Lian Li O11 Dynamic Evo XL im Test

Lian Li O11D Evo XL

Lian Li bringt ein weiteres O11 Gehäuse. Heute schauen wir uns das besonders große O11D EVO XL / O11 Dynamic Evo XL an, das viel Platz und einige spannende Features bietet.

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Technische Daten

Maße (HxBxT)522 × 304 × 532 mm
MaterialStahl, Glas, Aluminium
Mainboard-FormatE-ATX (unter 280mm)/ATX/Micro-ATX/Mini-ITX
Anschlüsse Front1 x Power Button
1 x Reset Button
4 x USB 3.0
1 x USB Type C
1 x Audio
1 x LED Color Button
1 x LED Mode Button
CPU-Kühler-Höhemax 167 mm
Grafikkarten-Längemax. 460mm
Laufwerke3 x 2.5” SSD
4 x 3.5” HDD / 2.5” SSD
Radiator Seitemax. 360/420 mm
Radiator Deckelmax. 360/420 mm
Radiator Bodenmax. 360/420 mm
Lüfter Seitemax. 3x 140 mm
Lüfter Deckelmax. 3x 140 mm
Lüfter Bodenmax. 3x 140 mm
Lüfter Heckmax. 1-2x 120 mm
Lüftersteuerung
RGB-Beleuchtungja

Lian Li O11D Evo XL Lieferumfang

Zwei zusätzliche Kartons sind im Lieferumfang enthalten. Wir freuen uns über drei Staubfilter für die Seite und den Deckel, sowie ein Schraubenkästchen. Sortierte Schrauben gibt es aber nicht. Ein Großteil ist unsortiert in einer Tüte verpackt.

Weiterhin gibt es Blenden zum Verschließen von Lücken im Lüfterbracket und eine GPU-Stütze. Auch ein Handbuch ist enthalten, das die vielen Optionen des O11D Evo XL erklärt.

Lian Li O11 Dynamic Evo XL im Detail

Außen

Das Design ist hinlänglich bekannt. Auch bei dem O11D Evo XL gibt es den typischen „Vitrinen-Look“ mit einer Front und einer Seite aus Glas, die den entsprechenden Einblick bieten. Erneut ist die Front zweigeteilt mit einem Streifen aus Aluminium und ARGB-Streifen dazwischen. Rechts sehen wir den um die Ecke liegende Powerknopf, und rechts Buttons fürs die ARGB-Beleuchtung.

Lian Li O11 Dynamic Evo XL

Wer will, kann die Stahlstrebe in der Ecke zwischen den Scheiben entfernen und eine freieren Einblick realisieren. Zum Transport muss die Strebe wieder verbaut werden. Dazu werden vier Schrauben benötigt.

Lian Li O11D Evo XL

Das O11 Dynamic EVO XL bietet auch äußerliche Anpassungsmöglichkeiten. Das I/O-Panel, dass vier USB-A und einen USB-C Anschluss bietet, kann auch an der Seite montiert werden. Ganz ohne Werkzeug. Zusätzlich lässt sich das ganze Gehäuse umbauen und im „Reverse“-Modus auf dem Kopf stehend mit der Scheibe nach rechts betreiben. Durch die Platzierung des Panels sollte das Gehäuse optimal natürlich auf dem Tisch betrieben werden, was bei der Größe schon seinen Platz braucht.

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Insgesamt ist das Design nach gefühlt zig O11-Varianten natürlich nicht mehr so spannend. Aufbau und Verarbeitung überzeugen aber weiterhin. Die Rückseite zeigt den Aufbau: Netzteil und zwei HDD-Käfige befinden sich in der kleinen Nebenkammer. Der Staubfilter für den Bodenbereich wird zu Seite hin ausgezogen.

Beide Deckelteile lassen sich nach dem Lösen einer Schraube einfach entnehmen. Die Glasscheiben sind ebenfalls angesteckt, werden jedoch mit jeweils einer Schraube unterhalb des großen Deckelteils gesichert.

Wenn man auf die Sicherung nicht verzichten will, muss man also zum Öffnen der Seite erst den Deckel entfernen.

Innen

Im Innenraum finden sich gleich drei Befestigungsgitter für Lüfter/Radiatoren: Unten, Oben und an der Seite. Aufgrund der Größe des O11D Evo XL jeweils für bis zu 420 mm Radiatoren oder drei 140-mm-Lüfter. Im Heck kann ein 120m-mm-Lüfter montiert werden. Lüfter sind allerdings nicht Teil des Lieferumfangs. Die Lüfterblenden lassen sich allesamt entnehmen und die seitliche in unterschiedlicher Orientierungen wieder einsetzen, je nachdem wie der Platz benötigt wird. Mit einem optionalen GPU-Kit lässt sich dort sogar eine Grafikkarte verbauen.

Lian Li O11 Dynamic Evo XL

Genial ist, dass das Mainboard-Tray modular ist und man lediglich vier Thumbscrews lösen muss, um es herauszunehmen. Werkzeug ist dafür auch hier nicht nötig und es geht sehr schnell von der Hand. Das kann man nutzen, um das System außerhalb des Gehäuses zusammenzubauen, obwohl das bei der guten Zugänglichkeit kaum nötig ist.

Man kann das Tray allerdings auch in der Höhe versetzen und somit entweder weiter oben oder weiter unten einsetzen, wozu die verschraubten Blenden gelöst werden.

Eine weiteres kleines Highlight des Trays sind die quasi schraubenlosen Slotblenden. Lediglich rückseitig wird ein Schraube gelöst und über zwei Scharniere werden je vier Slotblenden gesichert, was gut funktioniert. Für die Grafikkarte ist außerdem eine Stütze enthalten, die sich über einen kleinen Schalter in der Höhe verstellen lässt.

Besonders viel gibt es auf der Rückseite zu entdecken. Hier hat Lian Li gleich zwei HDD-Käfige, die hot-swap-fähig sind, integriert.

Lian Li O11 Dynamic Evo XL Test
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Entsprechend gibt es ein ziemliches Kabelaufkommen aus SATA-Kabeln zuzüglich der ohnehin anfallenden Kabel des Gehäuses und des Panels. Die Käfige lassen sich mit einem Gelenk nach vorn klappen und sind somit bequem zugänglich.

Zwischen den Käfigen wird das Netzteil montiert und rückseitig verschraubt.

Die Kabelabdeckung, die gleichzeitig 2.5“ SSD aufnehmen kann, verfügt ebenfalls über ein Scharnier. Eine Verschraubung um Kabel zu verlegen und anschließend zu verstecken ist also nicht nötig.

Einbau

Große Gehäuse haben nicht selten den Vorteil, dass man bequem in ihnen arbeiten kann. So auch im Lian Li O11D EVO XL. Das Modell hat dabei natürlich noch die Vorzüge von entfernbaren Flächen, so dass man überall gut herankommt. Aufbau und Größe machen das O11 Dynamic Evo XL natürlich optimal für eine Wasserkühlung, wir bleiben hier bei einem luftgekühlten System.

Es wäre gar nicht nötig gewesen das Tray auszubauen, wurde bei uns trotzdem so gemacht, einfach, um auszuprobieren. Danach wieder einsetzen und fertig. Die GPU-Stütze blockierte wie so oft den Lüfter unseres unvorteilhaften Grafikartenmodells. Die Slotblenden haben sich allerdings als sehr komfortabel erwiesen und dürfen zukünftig gerne öfters so umgesetzt werden. Für eine vertikale Montage ist ein separat erhältliches Kit notwendig.

Für Kabel ist massig Platz, unser Testsystem benötigt aber ohnehin nicht viele. Die Durchführungen sind mehr als ausreichend und so hat man schnell alles an Ort und Stelle verlegt und schnürt den Rest auf der Rückseite fest.

Da keine Lüfter mitgeliefert werden und wir an dieser Stelle auch keine Wasserkühlung verbauen, haben wir uns für vier Gehäuselüfter entschieden. So werden zwei be quiet! Silent Wings 4 im Seitenteil und einer weiterer Silent Wings 4 mit 140 mm auf dem Boden montiert, was durch das entnehmbare Lüftergitter einfach ist.

Ein Silent Wings 4 Pro mit 120mm kommt in das Heck. Dieser stellt in Sachen Durchmesser die größte Möglichkeit dar. Auch bei ganz großen CPU-Kühlern muss man mit maximal 167 mm etwas aufpassen, die meisten Modelle sollten aber passen. So lassen sich auch ambitionierte luftgekühlte Systeme umsetzen.

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Glasscheiben wieder dran, Deckel drauf und fertig. Auf Wunsch ziert eine ARGB-Beleuchtung die Front. Wer es noch nicht getan hat, muss das schwere System dann noch an den gewünschten Ort wuchten.

Lian Li O11DEXL-1X Upright GPU-Bracket

Ein kleiner Nachtrag zum O11DEXL-1X Upright GPU-Bracket: Mit diesem kann die Grafikkarte aufrecht an dem seitlichen Lüftergitter verbaut werden. Wahlweise mit den Anschlüssen nach oben, oder nach unten.

Das Upright Kit besteht im Grunde aus dem Bauteil mit vier Slots und einer Halterung, die die Grafikkarte stabilisiert. Weiterhin ist ein Riserkabel erforderlich, das Lian Li mit 900mm Länge anbietet. Sowohl Kit als auch Kabel müssen separat erworben werden.

Der Einbau und die Verkabelung sind etwas aufwändiger als bei der horizontalen Standardmontage, dank der großzügigen Platzverhältnisse aber ohne Frust umsetzbar.

Hinter der Grafikkarte können sogar noch Seitenlüfter verbaut werden, was sich bei unserem luftgekühltem Setup als unbedingt empfehlenswert erwiesen hat – mehr dazu weiter unten.

Kühlleistung und Temperaturen des Lian Li O11 Dynamic Evo XL

Testsystem

  • AMD Ryzen 5800X @ 100W
  • be quiet! Dark Rock Slim
  • MSI B550 Gaming-Plus
  • Zotac GeForce RTX 3080 12 GB Trinity OC
  • 16 GB DDR4-RAM Corsair Vengeance RGB
  • be quiet! Straight Power 12 750W

Als Software dienen prime95 (12k ohne AVX) und MSI Kombustor. Jeder Testlauf ging 30-Minuten. Die Werte sind der jeweilige maximale Wert, normiert auf 20 Grad. Der Durchschnittswert lag in der Regel 1-2 Grad darunter. 

Da keine Gehäuselüfter mitgeliefert werden, verbauen wir die oben genannten vier Silent Wings 4 Lüfter und testen das Gehäuse auf möglichst gleicher Lautstärke gegen weitere Modelle. Da wir die Lautstärke von vorn messen kommt dem Gehäuse hier die geschlossene Fläche zu Gute und die Gehäuselüfter dürfen recht zügig laufen. Der CPU-Kühler erreichte nicht mal die von uns angepeilten 36 dB(A).

An dieser Stelle der Hinweis, dass solche Messungen immer Toleranzen und Ungenauigkeiten unterliegen und nicht 1:1 auf anderen Systeme übertragbar sind!

Lian Li
O11D Evo XL
(4 Lüfter)
be quiet!
Dark Base 901 Pro
(Airflow)
Fractal Design
Torrent
Fractal Design
North
CPU-Temperatur78,5 °C78,2 °C 74 °C77,6 °C
GPU-Temperatur67,7 °C72,5 °C66,9 °C75,3 °C

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Die Grafikkarte selbst lief mit ca. 67,7 Grad in der gewählten Lüfterkombination sehr kühl. Auch die CPU ist mit 78,5 Grad nicht besonders warm. Die Temperaturen sind somit gut, aber es arbeiten auch bereits vier große Lüfter in dem Gehäuse. Bei einem System mit dieser Abwärme zeigt sich aber auch, dass es mit einem „Airflow-Spezialisten“ wie dem Fractal Torrent noch kühler geht. Die CPU lief hier fast fünf Grad kühler und ruft durch den stärker gedrosselten Betrieb längst nicht das ganze Potenzial ab.

Um das zu zeigen und auch um die Ungenauigkeit der Schalldruckmessung auszublenden, lassen wir die Lautstärke nun Außer acht und betreiben das Torrent nun ungefähr mit den Drehzahlen unseres Lian Li O11D Evo XL-Setups. Die Unterschiede sind nun noch ein Stück deutlicher.

Lian Li
O11D Evo XL
(4 Lüfter)
Fractal Design
Torrent
CPU-Temperatur78,5 °C69,6 °C
GPU-Temperatur67,7 °C65,7 °C

Mit weiteren Lüftern lassen sich die Temperaturen sicher noch weiter optimieren und sind nach unserer Ansicht gut.

Für die Temperaturmessung mit der Upright-Montage bleiben wir bei den gleichen Lüftern mit gleicher Drehzahl. Wir drehen die Seitenlüfter allerdings um, um die heiße Abluft der Grafikkarte aus dem Gehäuse zu schaffen. In diesem Aufbau passiert bei der CPU-Temperatur im Grund das, was zu erwarten war. Da die GPU-Abluft (zumindest teilweise) direkt aus dem Gehäuse geschafft wird, sinkt die CPU-Temperatur auf ein sehr gutes Level. Auf der anderen Seite wird die Grafikkarte allerdings ein Stück wärmer.

Lian Li
O11D Evo XL – Upright GPU
(4 Lüfter)
Lian Li
O11D Evo XL – Upright GPU
(ohne Seitenlüfter)
CPU-Temperatur73 °C75 °C
GPU-Temperatur70,3 °C80 °C

Wie wichtig die Seitenlüfter in diesem Fall waren zeigte sich als wir sie deaktiviert haben. Die CPU-Temperatur steigt etwas, aber die Grafikkarte wurde mit über 80 Grad extrem heiß. Auch Teile des Gehäuses erwärmten sich deutlich. Im Bereich der Frontscheibe/Ecke haben wir haben eine Oberflächentemperatur von ca. 40 Grad gemessen.

Fazit

Das Lian Li O11D Evo bietet viel Platz im bekannten Design mit Glas, Alu und etwas ARGB. Vor allem für Wasserkühlungen dürfte sich der zusätzliche Platz auszahlen. Auch wenn man mittlerweile zahlreiche O11-Gehäuse gesehen hat, überzeugt das O11 Dynamic Evo XL durch zahlreiche Details, Komfort und Features. Da wären das sehr einfach zu entnehmende und verstellbare Tray, die (fast) schraubenlosen Slotblenden, hot-swap-fähige Laufwerkskäfige, der Reverse-Mode, die entfernbare Strebe zwischen den Scheiben usw. Vieles geht in dem Gehäuse unkompliziert und teilweise werkzeuglos von der Hand. Auch die Verarbeitung überzeugt wie gewohnt.

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Es gibt also viel zu entdecken. Was es nicht gibt sind Lüfter ab Werk. Diese muss man also zum Kaufpreis noch mit hinzurechnen, wo je nach Anzahl und Modell also nochmal ein Sümmchen zusammenkommt. Hier gibt es dann massig Platz zum Probieren. Auch Kits für eine vertikale oder aufrechte GPU-Installation müssen auf Wunsch separat erworben werden. Insgesamt ist das Lian Li O11 Dynamic Evo XL ein tolles Gehäuse!

Gelistet wird das O11D Evo XL bereits bei caseking.de*

Hardware-Helden Gold Auszeichnung

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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