Corsair bietet das 3500X-Gehäuse in drei Versionen an, die sich durch die Lüfterausstattung und natürlich beim Preis unterscheiden. Es geht los mit dem 3500X ohne Lüfter, welches bereits für ca. 100€ bzw. teilweise sogar unter 90€ zu haben ist. Das hier vorliegende 3500X ARGB besitzt drei RS120 ARGB Lüfter für einen Aufpreis. Das iCUE Link 3500X RGB ist wiederum mit dem iCUE-Link-Controller und RX120 Lüftern ausgestattet und kostet ungefähr das doppelte vom Basis-Modell, also die zusätzliche Ausstattung in etwa soviel wie das eigentliche Case. In diesem Test haben wir das Gehäuse in der ARGB-Version vorliegen.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten des Corsair 3500X ARGB
Maße (LxBxH) | 460 x 240 x 506 mm |
Material | Stahl, Glas, Kunststoff |
Gewicht | 9,7 kg |
Mainboard-Format | E-ATX ((305mm x 277mm), ATX, M-ATX, Mini-ITX |
Anschlüsse Front | 1x USB 3.2 Gen. 2 Type C 2 x USB 3.0 Typ A 1x Audio |
CPU-Kühler-Höhe | max. 170 mm |
Grafikkarten-Länge | max. 410 mm |
max. Laufwerke | 2x 3.5″ 2x 2.5″ |
Vorinstallierte Lüfter (mm) / (U/min) | Seite: 3 x Corsair RS10 ARGB |
Maximale Lüfterinstallation (mm) | Seite: 2x 140 / 3x 120 mm Deckel: 2x 140 / 3x 120 mm PSU: 2x 120 mm Boden: 1 x 120 mm Rückseite: 1x 120 mm |
Optionale Radiatoren (mm) | Seite: 120 / 140 / 240 / 280 / 360 Deckel: 120 / 140 / 240 / 280( 360 Rückseite: 120 |
RGB-Beleuchtung | via Lüfter |
Lüftersteuerung | nein |
Preis | Amazon.de: € 111,83* |
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Corsair 3500X ARGB im Detail
Das Corsair 3500X hat sein sehr gefälliges Design und wirkt durch zwei Glasseiten umso eleganter. Das Gehäuse kommt ohne eine Stütze in der Ecke aus, so dass man einen ungehinderten Blick in den Innenraum bzw. auf die später verbaute Hardware erhält. Unterstrichen wird der saubere Look dadurch, dass auf farbliche Akzente oder sichtbaren Kunststoff verzichtet wird.
Ebenfalls geschmackvoll ist das Muster der Luftöffnungen, das an allen entsprechenden Flächen konsequent eingehalten wurde. Wir finden es am Deckel, am rechten Seitenteil und der Gehäuserückseite. Bedingt durch die großflächigen Öffnungen lässt sich der dünne Stahl punktuell schon recht deutlich eindrücken, gerade am Deckel.
Im Deckel ist seitlich das I/O-Panel sauber in den Stahl integriert. Es bietet ein Audio-Port, USB-C und zwei USB-A-Anschlüsse. Der Deckel lässt sich durch einen Steckmechanismus leicht abziehen. Darunter liegt ein einfacher Staubfilter. Der Staubfilter unten, der den gesamten Boden abdeckt, lässt sich nach vorne ausziehen.
Das Glassseitenteil wird am oberen Rahmen angesteckt, durch die Verhakung kann es beim Lösen aber prinzipiell nicht einfach herausfallen. Dennoch wäre eine zusätzliche Sicherungsmöglichkeit für den Transport nicht verkehrt gewesen. Auch das rechte Seitenteil wird angesteckt. Dort befindet sich ein einfacher, magnetischer Staubfilter für die Seitenlüfter.
Im Innenraum setzt sich das Muster konsequent fort und so sind die verkürzte Netzteilabdeckung und sogar die Slotblenden entsprechend versehen, bei denen wir komfortable Thumbscrews vermissen.
Neben dem Mainboard-Tray befinden sich in der 3500X ARGB Variante drei vormontierte Lüfter vom Typ Corsair RS120, die über eine ARGB-Beleuchtung der Flügel verfügen. Auf unschöne Typenaufkleber hat Corsair verzichtet, dennoch blickt man auf die weniger schöne Seite der Lüfter. Während die Lüfter optisch aber trotzdem gefällig sind, sind sie bei der Lautstärke problematisch, dazu kommen wir bei den Messungen. Die Lüfter werden mit einem gängigen PWM- und ARGB-Anschluss verbunden. Dank integrierter Stecker ist nur je ein Anschluss notwendig.
Weitere Lüfter können im Heck, auf dem Boden und der Netzteilabtrennung montiert werden. Natürlich bietet auch der Deckel Platz für bis zu drei Lüfter im 120-mm-Format bzw. zwei bei 140 mm. Somit kann beim Airflow noch an einigen Stellen optimiert werden.
Für Radiatoren gibt es ebenfalls Platz. Deckel und Seite nehmen bis zu 360mm große Modelle auf, alternativ auch ein 280mm-Radiator. Der Abstand vom Deckel zum Mainboard ist mit ca. 6cm ausreichend bemessen. Luftkühler dürfen bis zu 170 mm hoch sein.
Auf der Rückseite sieht man eine große Montageplatte für Laufwerke, welche durch die beidseitige Montage 2.5“ und 3.5“ Laufwerke gleichzeitig aufnehmen kann. So können ohne klassische Käfige vier Laufwerke montiert werden.
Das Netzteil darf 180mm lang sein. Der Rest der Rückseitig bietet recht viel Platz für Kabel und sogar Öffnungen für Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen, also ASUS BTF und MSI Project Zero-Mainboards. Ein solches Mainboard steht uns leider nicht zur Verfügung.
Die Kabel lassen sich gut verstauen, wir hätten uns aber über Klettkabelbinder gefreut. Im vorderen Teil sind die Kabel aufgrund der seitlichen Durchführungen recht gut sichtbar, auch die der Seitenlüfter.
Die Beleuchtung der Lüfter ist nicht maximal aufwändig, aber kommt schön zur Geltung. Da es sich nicht um Reverse-Lüfter handelt, sieht man die Streben und Kabel.
Temperatur und Lautstärke im Corsair 3500X
Testsystem und Ablauf
- AMD Ryzen 5800X @ 100W
- be quiet! Dark Rock Slim
- MSI B550 Gaming-Plus
- Zotac GeForce RTX 3080 12 GB Trinity OC
- 16 GB DDR4-RAM Corsair Vengeance RGB
- be quiet! Straight Power 12 750W
Als Software dienen prime95 (12k ohne AVX) für die CPU und MSI Kombustor für die GPU. Jeder Testlauf ging 10-Minuten nach einer Aufwärmzeit von 30 Minuten. Die Werte sind der jeweilige Durchschnittswert dieser 10 Minuten, normiert auf 20 Grad Raumtemperatur. Für die Messung bei gleichen Schalldruck werden die Gehäuselüfter auf 36 dB(A) reguliert (30 cm Abstand schräg von vorn). CPU-Lüfter und Grafikkartenlüfter werden auf 36 und 40 dB(A) fixiert. Die Gehäuse wurden jeweils zweimal gemessen und der Durchschnittswert beider Durchgänge genommen.
Hinweis: Solche Temperaturbeobachtungen unterliegen natürlich Variablen und Toleranzen und lassen sich auch nicht 1:1 auf andere Systeme übertragen! Neben der erreichten Abwärme spielen auch die verwendeten Kühllösungen eine Rolle.
Kühlleistung und Lautstärke bei maximaler Drehzahl
Positiv an den mitgelieferten Lüftern ist der große Drehzahlbereich, der von ca. 420 bis 2100 U/min reicht. Im Minimum kann man sie als leise bezeichnen, sie bleiben je nach Abstand, Umgebung und Position aber etwas hörbar.
Auf 2100 U/min ist natürlich klar, dass es laut wird. Die Lüfter des 3500X machen hier keine Ausnahme und haben hierbei auch eine sehr unangenehme, beinahe aggressive Akustik, bedingt durch das Brummen. Auch abseits hoher Drehzahlen werden die Lüfter schnell auffällig. Bereits ab ~800 U/min und mehr ist das deutliche Brummen zunehmend störend. Dazu kommen immer wieder Schwebungsfrequenzen, die man als ein an- und abschwellendes Dröhnen wahrnimmt. Es sind insgesamt also nicht besonders angenehme Lüfter, das geht deutlich besser.
Mit 2100 U/min drücken die Lüfter enorm viel Luft in das Gehäuse. An allen Öffnungen, selbst am Boden, strömt fühlbar Luft aus dem Case. Die Temperaturen sind auf einem ordentlichen Level, wenn man die Lüfterausstattung und dessen Positionierung bedenkt. Die CPU-Temperatur ist etwas höher, bei der GPU ist aber alles im grünen Bereich. Mit über 51 dB(A) ist es aber extrem laut und das Verhältnis von Temperatur/Lautstärke daher nicht überragend. Andere ähnlich laute Gehäuse können dies in niedrigere Temperaturen umsetzen. Der Schalldruck wurde wie bei allen Gehäusen schräg von links gemessen. Hier hat die Positionierung der Lüfter einen Vorteil, sonst wären die Werte noch etwas höher.
Temperatur bei angepasster Lautstärke
Regulieren wir die Lüfter auf einen ungefähr identischen Schalldruckpegel, steigen die Temperaturen bei der CPU sehr deutlich. Die Grafikkarte wird natürlich auch wärmer, wird aber noch recht ordentlich gekühlt.
In der Werksausstattung lässt sich damit festhalten, dass die Grafikkartetemperatur auf einem soliden Level liegt, die CPU aber etwas wärmer läuft. Hier hat man natürlich mit weiteren Lüfterplätzen noch viele Möglichkeiten die Temperaturen zu verbessern.
Fazit
Bei dem Corsair 3500X ARGB muss man im Prinzip das Gehäuse und die Lüfter getrennt betrachten, umso mehr, da es auch ohne Lüfter oder mit anderer Lüftern angeboten wird. Das Gehäuse an sich ist durchaus gelungen. Es sieht mit den zwei Glasflächen ohne Stahlstrebe und den gestalteten Belüftungsöffnungen sehr ansprechend aus. Der Verzicht auf Kunststoffanbauten macht auch die Haptik ansprechend. Ebenso sind die Platzverhältnisse und die Handhabung weitestgehend gelungen. So können Seitenteile und Deckel ohne viel Aufwand geöffnet werden und der Bodenfilter ist von vorn erreichbar. Für unter 100€ (beim Basismodell) ist das ein guter Auftritt.
Die verbauten RS120 ARGB Lüfter in der ARGB-Version des Gehäuses haben hingegen nicht gefallen, was vor allem an ihrem schnell unangenehmen Betriebsgeräusch liegt, das sich nicht erst bei hohen Drehzahlen zeigt. Mit der Brechstange erreichen sie ab Werk eine solide Kühlung, wobei im vorliegenden Fall die CPU etwas weniger bedacht wird als die Grafikkarte. Sicher lässt sich dies durch die weiteren, vielen Lüfterplätze weiter anpassen.
Wer großen Wert auf die Akustik legt, sollte also bei der Wahl darüber nachdenken, ob das 3500X ohne Lüfter nicht das sinnvollere Modell ist, das sich dann entsprechend selbst ausstatten lässt.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.