
Das Light Base 500 (LX) erweitert die be quiet! Light Base-Serie nach unten. Das typische Zweikammer-Gehäuse bietet Einblick von zwei Seiten, eine angewinkelte Lüfterseite und bringt drei Reverse-Lüfter mit. Wir durften das Gehäuse bereits testen und teilen unsere Eindrücke mit euch.
Technische Daten des Light Base 500 LX
| Maße (LxBxH) | 432 x 305 x 436 mm |
| Material | Stahl, Glas, Kunststoff |
| Mainboard-Format | ATX, M-ATX, Mini-ITX Kompatibel zu Back-Connect |
| Anschlüsse Front | 1x USB 3.2 Gen2 Typ C 2x USB 3.2 Gen1 Typ A 1x Audio Reset- und ARGB-Button |
| CPU-Kühler-Höhe | max. 170 mm |
| Grafikkarten-Länge | max. 400 mm |
| max. Laufwerke | 1x 3.5″ 2x 2.5″ |
| Vorinstallierte Lüfter (mm) / (U/min) | Seite: 3x Light Wings LX Reverse 120mm 1500 U/min Heck: Light Wings LX 120mm 1600 U/min |
| Maximale Lüfterinstallation (mm) | Seite: 3x 120 mm Deckel: 3x 120 oder 2x 140 mm Boden: 3x 120 mm Heck: 120/140 mm |
| Optionale Radiatoren (mm) | Deckel: max. 360 mm |
| RGB-Beleuchtung | via Lüfter und Controller |
| Preis | UVP: 144,90€ |
be quiet! Light Base 500 LX im Detail
Das be quiet! Light Base 500 (LX) ist im Wesentlichen ein typisches Show- und Zweikammer-Gehäuse mit gläserner Vorder- und Seitenfläche. Dabei kommt das Gehäuse ohne eine Strebe in der linken Ecke aus, die den Einblick trüben könnte.

Die Gestaltung hat dennoch eine kleine Besonderheit: be quiet! setzt auf eine angewinkelte Seitenfläche an der rechten Seite, die quasi ein Hybrid aus Front- und Seitenbelüftung darstellt. Dennoch behält das Gehäuse eine rechteckige Form bei, in dem die Deckel- und Bodenfläche über diese Schräge hinausgehen und das I/O-Panel auf einer Art Strebe integriert ist.

Das I/O-Panel bringt neben einem USB-C und zwei USB-A-Anschlüssen auch einen ARGB-Button mit, allerdings nur in der Light Base 500 LX-Version, das eben auch über ARGB-Lüfter verfügt. Drei Light Wings LX in der Reverse-Variante, also mit umgekehrtem Luftstrom, sind in der Seite montiert.

Der Montagerahmen der Lüfter ist modular und kann, nach Lösen einer Schraube, nach oben herausgezogen werden, was in der Praxis etwas fummelig ist. Zum Glück relativ versteckt, weil nicht gerade hochwertig anmutend im Vergleich zum restlichen Gehäuse, ist der magnetische Staubfilter. Einen weiteren Staubfilter gibt es im Gehäuseboden, der sich nach vorne ausziehen lässt.

Sowohl Deckel als auch das fast vollständig gelochte Seitenteil sind nicht mit einem Staubfilter ausgestattet. Beide Elemente sind trotz der Lochung stabil und können ohne Werkzeug abgezogen und wieder angesteckt werden. Verarbeitung und Materialwahl überzeugen. Auch das Seitenteil aus Glas wird einfach nur angesteckt. Lediglich die vordere Scheibe müsste mittels Schrauben gelöst werden, sofern man sie entfernen möchte.
Weniger benutzerfreundlich sind die Slotblenden. Hier werden einfache Kreuzschlitzschrauben verwendet.

Ein Modul zur vertikalen Montage von Grafikkarten liegt bei, ansonsten ist der Lieferumfang nicht sonderlich erwähnenswert.

Im Inneren bietet das Light Base 500 Platz für ATX-Mainboards und unterstützt auch Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen. Das Tray ist von den üblichen Kabeldurchführungen umrahmt, verzichtet aber auf Gummierungen.

Im Deckel können max. ein 360er-Radiator oder drei 120-mm-Lüfter oder zwei 140-mm-Lüfter montiert werden. Der Abstand vom Mainboard zum Deckel beträgt ca. 5 bis 5,5 cm. Durch den Versatz sollte man zumindest bei den 120er Bohrungen aber etwas mehr Platz nach unten haben.
Der Boden nimmt drei 120-mm-Lüfter auf und wirkt stabil. Die Lüfter werden vertieft eingesetzt und schließen dann bündig mit dem Boden ab, müssen aber unbequem von unten verschraubt werden.

Im Heck ist bereits ein Lüfter montiert. Dabei handelt es sich um einen Light Wings LX mit 120-mm Durchmesser. Hier hätte auch ein 140 mm großes Modell gepasst, wobei das Lüftergitter zumindest in den Ecken etwas knapp bemessen scheint.

An dieser Stelle ist man mit dem vorderen Teil des Innenraums schon fertig, da es keine großen Extras wie eine GPU-Stütze, modulare Elemente oder sonstiges zu entdecken gibt.

In der LX-Version des Light Base 500 findet man auf dem Laufwerks-Montagerahmen den ARGB/PWM-Hub, an dem die Lüfter angeschlossen sind, die Seitenlüfter sogar gemeinsam an einem Anschluss. Weitere Plätze sind noch frei. So benötigt man nur einen PWM- und ARGB-Anschluss zur gemeinsamen Steuerung aller Lüfter. Allerdings wird so auch einer der Laufwerksplätze in Anspruch genommen.

Das Netzteil wird darunter montiert. Netzteil und SSD/HHD-Bracket können allerdings auch getauscht werden. Es gibt kein aufwändiges Kabelmanagementsystem. Kabel lassen sich aber bedingt durch die Tiefe einfach verstauen.

Das System war schnell eingebaut. Bei den Lüftern muss man bedenken, dass nur die Geschwindigkeit von einem Lüfter (Port ist gekennzeichnet) ausgelesen wird. Man sollte also Lüfter mit einem ähnlichen Drehzahlbereich verwenden, sofern man welche nachrüstet.



Temperaturen und Lautstärke des be quiet! Light Base 500 LX
Testsystem und Ablauf
- AMD Ryzen 5800X @ 100W
- be quiet! Dark Rock Slim
- MSI B550 Gaming-Plus
- Zotac GeForce RTX 3080 12 GB Trinity OC
- 16 GB DDR4-RAM Corsair Vengeance RGB
- be quiet! Straight Power 12 750W
Als Software dienen prime95 (12k ohne AVX) für die CPU und MSI Kombustor für die GPU. Jeder Testlauf ging 10-Minuten nach einer Aufwärmzeit von 30 Minuten. Die Werte sind der jeweilige Durchschnittswert dieser 10 Minuten, normiert auf 20 Grad Raumtemperatur. Für die Messung bei gleichem Schalldruck werden die Gehäuselüfter auf 36 dB(A) reguliert (30 cm Abstand schräg von vorn). CPU-Lüfter und Grafikkartenlüfter werden auf 36 und 40 dB(A) fixiert. Die Gehäuse wurden jeweils zweimal gemessen und der Durchschnittswert beider Durchgänge genommen.
Hinweis: Solche Temperaturbeobachtungen unterliegen natürlich Variablen und Toleranzen und lassen sich auch nicht 1:1 auf andere Systeme übertragen! Neben der erreichten Abwärme spielen auch die verwendeten Kühllösungen eine Rolle.
Kühlleistung und Lautstärke bei maximaler Drehzahl
Beim Thema Lautstärke ist das Light Base 500 LX relativ zurückhaltend. Die Reverselüfter erreichen 1500 U/min, der Hecklüfter mit 1600 U/min etwas mehr. Man kann die Lüfter auf ~300 U/min drosseln und dann arbeiten sie absolut leise. Unsere Lautstärkemessung wird sicherlich dadurch begünstigt, dass wir von links-vorn messen, wo dieses Gehäuse geschlossen ist. Man kann aber sicherlich sagen, dass das Light Base 500 LX bzw. seine Lüfter längst nicht so laut werden, wie so manch Konkurrent.
Bei den Temperaturen haben wir allerdings erstmal gestaunt und alles dreimal überprüft. Zumindest für unser System muss man in der Werksausstattung leider von sehr hohen Temperaturen bei allen Komponenten sprechen. Sowohl CPU, GPU als auch RAM werden sehr warm, besonders aber unsere Grafikkarte kam ins Schwitzen:

Aufgrund der sehr hohen GPU-Temperatur haben wir daher zusätzlich drei Bodenlüfter (ebenfalls Light Wings LX Reverse) eingebaut und die Grafikkartentemperatur sank enorm. Um die 15 Grad Unterschied zeigten sich und waren mit Start/Stopp der Lüfter auch sehr schnell zu beobachten. So scheint es, zumindest bei unserem System, ohne Bodenlüfter einen ziemlichen Wärmestau unterhalb der GPU zu geben. Die CPU-Temperatur profitierte auch, aber vergleichsweise wenig.
Wir haben testweise auch mal den Staubfilter vorn entfernt. Im laufenden Betrieb sanken die Temperaturen in der Standardausstattung innerhalb von wenigen Minuten um mehrere Grad. Da der Staubfilter gleichzeitig aber auch eine Art Berührungsschutz darstellt, ist das nicht optimal und die Temperaturen waren auch damit nicht herausragend.
Kühlleistung bei angepasster Lautstärke
Bei angepasster Lautstärke, also reduzierter Drehzahl der Gehäuselüfter, stiegen die Temperaturen gerade von CPU und RAM nochmal deutlich. Ohne die Bodenlüfter waren diese schon sehr sehr hoch.

Mit den drei zusätzlichen Bodenlüftern war die Temperatur bei der GPU schließlich hervorragend, bei der CPU zumindest OK. Im Deckel steht Platz für weitere Lüfter bereit, auch eine dort montierte AiO könnte die Ergebnisse natürlich nochmal deutlich anders aussehen lassen.
Fazit
Das Light Base 500 LX sieht toll aus, ist ansprechend verarbeitet und die Materialwahl überzeugt. Es erfindet das Rad sicher nicht neu, Gehäuse dieser Art gibt es mittlerweile viele, doch mit der Kombination aus der angewinkelten Fläche und der rechteckigen Grundform hat es zumindest beim Design eine kleine Besonderheit. Während das herausnehmbare Lüftermodul an der Seite zumindest eine nette Idee ist, wirkt der dortige Staubfilter etwas spartanisch und die Schrauben der Slotblenden sowie dass optionale Bodenlüfter von unten verschraubt werden ist nicht maximal benutzerfreundlich. Die Temperaturen waren in der Standardausstattung sehr hoch, vor allem die Grafikkarte wurde in unserem System nicht gut gekühlt. Mit zusätzlichen Lüftern konnte dies aber deutlich verbessert werden. Die verbauten Light Wings LX überzeugen durch die schöne Beleuchtung und den großen Drehzahlbereich, der auch einen leisen Betrieb ermöglicht. Dank der Reverse-Modelle trüben keine Streben die ansprechende Optik.
Die Unterstützung von Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen und der ausreichende Platz für CPU-Kühler und Grafikkarten sind positiv zu erwähnen. Für Radiatoren gibt es jedoch eher wenig Platz. Auch können nicht besonders viele HDD/SSDs verbaut werden, auch da ein Platz von dem praktischen PWM/ARGB-Controller belegt wird. Für viele moderne Systeme mit M.2 SSDs sollte das aber keine große Rolle spielen. Bei der sonstigen Ausstattung/Funktionalität ist das Light Base 500 im Vergleich zu den größeren Light Base- oder den O11-Modellen reduzierter. Im Gegensatz zum Light Base 600 oder 900 ist es nicht invertierbar.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.





