD. Beides kann zugunsten von technischer Performance und Ergonomie gerne in Kauf genommen werden. Etwas größere Kritik müssen wir bei der Gleichmäßigkeit des Panels üben, das am Rand an Helligkeit einbüßt. Insgesamt Meckern wir hier aber noch auf hohem Niveau, da sich dies in der Praxis nur selten zeigt.
So bleibt festzuhalten, dass der LC-Power LC-M27-QHD-165 für die technische Leistung einen Gold-Award verdient, den wir beim Preis zum Zeitpunkt des Tests (ca. 360€) auch mit einem Preis-Leistungs-Award ergänzen. Preise und Verfügbarkeit unterliegen derzeit leider gewissen Schwankungen.
positiv
- 165 Hz
- schnelles Panel
- kaum Lichthöfe
- Höhenverstellung
- Pivot-Funktion
- Freesync
- 3x HDMI + 1x DP
- ordentliche maximale Helligkeit
- Weißabgleich ab Werk
- relativ günstig
negativ
- einfache Verarbeitung am Rahmen
- mäßiges OSD
- Netzteil fiept ab und an
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.