Mit 64 RGB-LEDs verteilt auf drei Lüfter und das Pumpengehäuse kann beim Thema Beleuchtung kaum noch was schief gehen. Wie es jedoch um die Leistung und die Lautstärke der Light Loop von be quiet! bestellt ist, klärt dieser Test der Variante mit 360-mm-Radiator.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten der Light Loop 360
Maße Radiator (T x B x H) | 397 x 120 x 27 mm (ohne Lüfter) |
Material Radiator | Aluminium |
Drehzahl Pumpe | ca. 1600– 2900 U/min |
Anschluss der Pumpe | 4-Pin PWM |
Material Kühlerboden | Kupfer, vernickelt |
Lüfter | 3x Light Wings LX high speed |
Drehzahl Lüfter | -ca. 300 bis 2100 U/min |
Intel Sockel | LGA 1700 / 1200 / 1150 / 1151 / 1155 |
AMD Sockel | AM4, AM5 |
Besonderheiten | – nachfüllbar – Hub im Lieferumfang |
Preis | Amazon.de: € 139,58* |
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be quiet! Light Loop 360 im Detail
Die Light Loop wird mit getrennt verpacktem Montagematerial samt etwas Wärmeleitpaste geliefert. Weiterhin befinden sich Kühlflüssigkeit zum nachfüllen und kleine Logo-Sticker im Karton. Ebenfalls mit dabei ist ein PWM/ARGB-Hub für bis zu sechs Lüfter.
Der Name „Light Loop“ beschreibt schon ganz gut, wo es hingeht. Die im ausgeschalteten Zustand nicht übermäßig spektakuläre AiO-Wasserkühlung ist vollgepackt mit ARGB-LEDs. Jeweils 16 LEDs in den neuen Light Wings LX-Lüftern und weitere 16 LEDs im milchig transparenten Pumpengehäuse sorgen für eine umfangreiche Beleuchtung.
Unter dem eigenwillig gestalteten Deckel mit den Rippen befindet sich die Pumpe. Sie ist also nicht zwischen die Schläuche verfrachtet wie bei der Pure Loop. Die Pumpe kann per PWM gesteuert werden, wobei sie Drehzahlen von 1500 (1620 bei uns) bis 2900 U/min erreicht. In Bezug auf die Lautstärke ist sie bei voller Drehzahl natürlich hörbar, aber vergleichsweise leise und kann auch einen ausgesprochen leisen Betrieb erreichen. Lediglich ein leicht hörbares Rattern, das beim vorliegenden Modell unterhalb von 50-60% dezenter wird ist ein kleiner Fleck auf der weißen Weste.
be quiet! schreibt, dass eine optimierte Kühlstruktur samt Jet Plate zum Einsatz kommt, die einen hohen Druck des Kühlmittels erzeugen soll. Der Boden besteht aus vernickeltem Kupfer.
Der Radiator ist AiO-typische 27mm dick und besteht aus Aluminium. Die Lüfter sind ab Werk nicht montiert und müssen selbst aufgeschraubt werden. Wie die Pure Loop besitzt auch die Light Loop eine Nachfüllöffnung am Radiator, über die mit der mitgelieferten Flüssigkeit der Kreislauf nachgefüllt werden kann. Solche Wartungsmöglichkeiten sind natürlich willkommen.
Der Port zum Nachfüllen versteckt sich unter einem kleinen Aufkleber auf der Seite gegenüber der Schläuche.
Drei Light Wings LX 120 mm high-speed Lüfter kümmern sich um den Luftstrom. Die Lüfter erreichen um die 2100 U/min, können aber auch weit herunter geregelt werden. Am Testsystem konnten wir unter 300 U/min erreichen, wobei die Lüfter subjektiv nicht mehr hörbar waren.
Wie die Pure Wings 3 verfügen sie über einen Closed-Loop-Motor, der die Drehzahlen anpasst, falls diese durch hohen Gegendruck einbrechen sollten. Angeschlossen werden die Lüfter per PWM und ARGB-Stecker.
Eine komfortable Verbindung untereinander gibt es nicht, weder in Form eines Stecksystems noch als Mehrfachstecker.
Es gibt jedoch einen PWM/ARGB-Hub, der bis zu 6 Lüfter bündeln kann und diese per SATA mit Strom versorgt. So ist lediglich nur je ein PWM- und ARGB-Anschluss notwendig.
Für AMD AM5 CPUs hat be quiet! eine Offset-Option in das Montagematerial integriert. Der Versatz beträgt hier 8 mm und schiebt die Kühlfläche über die Hotspots der CPU.
Ansonsten gleicht das Montagesystem dem, was man von den letzten Produkten des Herstellers kennt. Bei AMD bedeutet das, dass Abstandshalter samt Montagebügel direkt in die Backplate geschraubt werden und die Montage damit schnell erledigt ist.
Für Intel muss die Backplate zunächst vorbereitet werden, insgesamt hält sich der Aufwand aber auch hier in Grenzen.
Lediglich die acht anfallenden Kabel (4x PWM und 4x ARGB) und der große Hub sind etwas aufwändiger zu verstauen.
Belohnt wird man mit einer schönen Beleuchtung, die am Pumpendeckel großflächig ausfällt.
Kühlleistung und Lautstärke der Light Loop 360
Testsystem:
- AMD Ryzen 9 7900X @ 120W und 175W
- ASUS ROG Strix X670E-F Gaming Wifi
- 2x 16GB DDR5-Ram G.Skill FlareX 5 6000 MT/s
- Seasonic Focus PX-650
- be quiet! Dark Base 901 (Meshfront, Gehäuselüfter ca. 1000 U/min)
Die Kühler werden bei einer möglichst konstanten CPU-Leistungsaufnahme von ca. 120W und ca. 175W getestet. Dazu kommt prime95 mit fester FFT-Größe (12) zum Einsatz. Gemessen wurde nach einer Aufwärmphase von 30 Minuten die Differenz der Durchschnittstemperatur aller Kerne zur Raumtemperatur über einen Zeitraum von 10 Minuten, ergänzend dazu der durchschnittliche CPU Tdie-Wert . Die Ergebnisse wurden dann auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Das Ganze bei maximaler Drehzahl, bei 40 dB(A) und, falls möglich, bei 1000 U/min. Der Schalldruck wurde aus 30cm Entfernung seitlich vom Gehäuse gemessen.
Kühlleistung bei 120 Watt
Die Light Loop ist in unserem noch frischen Ranking bei maximaler Drehzahl auf Augenhöhe mit der noch etwas lauteren Titan RX 360 von Corsair. Die Unterschiede sind minimal.
Bei gleicher Lautstärke liegt die Light Loop noch näher an der Titan RX.
Bei 1000 U/min arbeitet die Light Loop etwas leiser als das Modell von Corsair, aber auch etwas schwächer.
Kühlleistung bei 175 Watt
Bei 175W sind die Light Loop und die iCUE Link Titan RX von Corsair ebenfalls eng beieinander. Die durchschnittliche Kern-Temperatur ist in etwa gleich, beim anderen Wert liegt die Light Loop nun sogar vorn.
Bei angepasster Lautstärke bleibt das Bild im Prinzip gleich.
Werte für Intel LGA1700 folgen in einem Update!
Lautstärke und Einfluss der Pumpe
Um die Unterschiede besser abbilden zu können, haben wir das Messgerät in 10 cm Entfernung zur Pumpe aufgestellt. Wegen Messabweichung und der Genauigkeit des Messgerätes sind die folgenden dB(A) nur eine schnelle Orientierung. Wie es sich tatsächlich anhört versuchen wir zu beschreiben und ist auch immer subjektiv. Die Temperaturdifferenz wurde über die ersten Minuten nach drosseln der Pumpe bei voller Auslastung mittels prime95 unter 175 W beobachtet.
Temperaturdifferenz zu 100% (7900X CPU Tdie) | dB(A) | |
---|---|---|
Pumpe @ 100 % (2850 U/min) | – | 35,4 dB(A) |
Pumpe @ 70% (2750 U/min) | +- 0,0 °C | 34,9 dB(A) |
Pumpe @ 50% (2390 U/min) | +0,6 °C | >34,5 dB(A) |
Pumpe @ 20% (1920 U/min) | +1,9 °C | >34,5 dB(A) |
Pumpe @ 1% (1620 U/min) | + 4 °C | >34,5 dB(A) |
Die Pumpe hat einen großen Steuerbereich und wird bereits vor dem Erreichen der Minimaldrehzahl von ca. 1600 U/min sehr leise. Prinzipiell ist sie auch bei maximaler und hohen Drehzahlen recht leise, hier ist aber ein gewisses Rattern zu vernehmen. Unterhalb von 50% wird das Rattern leiser und verstummt im weiteren Verlauf. Auch sonst ist von der Pumpe im unteren Regelbereich nichts mehr zu hören und muss aus unserer Sicht gar nicht bis an das Minimum ausgereizt werden.
Die Auswirkung auf die Temperatur hält sich oberhalb von 50% in Grenzen, bei 70% und nur ca. 100 U/min unterhalb des Maximums war keine Auswirkung feststellbar. Bei 20% wird es dann ein wenig wärmer. Das Minimum von 1620 U/min erreichen wir bei 1% und hier geht die Temperatur dann um ca. 4 Grad nach oben.
Fazit
Der Name der be quiet! Light Loop 360 klingt zwar danach als würde vor allem die ARGB-Beleuchtung im Fokus stehen, doch die AiO-Wasserkühlung konnte ebenso bei der Kühlleistung und der Lautstärke punkten. Sowohl Lüfter als auch die Pumpe lassen sich gut per PWM steuern und können stark aber auch sehr leise arbeiten.
Ihrem Namen wird die Light Loop aber auch gerecht und so sorgt sie mit ARGB-Lüftern und dem großflächig beleuchteten Pumpengehäuse für viel Licht im Gehäuse – natürlich ohne das Rad neu zu erfinden. Beleuchtete AiOs gibt es viele, sehr viele.
Da die Light Loop auf Standard-PWM- und ARGB-Anschlüsse setzt, ist keinerlei Herstellersoftware und Controller notwendig. Bei der Verkabelung hätte es etwas aber mehr Komfort geben können. Zwar bündelt der Hub auf Wunsch alle Komponenten, dennoch müssen viele Einzelkabel verlegt und angeschlossen werden. Da Leistung, Lautstärke und Optik stimmen, ist dies ein vergleichsweise kleiner Kritikpunkt.
Die UVP von 160€ scheint recht hoch angesetzt. Zum Stand des Test war die Kühlung jedoch bereits ab ~130€ erhältlich. Auch zu diesem Preis wünschen wir uns aber trotzdem eine längere Garantiezeit. Immerhin ist die Light Loop aber nachfüllbar.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.