Die Raijintek EOS 240 RBW ist durch digitale RGBs eine schöne, und dennoch günstige AiO-Wasserkühlung. Abseits dessen zeigen sich leider einige Patzer.
Inhaltsverzeichnis
Raijintek EOS 240 im Überblick
Verpackung und Lieferumfang
Raijintek setzt auf den bekannten „Eierkarton“ als Verpackung und beschränkt sich auf das Nötigste. Neben AiO, Lüftern und dem Montagezubehör gibt es nur ein Y-Kabel für die Lüfter. Dieses ist leider fehlerhaft, da es auf beiden Anschlüssen ein Tachosignal ausgibt, was unterm Strich zu unbrauchbaren Drehzahlangaben führt. Die Wärmeleitpaste ist in einem kleinen Tütchen und reicht ja nach CPU-Größe für ein bis zwei Montagen.
Technische Daten
Raijintek EOS 240 RBW | |
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Maße Radiator (L x B x H) | 287×120×29 mm |
Material Radiator | Aluminium |
FPI | 20-22 |
Maße Kühlergehäuse (L x B x H) | 68×65×40 mm |
Geschwindigkeit max | 4500 U/Min |
Geschwindigkeit 7V | – |
Material Kühlerboden | Kupfer |
Intel Sockel | LGA 20XX / 1366 / 115x / 775 |
AMD Sockel | AM4 / AM3(+) / AM2(+) FM2+ / FM2 / FM1 / |
Anschluss | 4-Pin PWM, ARGB |
Regelbereich angegeben | 800 – 1800 U/Min |
Regelbereich gemessen | 750 – 1700 U/Min |
Fördervolumen | 128 m³/h |
max. statischer Druck | 2,3 mmH2O |
Lautstärke | 28 dB(A) |
Raijintek EOS 240 RBW im Detail
Die Optik der Raijintek EOS 20 RBW ist zunächst wie gewohnt. Ein stylisches Kühlergehäuse ist über gesleevte (Teflon), knapp 40cm lange Schläuche mit einem schlichten Radiator verbunden. Soweit so gut. Beim genauen Hinsehen sieht man je doch, dass am Radiator auf Seite der Vorkammer ein SATA-Stromkabel herausführt. Bei der EOS befindet sich die Pumpe nämlich im Radiator. Durch den Anschluss per SATA-Stromkabel lässt sich die Pumpe logischerweise weder steuern noch auslesen. Dass sie läuft ist aber unüberhörbar, denn die Pumpe ist wirklich laut. Montiert am Gehäuse übetragen sich zudem Vibrationen, was sie schlichtweg unerträglich macht. (und deswegen testen wir nicht auf einem Benchtable/freistehend). Durch Entkoppler/Shrouds lässt sich dieser Effekt leider nur etwas abschwächen.
Gut, jetzt haben wir die EOS RBW bis hierhin madig genug gemacht, schauen wir uns noch den Rest an: An dem optisch schönen Kühlergehäuse geht ein RGB-LED Kabel ab, welches zudem über einen integrierte Y-Adapter verfügt. So kann die Kühlereinheit gemeinsam mit dem Lüftern an einem ARGB (digital 5V) angeschlossen werden. ABER auch hier müssen wir meckern: Warum auch immer setzt Raijintek trotz DRGB auf einen 4 Pin-Stecker, mit vier Kabeln der auch auf einen 4Pin 12V RGB-Anschluss passt. Dafür ist die EOS RBW aber NICHT gedacht und die RGBs könnten Schaden nehmen. Da hilft auch der kleine Zettel mit 5V Aufdruck am Kabel nur bedingt.
Wo man hingegen nicht meckern kann, ist die hervorragende Verarbeitung der kompletten AiO. Der Kühler ist mitsamt seiner großzügigen Kupferfläche toll gearbeitet und auch der Radiator kann sich sehen lassen. Die Lamellen sind gleichmäßig und ohne Beschädigungen. Auch die Lackierung ist spitze, was sich bei den leichtgängigen Gewinden positiv bemerkbar macht. Die Schrauben lassen sich sogar von Hand eindrehen!
Die attraktiven Lüfter haben eine ansprechende ARGB-Beleuchtung, die zwar nicht zu den auffälligsten gehört, aber dennoch gefallen findet. Trotz PWM ist der Drehzahlbereich mit 800 – 1800 U/Min gerade nach unten beschränkt, wirklich leise können die Lüfter nicht. Da aber spätesten bei 900 U/Min die Pumpe alles übertönt ist das auch nicht weiter schlimm. Schade ist dabei, dass die Lüfter an sich ein angenehmes Laufgeräusch haben, das so gar nicht zur Geltung kommt.
Durch das fehlerhafte Y-Kabel ist die Drehzahlausgabe stark schwankend oder gibt kompletten Blödsinn aus, hier sollte man die Lüfter einzeln oder mit einem korrekten Y-Kabel anschließen.
Die Montage geht recht einfach von der Hand. Für AM4 wird die Kunststoffbackplate, die einen recht robusten Eindruck macht, mit den Schrauben vorbereitet und mit Abstandshaltern auf dem Sockel fixiert. Anschließend kann die Raijintek EOS 240 RBW mit den großen Rändelmuttern bereits befestigt werden. Die Kabel sind allesamt ausreichend lang, um sie elegant auf der Rückseite verlegen zu können.
Die Gewinde im Radiator sind wie erwähnt perfekt geschnitten, was die Montage erleichtert.
Testsystem und Testverfahren
Wie wir Kühler testen und unsere Messungen zustande kommen, kann auf der Unterseite „So testen wir CPU-Kühler“ nachgelesen werden.
Temperaturmessungen
Serienlüfter
Aufgrund der lauten Pumpe ist es nicht möglich die EOS wirklich leise zu betreiben. Selbst bei ausgeschalteten Lüftern liegt die Lautstärke bei knapp 41 dB(A), wo unsere Messung beginnt. Damit ist die EOS mindestens so laut wie ein U12S bei maximalen 1500 rpm.
Wer die Temperaturen lieber nach Drehzahl sehen möchte wird hier fündig
Da eine Lautstärkemessung komplex ist und wir lediglich dB(A)-Werte abbilden können, folgt hier die gewohnte Darstellung nach festen Drehzahlen. Zu beachten ist, dass die Kühler trotz identischer Drehzahlen unterschiedlich laut sind!
Referenzlüfter
Mit den Arctic P12 zeigt die AiO eine noch bessere Leistung
Mit den Referenzlüftern Arctic P12 und P14 testen wir die Kühler auf ihre Rohleistung unter gleichen Voraussetzungen. Getestet wird auf 650, 1000 und 1700 (P14) bzw. 1800 (P12) U/Min
Fazit
Die Raijintek EOS 240 RBW ist eine vergleichsweise günstige, schöne und außergewöhnlich gut verarbeitetete AiO, die eine wirklich gute Kühlleistung bietet. Außergewöhnlich sind aber leider auch Mängel und Versäumnisse. Die Pumpe ist schlicht zu laut. Während sie freistehend schon störend ist, ist sie montiert durch die verursachten Vibrationen sogar unerträglich. Auch mit Gummientkopplern (die nicht beiliegen), wird dies nur wenig erträglicher. Dazu kommen weitere Unzulänglichkeiten wie das fehlerhafte Y-Kabel oder der unsichere RGB-Stecker
So können wir für die Raijintek EOS 240 RBW in dieser Form keine Empfehlung aussprechen.
positiv
- gute Verarbeitung
- gute Kühlleistung
- ordentliche Montage
- schöne Optik
negativ
- Pumpe freistehend sehr laut
- Pumpe montiert unerträglich
- Pumpe nicht steuerbar
- Y-Kabel fehlerhaft
- RGB-Stecker nicht eindeutig
- Lüfter nicht unter 800 U/Min