Die 1More Penta P50 sind kabelgebundene In-Ears, die mit einer 5-Treiber-Struktur aufwarten. Wir haben die In-Ears mit Hi-Res-Audio und MMCX-Anschlüsse testen dürfen.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Treiber | 1x 7 mm dynamischer Treiber 4x planaremagnetische Einheiten |
Frequenzbereich | 20 bis 40.000 Hz |
Gewicht | 21 g |
Anschluss | 3,5-mm-Klinke USB-C Adapter |
Kabellänge | 1,25 m |
Impedanz | 32 Ohm |
Empfindlichkeit | 105dB |
Sonstiges | – Kabelfernbedienung – MMCX-Stecker – USB-C auf Klinke Adapter – 8 Ear Tips – Aufbewahrungstasche |
Preis | Amazon.de: € 165,99* |
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1More Penta P50 im Detail
Die Präsentation des Produkts ist überaus gelungen. Eine hochwertige, aufklappbare Verpackung mit Skizzen auf der Innenseite und in Szene gesetzten Ohrhörern wecken hohe Erwartungen.
Zu den Penta In-Ears werden insgesamt acht unterschiedliche Ear-Tips geliefert. Diese bestehen aus fünf Paar Silikonstöpsel von 10.6 bis 14.3 mm und drei Paar Foam Tips in unterschiedlichen Größen. Weiterhin gibt es einen nicht sonderlich hochwertigen Beutel, Anleitung und ein Adapter/DAC von USB-C auf Klinke.
Nicht nur das Verpackungsdesign sondern auch das Design der 1More Penta P50 ist gelungen und überzeugt durch eine hochwertige Optik. Das äußere Gehäuse besteht aus eloxiertem Aluminium und das 1More-Logo befindet sich unter einer leicht glitzernden Oberfläche.
Die Treiber werden durch ein goldfarbenes Metallgitter geschützt. Farblich stechen die aufgedruckten Hinweise zur Trageseite hervor, die mit entsprechend farbigen Punkten auf dem Anschlusskabel aufgegriffen werden.
Die Kabel bilden vorgeformte Bügel und geben vor, wie die 1More Penta zu tragen sind. Das OFC-Kabel ist über MMCX-Anschlüsse mit den In-Ears verbunden. Ein Tausch des Kabels ist also möglich.
Außen ist das Kabel von einer gefühlt weniger ansprechenden Hülle aus Gummi (TPE) umhüllt. Auch die integrierte Fernbedienung mit drei Tasten, über die man Tracks pausieren, Springen oder die Lautstärke ändern kann, ist eher einfacher gehalten. Letztlich drücken sich die Tasten aber knackig und zuverlässig. Darin ist auch ein Mikrofon integriert, das für Anrufe ausreicht, aber auch zum Rascheln und Kratzen neigt, wenn Bewegung im Spiel ist.
Was man nicht erwarten darf sind große Extras. Es gibt kein ANC und keine App zur Klanganpassung. Dafür liegt ein USB-C auf Klinke Adapter bzw. DAC bei, der als CX31993 erkannt wird.
Tragekomfort
Durch vorgeformte Schläuche an den Endabschnitten des Kabels werden Bügel geformt, die zeigen, wie man die 1More Penta P50 trägt. Durch die Form sind die In-Ears, optimal mit einer leichten Drehbewegung, schnell an die richtige Position gebracht. Obwohl mittlerweile an Wireless-Modelle gewöhnt, stört das Kabel im Bereich der Ohren nicht. Durch die gummierte Oberfläche, die bei Hautkontakt etwas viel Widerstand bietet, kann es aber mal zu etwas Zug auf den Ohren kommen. Sehr positiv hingegen ist, dass nur wenig Kabelgeräusche aufgetreten sind.
Halt, Isolierung und ganz besonders Klang (Tiefton) sind aber auch von den passenden Ear-Tips abhängig. Hier sollte man besonders sorgfältig wählen. Man merkt nach einigen Versuchen durch das Gefühl im Ohr und die Isolierung, ob die Penta P50 richtig sitzen. So dichteten die Standard-Tips hier öfters mal nicht richtig ab. Neigt man dazu sie dann einfach möglichst tief zu stecken, hilft das nur bedingt oder führt zu keinem zufriedenstellenden Klang. Hier waren die 12.3 mm Ohrstpösel dann die bessere Wahl. Auch längeres Tragen führten nicht zu Schmerzen oder Ermüdung.
Experimente mit den Schaumstoff-Tips lohnen sich ebenfalls. Sitzen sie gut, so sorgen sie für eine stärkere Isolierung, gerade bei höheren Umgebungsgeräuschen. Ein Ersatz für gutes ANC sind sie aber nicht. Sie können auch den Klang nochmal etwas anders wirken lassen.
Klang
Technisch fahren die 1More Penta P50 auf. Die hybride 5-Treiber-Struktur besteht aus einem DLC-Treiber und 4 planaren Einheiten. Da wundert es auch kaum, dass 1More hier auch mit dem Hi-Res-Logo wirbt und einen erweiterten Frequenzbereich von 20 Hz bis 40.000 Hz spezifiziert. Ob man davon profitiert ist sicher individuell.
Die folgende Klangeinschätzung ist wie immer sehr subjektiv.
Wie erwähnt zeigte sich bei den 1More Penta ein großer Einfluss auf den Klang durch richtigen Sitz und Abdichtung des Gehörgangs. Greift man nicht zum optimalen Tip, fällt dies sofort durch ein kraftloses Klangbild auf, bei dem der Bass fast komplett fehlt.
Mit der richtigen Abdichtung hört sich das dann anders an. Ein kräftiger Bass und ein angenehm volles Klangbild werden geboten. Dabei übertreibt der Bass es aber nicht und lässt Raum für einen ausgewogenen, klaren und auch detaillierte Klang. Wer auf richtig starkes Bassgewitter steht, ist wohl nicht ganz richtig. Damit der Bass wirkt muss aber auch bei richtigem Sitz eine gewisse Lautstärke vorhanden sein. Bei geringem Pegel kommt er nicht ganz so voll durch. Die Balance aus Mitten und Tiefen ist gut gelungen und Stimmen haben eine warme Fülle. Helle Stimmen werden klar wiedergegeben, ohne unangenehm in den Höhen zu werden, was auch für S-Laute allgemein gilt. Details klingen gut hervor, aber zu aggressiv oder analytisch spielen die Penta hier nicht. Hier geht man es stellenweise zurückhaltender an, ohne maximale Energie. Dafür kann man auch bei hoher Lautstärke hören und das über längeren Zeitraum, wenn man das seinen Ohren zutrauen möchte. Lange Rede kurzer Sinn: Der Klang der P50 hat sehr gut meinen Geschmack getroffen.
Direkt per Klinke am Smartphone ist der maximale Pegel bereits ausreichend laut gewesen. Mit dem DAC ging es noch etwas lauter.
Ergänzend ein Blick auf die Messung des Frequenzverlaufs. Hier erneut der Hinweis, dass das verwendete miniDSP EARS Messgerät kein IEEE-standardisierter Ohrsimulator ist und lediglich den subjektiven Eindruck ergänzen und Unterschiede darstellen soll.
Es zeigt sich sehr gut wie wichtig der Sitz für den Bassbereich ist. Mit guter Abdichtung ist dieser kraftvoll, ohne aber zu stark angehoben zu sein. Mit den Foam-Tips kommt einige Bereiche noch etwas deutlicher hervor. Auch der Eindruck einiger zurückgenommener Hochtonbereiche wird untermauert.
Mit dem beiliegenden Adapter konnte keine grundlegende Änderung der allgemeinen Abstimmung beobachtet werden.
Fazit
Abschließend haben die 1More Penta P50 einen wirklich guten Eindruck hinterlassen. Die ansprechend gestalteten In-Ears haben den Geschmack in Sachen Klang gut getroffen und sorgten auch mit dem guten Tragekomfort für langanhaltenden Musikgenuss. Beides wird stark vom Sitz beeinflusst, weswegen die Wahl der richtigen Aufsätze wichtig ist. Hier wird aber auch eine entsprechende Anzahl geboten, inklusive Schaumstoff-Aufsätze.
Ein kabelloses Hörvergnügen, ANC, oder eine App gibt es allerdings nicht. Man bekommt jedoch ein durch MMCX-Stecker austauschbares Kabel mit Steuerungseinheit und auch ein USB-C-auf-Klinken-Adapter wird mitgeliefert. Ob man letztlich so viel Geld in In-Ears investieren will, muss abschließend jeder für sich beurteilen.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.