
Die kompakte Cherry KW 300 MX kommt im 75%-Layout und will mit Cherry MX2A Silent Red-Schaltern für Ruhe sorgen. Darüber hinaus kann sie mit Kabel oder kabellos betrieben werden. Wir durften die KW 300 MX testen.
Technische Daten
| Maße (LxBxH) | ca. 320 x 135 x 39 mm |
| Gewicht | ca. 740 g |
| Material | Kunststoff |
| Tastenkappen | PBT (double-Shot) |
| Switches | CHERRY MX2A SILENT RED -linear -geschmiert -45 cN -1.9 mm Auslöseweg |
| Hot-Swap | ja |
| Anschluss | – USB , Bluetooth |
| weitere Merkmale | -Beleuchtung -Drehregler -Mac-Tastenkappen |
| Preis | Amazon.de: € 139,99* |
Angebote
Cherry KW 300 MX im Detail
Verpackung und Lieferumfang

Die Cherry KW 300 MX wird mit einem USB-Kabel, Werkzeug für die Schalter, einer Anleitung und Tastenkappen für das Mac-Layout geliefert. Eine Handballenauflage und einen Funkempfänger gibt es nicht.

Design und Ausstattung
Die KW 300 MX ist eine Tastatur im 75%-Layout. Es fehlen also neben dem Nummernblock noch ein paar Tasten und das Layout ist teilweise zusammengerückt, sodass man sich erstmal etwas orientieren muss. Trotzdem hat Cherry noch Platz für einen Drehregler samt Status-Anzeigen gefunden und mit der Taste mit Cherry-Symbol kann die Win-Taste gesperrt werden. Die Statusanzeigen für Capslock und die Win-Taste werden über die Beleuchtung unter der Taste umgesetzt.

Das Design der KW 300 MX ist ansprechend. Tasten in zwei unterschiedlichen Grautönen in einem schwarzen Gehäuse werden durch die bronzefarbenen Akzente ergänzt. Dazu kommt eine verspiegelte Fläche der Zwischenräume, die deren Beleuchtung etwas brillanter macht. Auch die Verarbeitung ist gelungen. Obwohl das Gehäuse nur aus Kunststoff besteht, ist die Tastatur recht stabil. Im Inneren befindet sich Schaumstoff zu Dämpfung.
Das Kabel wird hinten links an der Tastatur angeschlossen. Die Stellfüße haben nur eine Stufe, eine Handballenauflage gibt es wie bereits erwähnt nicht.

Die Tastenkappen überzeugen bei der Qualität. Es handelt sich um Caps aus PBT-Kunststoff, die im Double-Shot-Verfahren gefertigt sind. Die Wandstärke liegt bei 1.6 bis 1.7 mm, was überdurchschnittlich ist.
Die Hintergrundbeleuchtung ist ausschließlich Weiß (ein paar Tasten leuchten rot zur Statusanzeige). Prinzipiell kann sie die Ablesbarkeit erhöhen, was aber nicht für die unteren Beschriftungen der Tasten gilt. Diese sind so schwach beleuchtet, dass sie sehr schnell kaum mehr sichtbar sind. Gerade mit reduzierter Beleuchtung ist der Kontrast der grauen Tastenfarbe zu der Beschriftung unter Umständen so gering, das man es schlechter erkennt. Dabei ist die Designentscheidung die Zahlen in die untere Beschriftungsreihe zu setzen nicht wirklich nachvollziehbar: Ohne Nummernblock hat man bei der Tastatur unter Umständen keine gut sichtbaren Zahlen.
Die Helligkeit der Beleuchtung wird übrigens über den Drehregler gesteuert. Mit einem Druck kann auf die Lautstärkesteuerung gewechselt werden. Angezeigt wird das mittels eines kleinen beleuchteten Icons. Drückt man den Button länger, schaltet man die Tastatur an/aus, was auch für den Kabelbetrieb gilt. Dass man das Drehrad so für zwei Funktionen nutzen kann ist gut, wie oft man die Beleuchtung steuert ist allerdings fraglich und die typischerweise dort platzierte Mute-Funktion entfällt somit komplett, es gibt auch keine Tastenkombination dafür.

Zu den FN-Funktionen gehört die Verbindungswahl: Drei Bluetooth-Geräte und der Betrieb per Kabel sind möglich. Der kabellose Betrieb ist ausschließlich auf Bluetooth beschränkt, einen Empfänger mit 2.4 GHz gibt es nicht. Kabelloses, flottes Gaming gehört somit eher nicht zu den Stärken der KW 300 MX. Die Akkulaufzeit wird grob mit bis zu 6 Wochen angegeben, wenn die Beleuchtung deaktiviert ist. Mit Beleuchtung soll es noch eine Woche sein, man sollte sich also überlegen, ob man diese wirklich benötigt.

Schalter und Tippgefühl
Verbaut sind die Cherry-MX2A-Silent-Red-Schalter und wie der Name sagt sind diese auch wirklich angenehm leise. Typisch für diese Schalter ist neben dem gedämpften Tippgeräusch auch der spürbare weichere Anschlag der Tasten, der damit nicht ganz so knackig ausfällt. Obwohl der Anschlag leise ist, fällt beim Tippen doch ein hohes Nebengeräusch/Klappern auf. Dies scheint direkt an den Schaltern zu liegen. Der Wechsel, der dank Hotswap möglich ist, auf die Silent-Schalter von be quiet! lässt dieses Geräusch im Wesentlichen verschwinden und würde die Tastatur noch dezenter machen. Dennoch machen die MX2A Silent Red akustisch schon eine ordentliche Figur und sollten weder den Nutzer noch andere Personen im Raum stören.

Die Schalter sind wie die normalen MX2A Red linear mit einem Auslösepunkt, der mit 45 cN erreicht wird. Mit 1,9 mm lösen sie nach sehr ähnlicher Strecke aus, der Gesamtweg ist minimal verkürzt. Das Tippgefühl ist damit angenehm vertraut. Auch die MX2A Red Silent sind gefettet, wobei sie sogar direkt geschmeidiger wirken als die normalen MX2A Red, die wir in der MX 8.1 testen konnten. Die Silent gleiten spürbar glatter, was auch hörbar ist. Die Lebensdauer liegt laut Datenblatt mit 50 Mio. Betätigungen nur bei der Hälfte.
Cherry Keys Software
Die Software „Cherry Keys“ kann zur rudimentären Anpassung der Tastatur verwendet werden, bietet aber nicht viele Funktionen. Mit ihr kommt auch ein Makro-Editor.

Neu belegt werden können aber nur die F-Tasten und teilweise die FN-Ebene einiger F-Tasten. Zwar passen dann die Symbole auf den Tasten nicht mehr, man kann sich aber fehlende Funktionen ergänzen, wenn man andere nicht benötigt. So könnte man die fehlende Mute-Funktion hinzufügen, muss aber dafür eine andere Funktion streichen. Optimal wäre natürlich wenn alle Tasten samt FN-Ebene neu belegt werden könnten.
Darüber hinaus bietet die Software nichts und das von der Tastatur abweichende Layout ist nicht unbedingt maximal benutzerfreundlich, da man beispielsweise Tasten angezeigt bekommt, die es überhaupt nicht gibt oder in anderer Reihenfolge vorhanden sind. Positiv ist hingegen, dass man Änderungen einfach wieder zurücksetzen kann.
Fazit
Die schön gestaltete Cherry KW 300 MX überzeugt in erster Linie mit ihrem weitestgehend leisen Tippgeräusch und auch mit dem samtigen Tippgefühl, wenn man den weichen Anschlag mag. Damit sorgt sie für Ruhe, auch wenn es noch leisere Schalter gibt, und bietet dabei das vertraute Gefühl linearer Schalter, die sich flüssig bewegen. Auch die sonstige Verarbeitung hat uns gefallen.
Das 75%-Layout gibt gleichermaßen Platz und erfordert nur wenig Umgewöhnung. Design und Beleuchtung können leider dafür sorgen, dass Tastenbeschriftungen und leider auch die komplette Zahlenreihe kaum erkennbar sein können. Der reduzierten Tastenanzahl kann Cherry nur bedingt begegnen. Es gibt zwar einige Funktionen über FN-Kombinationen, insgesamt bietet die Tastatur aber nur wenig Möglichkeiten zur Konfiguration und Individualisierung. Für ~130€ hätten wir zudem noch eine zügige 2.4 GHz-Verbindung als Alternative zu Bluetooth und eine Handballenauflage schön gefunden.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.





