Es werde Licht! Aber nicht nur, denn die Pure Loop 2 FX ist mehr als nur eine beleuchtete Pure Loop. Neben den Light Wings Lüftern ist die Pumpe nun per PWM-Signal steuerbar. Das wertet die AiO gehörig auf, aber auch der Preis steigt.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Maße Radiator (L x B x H) | 277 x 120 x 52 mm |
Material Radiator | Aluminium |
Länge der Schläuche | 40 cm |
Drehzahl Pumpe | 4000 – 5500 U/Min (angegeben) 4200 – 5500 U/min (gemessen) |
Anschluss der Pumpe | 4-Pin PWM |
Material Kühlerboden | Kupfer, vernickelt |
Lüfter | 2x 120-mm Light Wings High Speed |
Drehzahl Lüfter | 550-2500 U/Min (Angabe) 290 bis 2500 U/Min (gemessen an Octo) |
Intel Sockel | LGA 1700 / 1200 / 2066 / 1150 / 1151 / 1155 / 2011(-3) Square ILM |
AMD Sockel | AM5 / AM4 |
Besonderheiten | – Pumpe an den Schläuchen – Nachfüllbar |
Preis | 129,90€ (UVP) Amazon.de: € 114,83* |
Verpackung und Lieferumfang
Geliefert die wie Pure Loop 2 FX mit Light Wings Lüftern, Montagematerial samt Wärmeleitpaste, einem ARGB/PWM-Hub und Flüssigkeit zum Nachfüllen. Letzteres verrät, dass also auch die zweite Generation der Pure Loop einen Fillport besitz.
be quiet! Pure Loop 2 FX 240 im Detail
Wie schon das „Original“ fällt bei der be quiet! Pure Loop 2 FX die in die Schläuche ausgelagerte Pumpe auf. Dieses soll Vibrationen mindern, was jedoch nur bedingt funktioniert. Es dürfte die Kompaktwasserkühlung jedoch auch unkritischer bezüglich der Positionierung machen.
Hier liegt gleichzeitig aber auch schon ein großer Unterschied zu der Pure Loop, der die AiO-Wasserkühlung viel mehr aufwertet als die neue ARGB-Optik: Die Pumpe lässt sich nun mittels des PWM-Signals steuern. Der Drehzahlbereich schein zwar nicht extrem großzügig bemessen, doch so viel sei vorab verraten: Die 4000 U/min (bzw. 4200 U/min bei unserem Exemplar) sind akustisch kein Vergleich zur vollen Geschwindigkeit von 5500 U/min.
Mit dem PWM-Signal ist die Pure Loop 2 FX in Sachen Steuerungskomfort sogar der Silent Loop 2 „Premium“-AiO etwas voraus, da nicht auf den spezifizierten Spannungsreich geachtet werden muss. Der Kühlerboden ist vernickelt, was man im AiO-Bereich nicht mehr besonders häufig sieht.
Die Beleuchtung des Kühlerdeckels mit gebürstetem Aluminium hat ebenfalls ein Upgrade bekommen. Statt einfarbig weißer Beleuchtung hat man mit einem 5V ARGB-Anschluss nun alle Freiheiten sie farblich anzupassen. Der Anschluss ist somit auch geschickter gelöst als beim Vorgänger.
Ergänzend dazu sind die neuen be quiet! Light Wings ARGB-Lüfter im Lieferumfang enthalten, die einen beleuchteten Ring vorweisen. Es handelt sich konkret um die be quiet! Light Wings PWM High-Speed mit maximal 2500 U/min. Das Minimum spezifiziert der Hersteller bei ~550 U/min, hier kommt unsere Steuerung bei 10% PWM aber unter 300 U/min. In beiden Fällen sind die Lüfter aber ausgesprochen leise.
Der schwarze Radiator ist exzellent verarbeitet wie auch ein Blick auf die Lamellen zeigt. Er verfügt über einen Pure Loop 2 FX-Schriftzug an der Seite.
Der Fillport ist an der Stirnseite zu finden. Sollte es also zu einem Abfall des Flüssigkeitstandes kommen, kann man hier einfach Nachfüllen.
Sollte nicht genügen ARGB- und/oder Lüfteranschlüsse vorhanden sein, kann man auf den beigelegten ARGB-PWM-Hub zurückgreifen. Dieser leitet das PWM- und RGB-Signal an alle Lüfter weiter.
Die Stromversorgung findet mittels SATA-Stromanschluss statt. Doppelseitiges Klebeband zum befestigen liegt bei.
Montage
Die Montage ist sehr einfach gelöst. Kritik, die man üben könnte ist, dass die Kreuzschlitzschrauben nicht so komfortabel sind wie die Muttern bei einigen Mitbewerbern – da sucht man aber schon das Haar in der Suppe.
So muss man im Prinzip auf AM4 nur die Montagebrücken auf Abstandshaltern schrauben und darauf die Kühleinheit fixieren. Natürlich erst, nachdem die enthaltende Wärmeleitpaste auf der CPU aufgetragen wurde. Die Gewinde am Radiator waren allesamt leichtgängig genug, um die Schrauben ohne Kraftaufwand einschrauben zu können. Die Pure Loop 2 FX lässt trotz seitlicher Schläuche die RAM-Slots frei.
Die Beleuchtung kann sich sowohl bei den Lüftern, aber auch am Deckel sehen lassen und dürfte Freunden von ARGB-LEDs gefallen.
Messungen
Wie wir Kühler testen und unsere Messungen zustande kommen, kann auf der Unterseite „So testen wir CPU-Kühler“ nachgelesen werden.
Kühlleistung und Lautstärke
Die Kühlleistung der Pure Loop 2 FX 240 ist ohne Überraschung auf gängigem Niveau unter den 240-mm-Wasserkühlungen. Berücksichtigt man, dass die Messungen des Vorgängers einige Zeit zurückliegen und diverse Toleranzen und Schwankungen, liegt die Kühlleistung grob auf dem gleichen Level. Ein verringerte maximale Lautstärke konnten wir mit unseren Möglichkeiten nicht beobachten. Sie bleibt aber leiser als die Gletscherwasser oder Enermax bei ähnlicher Leistung.
Auch bei angepasster Lautstärke bleibt die Leistung +- identisch und überrascht dabei weder negativ, noch positiv. Einfach eine ordentliche Leistung.
Lediglich bei festen 1000 U/min fällt die Leistung vergleichsweise stark ab. Hier sei jedoch gesagt, dass die Light Wings Lüfter – wohlmöglich auch wegen dem verringerten Durchmesser – überdurchschnittlich leise sind.
Lautstärke und Einfluss der Pumpe
Hinweis: Messwerte sind nur ein Aspekt. Wegen Messabweichung und der Genauigkeit des Messgerätes ist abseits des reinen dB(A) Wertes die Art des Geräusches, also „wie es sich tatsächlich anhört“ entscheidend. Unsere Messwerte der AiO-Pumpen dienen nur einer schnellen Orientierung und dem direkten Vergleich. Wie sich die Pumpen letztlich anhören, beschreiben wir im Text des Tests. Um die feinen Nuancen besser abbilden zu können, die man auch bei großem Abstand im Alltag hört, haben wir das Messgerät in 10 cm Entfernung aufgestellt.
Auch die Pumpe verhält sich bei maximaler Drehzahl wie beim Vorgänger. Bei voller Drehzahl ist sie klar summend hörbar mit leichten Dröhnen. Die Lautstärke und Tonlage können aufgrund der deutlichen Resonanzen je System und Gehäuses variieren. Drückt man die Schläuche etwas beiseite kann sie sich das Betriebsgeräusch bereits ändern. Die Entkopplung der Pumpe scheint also trotz der Position nicht ideal. Auch Berührungen des Gehäuses oder die Stärke der Fixierung des Radiators beeinflussten sowohl den Messwert als auch die empfundene Lautstärke merklich.
Drosselt man die Pumpe ergibt sich ein komplett anderes Bild. Trotz der hohen Drehzahl wird es im Minimum dann sehr, sehr leise. Wir würden sie im Minimum sogar als unhörbar im Alltag bezeichnen. Die Resonanzen wurden bereits bei 90% deutlich weniger.
Während die Lautstärke sich stark verändert, waren die Auswirkungen auf die Temperaturen gering. Nach 1 Stunde prime95 mit maximaler Pumpengeschwindigkeit konnten wir lediglich einen Anstieg von 1.5 Grad in den ersten 5 Minuten verzeichnen, nachdem die Pumpe gedrosselt wurde. Das macht die Pumpe für uns nicht nur besser als die der im Minimum etwas lauterem Silent Loop 2, auch Konkurrenz wie die Gletscherwasser wird hier nach unserer Ansicht geschlagen, da dort die Temperaturen sehr viel deutlicher Ansteigen, die Pure Loop 2 für uns aber nicht lauter arbeitet.
Fazit
Die be quiet! Pure Loop 2 FX ist mehr als nur ein schnödes RGB-Upgrade des Vorgängers. Tatsächlich hat der Hersteller genau an den richtigen Stellen nachgebessert und damit ein deutlich runderes Produkt geschaffen als zuvor. Allem voran natürlich durch die nun per PWM steuerbare Pumpe, die vielen Konkurrenten und auch dem hauseigenen Premiummodell das Leben schwer macht. Die Pumpe ist auf minimaler Drehzahl hervorragend leise, hatte in unserem Fall aber wenig Auswirkungen auf die Kühlleistung. Das macht auch die Konfiguration schließlich sehr einfach, da man nicht viel mit optimalen Drehzahlbereichen experimentieren muss.
Mit der ARGB-Beleuchtung an Kühleinheit und Lüftern gibt es jetzt auch mehr fürs Auge, während die alten Stärken wie der Fillport, die gute Montage und den Verzicht auf einen dicken Softwareunterbau erhalten bleiben. Die Leistung ist da, wo man sie bei einer 240er-AiO erwartet.
Die ganze Sache hat jedoch einen Haken: Die ehemalige Budget-Kühlung wird teurer. Die UVP steigt um 25 Euro auf 129,90€. Damit wildert sie fast im Bereich der Silent Loop 2 und ist auch teurer als die Arctic Liquid Freezer II oder die Navis F240 von Silentium PC. Im Vergleich zu der extrem teuren Konkurrenz wie der Alpenföhn Gletscherwasser, Corsairs Capellix etc. bleibt sie aber günstig und attraktiver. Zum Release soll die Kühlung zu dem etwas günstiger Angeboten werden, danach wird sich zeigen müssen, wo sie sich preislich einordnen wird.
positiv
- steuerbare Pumpe kann sehr leise bis subjektiv lautlos betrieben werden
- ARGB-Lüfter mit breitem Drehzahlbereich
- gute Montage
- sehr gute Verarbeitung
- ARGB-/PWM-Hub enthalten
- Fillport und Nachfüllflüssigkeit enthalten
- RAM-Kompatibilität
- ARGB-Beleuchtung an Kühleinheit
negativ
- ungeregelte Pumpe neigt zu Resonanzen
- UVP im Vergleich zum Vorgänger gestiegen
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.