
Nicht nur das H7 Flow sondern auch das NZXT H5 Flow wurde unter gleichem Namen neu aufgelegt. Das Gehäuse kommt wahlweise mit zwei unbeleuchteten Lüftern oder in einer RGB-Version mit beleuchteten Lüftern. Der angewinkelte Bodenlüfter des Vorgängers ist Geschichte. Wir haben das H5 Flow in der Standardversion testen können.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Maße (LxBxH) | 430 x 225 x 465 mm |
Material | Stahl, Glas |
Gewicht | 7,3 kg |
Mainboard-Format | E-ATX (277mm), ATX, M-ATX, Mini-ITX |
Anschlüsse Front | 1x USB 3.2 Gen. 2 Type C 1x USB 3.2 Gen 1 Typ A 1x Audio |
CPU-Kühler-Höhe | max. 170 mm |
Grafikkarten-Länge | max. 410 mm |
max. Laufwerke | 1x 3.5″ 2x 2.5″ |
Vorinstallierte Lüfter (mm) / (U/min) | Front: 1x F120Q Heck: 1x F120Q |
Maximale Lüfterinstallation (mm) | Front: 2x 140 / 3x 120 mm Deckel: 2x 140/120 mm Boden(PSU): 2x 120 mm Rückseite: 1x 120 mm |
Optionale Radiatoren (mm) | Front: max. 360 Deckel: 240/ 280 mit Low-Profile-RAM |
RGB-Beleuchtung | nein |
Lüftersteuerung | nein |
Preis | Amazon.de: € 87,90* |
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NZXT H5 Flow (2024) im Detail
Das NZXT H5 Flow präsentierst sich in der neu aufgelegten 2024er-Version wieder denkbar unaufgeregt. Wie man es von NZXT kennt, setzt man auch bei diesem Gehäuse auf klare Kanten und nicht auf Schnörkel oder auffällige Designelemente. Man kann das H5 Flow sicher als sehr clean bezeichnen.

Die Vorderseite geht bis zum Boden, was das geradlinige Design nochmal unterstreicht. Sie ist im Wesentlichen luftdurchlässig, was auch für den Deckel gilt. Da das Gehäuse überwiegend aus Stahl besteht, stimmt auch der haptische Eindruck und die Verarbeitungsqualität passt, auch wenn sich derart luftige Flächen natürlich etwas eindrücken lassen. Neben Deckel und Front wird auch eine Belüftung der unteren Seiten geboten.

Was konsequent nicht geboten wird sind Staubfilter. Weder Vorderseite, Deckel, Seiten, noch das Netzteil sind in irgendeiner Weise zusätzlich gegen Staub geschützt. In der vorliegenden Standard-Version sind zwei Lüfter verbaut – einer vorn, einer hinten. Es gibt auch noch eine Variante mit beleuchteten F360 Single-Frame Lüftern. Bei den vorliegenden Lüftern handelt es sich um F120Q-Lüfter in einer, warum auch immer, speziellen Variante mit einem 3-Pin-Anschluss. Die Steuerung der Lüfter ist also nur mittels Spannung möglich.

Das I/O-Panel und der Powerbutton befinden sich im Deckel und sind schön in diesen integriert. Weniger schön ist, dass es neben USB-C nur einen USB-A-Anschluss gibt. Der Deckel lässt sich, nachdem hinten eine Schraube gelöst wurde, einfach abnehmen.

Darunter befindet sich eine Lüfterhalterung, die augenscheinlich Platz für drei Lüfter bietet, aber das täuscht. Tatsächlich ist sie für einen dritten Lüfter etwas zu kurz. Entsprechend lassen sich auch keine 360-mm-Radiatoren/AiOs im Deckel verbauen und man muss dafür auf die Front ausweichen.

Wirft man einen Blick in das Innere bzw. unter das Gehäuse sieht man, dass trotz des seitlichen Abstands zum Boden der Innenraum bis zum Boden durchgeht und dort lediglich eine Schräge diesen Eindruck vermittelt. Der Boden ist an der Position des Netzteils komplett geschlossen, sodass ein Netzteil zwingend mit dem Lüfter nach oben verbaut werden muss. Ein Staubschutz des Netzteils ist somit nicht vorhanden.

Über dem Netzteil können zwei 120mm-Lüfter montiert werden, die Frischluft aus der Netzteilkammer und schließlich durch die Seitenflächen ziehen können. Im vorderen Teil ist der Tunnel verkürzt, dort sind zuzüglich des verbauten Lüfters ca. 40mm Platz – für AiOs mit in der Regel max. 30mm dicken Radiatoren also ausreichend. Im Deckel sind maximal 240-mm-Modelle und mit Einschränkungen bzgl. der Komponentenhöhe 280-mm-Radiatoren vorgesehen, der geringe Abstand zum Mainboard (ca. 3 cm) gibt da wenig Spielraum.

Ansonsten sieht man einen typischen Zweikammeraufbau. Kabel werden von einer Blende abgedeckt, Support für Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen gibt es jedoch nicht. Die maximale Höhe für CPU-Kühler liegt bei 170 mm, Grafikkarten dürfen bis zu 410 mm lang sein.
Die Slotblenden sind mit einfachen Schrauben gesichert und wirken etwas sehr nach Budget-Lösung.

Rückseitig gibt es ebenfalls nicht viel zu entdecken. Vor dem Netzteil befindet sich eine Halterung für zwei SSDs und eine 3,5-Zoll-HDD, die aber auch ausgebaut werden kann. Mit Klettbindern lassen sich die Kabel fixieren. Der Abstand zwischen Trayrückseite und Seitenwand liegt bei knapp unter 3 cm.

Temperaturen und Lautstärke im NZXT H5 Flow (2024)
Testsystem und Ablauf
- AMD Ryzen 5800X @ 100W
- be quiet! Dark Rock Slim
- MSI B550 Gaming-Plus
- Zotac GeForce RTX 3080 12 GB Trinity OC
- 16 GB DDR4-RAM Corsair Vengeance RGB
- be quiet! Straight Power 12 750W
Als Software dienen prime95 (12k ohne AVX) für die CPU und MSI Kombustor für die GPU. Jeder Testlauf ging 10-Minuten nach einer Aufwärmzeit von 30 Minuten. Die Werte sind der jeweilige Durchschnittswert dieser 10 Minuten, normiert auf 20 Grad Raumtemperatur. Für die Messung bei gleichen Schalldruck werden die Gehäuselüfter auf 36 dB(A) reguliert (30 cm Abstand schräg von vorn). CPU-Lüfter und Grafikkartenlüfter werden auf 36 und 40 dB(A) fixiert. Die Gehäuse wurden jeweils zweimal gemessen und der Durchschnittswert beider Durchgänge genommen.
Hinweis: Solche Temperaturbeobachtungen unterliegen natürlich Variablen und Toleranzen und lassen sich auch nicht 1:1 auf andere Systeme übertragen! Neben der erreichten Abwärme spielen auch die verwendeten Kühllösungen eine Rolle.
Kühlleistung und Lautstärke bei maximaler Drehzahl
Die zwei Lüfter sind bei 1350 U/min schon recht laut. Bei hohen Drehzahlen kam es bei uns zudem zu deutlich hörbaren Vibrationen am Gehäuse. Wurde der Deckel beschwert verschwanden diese. Die Lüfter lassen sich zwar auch mit niedrigeren Drehzahlen betreiben, neigen aber zu einem Brummen und Rasseln. Bei hohen Ansprüchen an die Laufruhe würde man sie wohl tauschen wollen.

Bedenkt man, dass sich nur zwei Lüfter im Gehäuse befinden, erreicht das H5 Flow (2024) allerdings respektable Temperaturen. Die GPU bleibt bei knapp unter 70 Grad und damit besonders kühl. Die CPU lag bei einem durchschnittlichen Wert.
Temperatur bei angepasster Lautstärke
Mit angepasster Drehzahl steigen die Temperaturen von CPU und GPU um ca. 5-6 Grad, was in Anbetracht der Lüfterausstattung noch immer gut ist.

Ein testweise montierter NZXT F240 Single-Frame-Lüfter unter der Grafikkarte half der CPU zwar nicht, konnte aber die Grafikkartentemperatur wieder deutlich verbessern und zeigt, dass in dem Gehäuse noch Potenzial steckt. Seine Drehzahl wurde dazu an die der anderen Gehäuselüfter (ca. 900 U/min) angepasst.
CPU | GPU | |
---|---|---|
Ohne Lüfter unter GPU | 79 °C | 74,8 °C |
Lüfter unter GPU | 79,4 °C | 68,1 °C |

Fazit
Das NZXT H5 Flow ist ein grundsolides und kompaktes Gehäuse, das für die zurückhaltenden Größe ein ordentliches Platzangebot für Hardware bietet und nun auch 360-mm-Radiatoren aufnehmen kann. Gerade beim Deckel sind in Sachen Platz aber deutlichere Kompromisse notwendig, wobei man diesen sicher für einen dritten Lüfter hätte gestalten können.
Während das saubere Design, der Einsatz von fast ausschließlich Stahl und Glas sowie die allgemeine Verarbeitung überzeugen, wurde beim Staubschutz der Rotstift angesetzt. Hier soll das Belüftungsgitter diesen übernehmen, zumindest bei dem zwangsweise gedreht eingebauten Netzteil darf dieser angezweifelt werden. Bei den Temperaturen kann das H5 Flow, dafür dass nur zwei Lüfter verbaut sind, überzeugen und bietet ordentliches Potenzial diese noch zu verbessern. Die mitgelieferten 3-Pin-Lüfter gehören aber über den gesamten Drehzahlbereich zu den auffälligeren und bei maximaler Drehzahl waren Vibrationen hörbar. Weiterhin wäre ein zweiter USB-A-Port wünschenswert.
Das Gehäuse kostet in der vorliegenden Version weniger als 100€ (Stand: 07.03.2025), da bleibt sicher noch etwas Budget für bessere Lüfter übrig!
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.