
Bei der Flow Lite84 von Lofree handelt es sich um eine Low-Profile-Tastatur im kompakten 75%-Format. Die Tastatur bietet unter anderem drei Verbindungsmodi, lineare Full-POM-Schalter und kann mittels Online-Tool konfiguriert werden.
Technische Daten
| Maße (LxBxH) | ca. 316.8 x 138 x 23.5mm |
| Gewicht | ca. 540 g |
| Material | Kunststoff (ABS,PBT) |
| Tastenkappen | PBT+PC (Double-Shot) |
| Switches | Lofree x Kailh Specter -linear -Full POM -40gf -Auslöseweg 1.2 mm -Gesamtweg 2.8 mm |
| Hot-Swap | ja |
| Anschluss | – USB – 2.4 GHz – Bluetooth |
| weitere Merkmale | -Beleuchtung -Drehregler -Online-Tool -Mac/Win-Modus -Low profile |
| Preis | Amazon.de: € 119,99* |
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Lofree Flow Lite84 im Detail
Die kompakte Tastatur wird mit einem etwas kurzen (ca 1.5 Meter) USB-Kabel mit angewinkeltem USB-C-Stecker auf einer Seite geliefert. Ansonsten findet man nur etwas Papierkram samt knapper Anleitung in der Verpackung. Ein Werkzeug für die Caps gibt es nicht.

Die Verpackung verrät auf der Rückseite wenig nützliche Infos. Laut dieser soll das Gehäuse aus ABS und die Caps aus PBT+ABS bestehen (laut Homepage PBT+PC, auch auf der Produktseite bei amazon findet man die Angabe PBT+ABS ). Der Akku hat eine Kapazität von 2000 mAh.

Mit 316,8 mm x 138 mm x 23,5 mm ist die Lofree Flow Lite84 sehr kompakt und vor allem flach. Das Gewicht liegt bei nur ~540 Gramm. Dies macht die Tastatur sehr portabel und flexibel.
Die kurzen Maße kommen durch das 75%-Format zustande. Der Nummernblock und ein paar Funktionstasten fehlen, sämtliche Tasten sind komplett zusammengeschoben. Die Positionierung und die geringen Abstände erfordern Gewöhnen. Auffällig ist, dass die Beschriftungen der Tasten nicht übersetzt sind, wir lesen also „Ctrl“, „Ins“ und so weiter.

Sonderfunktionen sind über die FN-Ebene realisiert und als Beschriftung auf den Tasten zusehen. Hier gibt es beispielsweise die Möglichkeit die Helligkeit des Bildschirms oder der Beleuchtung zusteuern. Medienfunktionen sind ebenfalls vorhanden.

Der schlanke Eindruck der Tastatur wird vom Design unterstrichen. Tasten und Gehäuse haben abgerundete Ecken und sind im dezenten Weiß gehalten. Lediglich ein Drehrad bringt kupferne Akzente mit – durchaus ein elegantes Erscheinungsbild. Die LED neben dem Scrollrad dient als Statusanzeige beim Aufladen. Das Gehäuse der Tastatur besteht vollständig aus Kunststoff (ABS), entsprechend leicht ist die Tastatur. Mit den abgerundeten Ecken und der matten Oberfläche ist sie ein Handschmeichler. Die Tastatur erreicht aber natürlich nicht die Stabilität wie ein Modell mit einer Metallabdeckung und gibt deutlich nach, wenn man es darauf anlegt.

Die Standfüße ermöglichen es die Tastatur in einer Stufe aufzustellen und so von 3 auf 6 Grad anzuheben. Auf der Unterseite gibt es außerdem einen Platz für den USB-Empfänger. Die Verbindungsart (mit oder ohne Kabel) lässt sich auf der Rückseite mit einem Schalter neben dem USB-C-Anschluss einstellen. Mit FN und den Tasten 1-4 wählt man zwischen drei Bluetoothprofilen und 2.4 GHz.

Eine anfängliche Verwirrung ergab sich bei der ersten Inbetriebnahme, da die Win- und Alt-Taste vertauscht schienen. Nach kurzer Überprüfung zeigte sich, dass die Tastatur ab Werk im Mac-Modus läuft. Nach einem Druck auf FN+N passt es dann für Windows.
Kabellos soll die Akkulaufzeit bei bis zu 80 Stunden ohne Beleuchtung liegen, ohne Angaben für den Verbindungsmodus. Wir konnten leider keine genauen Werte sammeln. Sowohl der 2000 mAh Akku als auch die Angabe sind auf dem Papier nicht unbedingt rekordverdächtig, aber man sollte damit mehrere Tage auskommen, wenn man die Beleuchtung nicht dauerhaft am Anschlag nutzt.

Die Beleuchtung der Tastatur wird man in heller Umgebung allerdings nicht brauchen oder wollen. Das feine, dunkle Schriftbild auf den weißen Tastenkappen ist ein guter Kontrast und sehr gut lesbar. Da die Beleuchtung ausschließlich weiß ist, erschwert sie bei sehr heller Umgebung sogar die Lesbarkeit auf den weißen Tasten deutlich.
In einer weniger hellen bzw. dunklen Umgebung hingegen überzeugt sie. Die Tastatur leuchtet hell, strahlt auf den höchsten Stufen förmlich und nur wenige Elemente werden nicht ausgeleuchtet (Pfeil auf Entertaste). Bei den breiten Beschriftungen ist die Ausleuchtung nicht absolut perfekt, insgesamt aber sehr gut und auf höchster Stufe eigentlich schon unnötig hell.

Laut der Produktseite bestehen die Double-Shot Tasten aus PBT in Kombination mit PC für die Buchstaben, wobei es da wie oben erwähnt unterschiedliche Angaben gibt. In der bisher eher kurzen Nutzungszeit konnten wir keine übermäßigen Spuren feststellen, werden das aber noch etwas beobachten. Die Stärke der Tasten mit einfacher Wandstärke messen wir mit ~1,2-1.3 mm.
Darunter befinden sich die Specter Low Profile Switches von Kailh. Alternativ gibt es für die Tastatur auch Hades Silent-Schalter und sie ist demnach „Hot-swappable“.

Die Specter Schalter bestehen komplett aus POM und sind linear. Der Auslöseweg liegt bei 1.2 mm und 40 Gramm. Der Gesamtweg bei 2.8 mm. Damit tippen sie sich schnell, direkt und nach kurzer Gewöhnung kontrolliert, wobei das Tippgefühl recht weich, aber nicht schwammig, ist. Die Bewegung zeigt bei sachten Betätigungen eine minimale Rauheit, zumindest im noch wenig benutzten Zustand und wenn man darauf achtet. Einige der breiteren Tasten (Enter, Shift, Caps) bewegen sich etwas unsauber, wenn man sie nicht mittig trifft. Vor allem aber „Caps“ und Enter bleiben, sollte man sie eher links am Rand treffen, sogar spürbar hängen. Die Leertaste betrifft das nicht. Davon ab ist das Tippgefühl angenehm konsistent.

Das Tippgeräusch der Flow Lite84 ist zurückhaltend und ebenfalls ansprechend. Nicht maximal leise, aber gefällig satt, recht klar und hochwertig, da keine störenden Nebeneffekte auffallen. Allenfalls leichtes Klappern zeigen die Leer, Enter- und Backspacetaste. Verbaut sind eine Dämpfung aus Silikon, IXPE und PU.
Das Drehrad dient der Lautstärkeregelung und kann nicht konfiguriert werden. Bei sehr schnellen Bewegungen registriert es nicht mehr zuverlässig und verändert die Lautstärke nur sprunghaft. Per Druck kann man Stummschalten.
Software/Online-Tool
Zur Konfiguration gibt es eine Software zum Download (Key Mapper) oder man wählt ganz komfortabel das Online-Tool im Browser unter https://www.lofree.tech/home/
Das Tool ermöglicht es die Tasten neu zu belegen, sogar die FN-Ebene kann verändert werden. Nur wenige Tasten sind dort gesperrt. Somit kann die Funktion der Tastatur individuell erweitert werden.

Auch Lichteffekte, wenn auch einfarbig, können eingestellt werden. Nur der Letzte in der Liste wollte nicht. Einen Makroeditor gibt es ebenfalls.
Es kann außerdem die Sleeptime und die Polling Rate eingestellt werden. Maximal 1000 Hz via Kabel oder 2.4 GHz werden unterstützt. Online kann man allerdings nicht den aktuellen Akkustand sehen, das geht nur mit der installierten Software von Lofree.

Für Verwirrung sorgte das Firmwareupdate: Im Online-Tool wurde erstmal keine neue Firmware gemeldet, in der Software schon. Nach der Aktualisierung auf 1.57 via Software sagte dann wiederum das Online-Tool die Firmware sei nicht aktuell. Allerdings führte das Online Tool dann ein Downgrade von 1.57 zurück auf 1.56 durch.
Die installierte Software hatte an unserem System bei der kabellosen Nutzung via Dongle auch ihre Eigenart. Sie forderte bei jedem Start auf die Firmware zu aktualisieren, wozu die Tastatur per Kabel angeschlossen werden soll, dann allerdings sei die Firmware aktuell.
Fazit
Die Lofree Flow Lite84 hat uns weitestgehend sehr gut gefallen. Die sehr kompakte Low-Profile-Tastatur sieht toll aus und bietet ein zügiges, angenehmes Tippgefühl und auch der Klang hat uns zugesagt. Die Tastatur lässt sich dank drei Verbindungsmöglichkeiten und mehreren Bluetooth-Profilen sehr flexibel nutzen, was auch mit der konfigurierbaren FN-Ebene unterstrichen wird. Dabei ist für die Konfiguration mit dem Online-Tool nicht mal eine installierte Software notwendig. Allerdings zeigt das Online-Tool den Akkustand nicht an und es gab Ungereimtheiten bei den Firmwareupdates.
Wer eine kompakte und ansprechend gestaltete Low-Profile-Tastatur sucht, sollte sich die Lofree Flow Lite84 durchaus einmal anschauen.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.







