Im April veröffentlichte Corsair die kabelgebundene Sabre RGB Pro Champions Series (Test) und ergänzt das Angebot nun um eine kabellose Variante. Die Corsair Sabre RGB Pro Wireless ist trotz verbauten Akku kaum schwerer und rüstet Sensor-technisch nochmal auf. Der Corsair MARKSMAN-Sensor bietet sage und schreibe 26.000 DPI und treibt das Rennen der Hersteller um den stärksten Sensor in irrwitzige Dimensionen. Viel Spaß beim lesen unseres Review!
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Corsair Sabre RGB Pro Wireless Champion Series | |
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Maße | 129 × 70 × 43,38 mm (L x B x H) (variabel) |
Gewicht | 79 g |
Sensor | Corsair MARKMAN Optisch 26.000 DPI |
Tasten | 6 + Mausrad |
Layout | ergonomisch |
Anschluss | Slipstream-Wireless (2,4 GHz) Bluettooth USB-C |
Besonderheiten | – RGB-Beleuchtung – vorgespannte Quickstrike-Tasten – PTFE Skates – Profil-Switch (Speicher für drei Profile) – DPI-Indikator |
Preis | Amazon.de: € 86,65* |
Corsair Sabre RGB Pro Wireless im Detail
Wie bei allen Produkten von Corsair ist das Verpackungsdesign schwarz-gelb und der Lieferumfang auf das Allernötigste beschränkt. Heißt, dass es außer Maus, USB-Kabel und dem USB-Wireless-Dongle keine Extras in Form von Stickern, Gleitern oder ähnlichem gibt. Der Vollständigkeit halber sei noch das Handbuch erwähnt.
In Sachen Design, und damit zwangsläufig auch Ergonomie, ist die Sabre RGB Pro Wireless eine Sabre RGB Pro, der man das Kabel abgeschnitten hat. Den seitlichen DPI-Indikator hat man (leider) gleich mit entfernt und diesen auf den Rücken der Maus verlagert. Der Schriftzug auf der linken Maustaste wurde in „//SabreWL“ geändert.
Ansonsten sehen wir wieder eine ergonomische Rechtshänder-Maus mit einem zentralen ausgeprägtem Buckel und 43 mm Höhe. Damit ist die Sabre tendenziell eher für größere – oder sagen wir besser – nicht für sehr kleine Hände geeignet. Letztlich ist die Frage der Passform eben auch sehr individuell und die Form der Sabre ist bewährt.
Mit dem Material und dessen Griffigkeit werden wir aber nach wie vor nicht zur Gänze glücklich. Der matte Kunststoff bietet zwar ein gewissen Grip, wir vermissen aber mehr Halt an den Seiten. Dies wird durch den überflüssigen Hochglanz-Streifen an den Seiten verstärkt. Gerade wenn an der rechten Seite eben dort ein Finger aufliegt – wie in meinem Fall teilweise der Ringfinger – wird es an schwitzigen Sessions recht rutschig und die bullige Maus hebt sich nicht so sicher ab, wie man es gerne hätte.
Die Gleiteigenschaften der Corsair Sabre RGB Pro Wireless Champion Series sind jedoch, wenn man nicht zu viel Druck auf Maus gibt, ausgezeichnet. Ein geringes Gewicht von nur 79 g, gute PTFE-Skates und das fehlende Kabel lassen die Maus förmlich über das Textilpad schweben.
Auch die kabellose Sabre ist teil der Champion Series, die besonders eSportler ansprechen soll und Eigenschaften wie aktuelle Technik, geringes Gewicht und eine erprobte Ergonomie kombinieren soll – und wenn’s nur der Motivation dient.
Quickstrike-Buttons sind schnell und direkt, aber klappern
Unter den beiden Haupttasten verbaut Corsair Omron-Schalter mit einer Lebensdauer von 50 Mio. Klicks. Die sog. Corsair Quickstrike-Buttons verfügen über vorgespannte Federn für eine schnelle und direkte Auslösung. Es gibt bei der Betätigung keine Vorweg/Spiel und der Klick findet gefühlt sofort mit der Bewegung des Fingers statt. Unsere rechte Maustaste klickt sich gefühlt etwas schwerer als die Linke.
Bei genauem Hinsehen stellt man zudem fest, dass die Tasten im Gegenzug nach oben etwas Spiel haben und sich nach oben ziehen lassen. Im Alltag kann dies beim schnellen Abheben der Fingern mit einem Klappern der Tasten einhergehen.
Die beiden Seitentasten haben etwas mehr Vorlauf, drücken sich aber präzise, wirken wertig und auch das Mausrad macht einen einwandfreien Eindruck, möchte aber etwas kräftiger gedrückt werden. Der Klick ist knackig, die eher dezente Rasterung in beide Richtungen identisch.
Dahinter sitzt noch eine weitere Taste, mit der sich in der Standard-Konfiguration die DPI Stufen durchschalten lassen. Diese ist jedoch fast schon zu perfekt in das Design der Maus eingearbeitet, weil man sie kaum spürt und im Gefecht erstmal finden muss. Allerdings ist das auch keine Taste, die ich ständig nutze.
In die Rücken-Taste wurde eine mehrfarbige DPI-LED integriert, die den DPI-Indikator in der Front ersetzt. Bei der Verwendung der Maus also leider weniger bis gar nicht sichtbar. Eine weiteres RGB-Element stell das Logo auf dem Mausrücken da, ansonsten hält sich Corsair hier zurück, das Mausrad bleibt dunkel.
Schnelles Slipstream und sparsames Bluetooth
Auf der Unterseite findet sich unterhalb des Sensors und dem Profil-Switch, der Schalter, mit dem Sich die Verbindungsart wählen lässt. Dabei stehen wie gewohnt Bluetooth und die verzögerungsfreie Slipstream-Technologie zur Auswahl. Bluetooth ist spürbar weniger flott und hat für ambitionierte Spieler ein zu hohes Delay. Bis zu drei Profile lassen sich auf der Maus speichern.
Mit ausgeschalteter RGB-Beleuchtung lässt sich die Akkulaufzeit mit Bluetooth allerdings auf bis zu 90 Stunden strecken, während es mit Slipstream im Optimalfall „nur“ 60 stunden ist. Die Beleuchtung hat entsprechend Auswirkung auf die Laufzeit. Wir konnte die Zeit nicht exakt messen, doch der automatische Schlafmodus greift effektiv ein und verlängert die Akkulaufzeit im Alltag.
Zum Aufladen wird das mitgelieferte, aber leider etwas steife, gummierte USB-C auf USB-A Kabel verwendet. Uns hätte hier das Paracord-Kabel besser gefallen, wobei wir das bei einer kabellosen Maus nicht zu sehr bewerten wollen.
Mit Wireless-Slipstream lässt sich zudem eine Polling-Rate von 2000 Hz aktivieren. Hier können wir zugegebenermaßen keine positive Auswirkung feststellen, anders als bei der kabelgebunden Variante. Die bietet mit 4000 HZ und sogar 8000 Hz nochmal deutlich mehr.
Tatsächlich zeigt die Sabre RGB Pro Wireless mit 1000 Hz eine recht stabile Polling-Rate/Abfrage-Rate. Bei 2000 Hz schwankt sie, laut Software, aber stark.
Man muss dazu sagen, dass wir in der Praxis dadurch keine negativen Auswirkungen gespürt haben. Wir würden jedoch für maximale Genauigkeit und zugunsten der Akku-Laufzeit die Standardrate von 1000 Hz empfehlen.
Corsair kämpft im DPI-Wettrennen an der Spitze
Beim Sensor hat Corsair mit dem MARKSMAN-Sensor nicht nur im Vergleich zur Sabre RGB Pro mit Kabel aufgerüstet, sondern steigt auch selbstbewusst in das immer extremer werdende Rennen um die meisten DPI ein. Unserer Meinung nach befindet man sich schon weit jenseits dessen ist, was noch ansatzweise praxisrelevant ist.
Wie dem auch sei, der optische Marksman-Sensor bietet 26.000 DPI, die sich in 1-Schritten einstellen lassen. Die Geschwindigkeit von 650 IPS lässt Zahlen-Fetischisten ebenfalls mit der Zunge schnalzen. Abseits reiner Werte arbeitet der Sensor aber schlicht akkurat, genau und ohne Kritik unsererseits. Die LoD liegt nach der Oberflächen-Kalibrierung über die iCUE-Software unter 1.2 mm.
Wie abstrus 26.000 DPI sind, zeigt auch, dass die von Corsair vordefinierte DPI-Stufen von 400 (rot) bis „nur“ 3200 (blau) reichen. Dennoch ändert das unterm Strich nichts daran, dass Corsair hier einen extrem fortschrittlichen Sensor einsetzt.
Mit der Tastenkombination aus DPI-Button und linker/rechter-Maustaste kann man die DPI-Werte in 50er-Schritten erhöhen/senken. Neben dem Sensor befindet sich eine per Deckel verschlossene Einsatzmöglichkeit für den Wireless-Empfänger.
Corsair iCUE
Die vollständige Konfigurationsfreiheit erhält man jedoch erst mit Corsair iCUE. Da wir die Software schon mehrfach gezeigt haben, hier nur ein kurzer Überblick
Die Maus und das Slipstream Dongle werden als getrennte Geräte erkennen. Im Slipstream-Modul lässt sich die Polling-Rate konfigurieren.
Die Maus-Konfiguration ist unter den Hauptpunkten Beleuchtung, Tastenprogrammierung, DPI-Einstellungen und einer zusätzlichen Oberflächen-Kalibrierung vorzunehmen. Mithilfe letzterer lässt sich die Maus auf das verwendete Mauspad spezialisieren. Als Ergebnis wird die Lift-of-Distance reduziert. Für die Kalibrierung muss das Kabel einmalig angeschlossen werden, das Ergebnis bleibt jedoch anschließend in der Maus gespeichert. Das gilt ebenso für die Settings, die man unter Hardware-Beleuchtung und Hardware-Tastenzuweisung durchführt.
Fazit
Kabellos, leicht und starker Sensor – das sind an sich schon genug Eigenschaften weshalb die Corsair Sabre RGB Pro Wireless sicher Fans unter Gamern finden wird. In der Praxis erlaubte sich die Gaming-Maus keine Patzer. Positiv hervorzuheben sind die sehr guten Gleiteigenschaften, die Akku-Laufzeit, wenn man auf die überflüssige RGB-Beleuchtung verzichtet und auch der flotte, knackige Druckpunkt der beiden Haupttasten, bei denen nur ein durch das nach oben vorhandene Spiel bedingte Klappern etwas stört. Ansonsten ist das Kunststoffgehäuse der Maus sehr robust ausgeführt und der Sensor spricht für sich.
Während wir die Form der Sabre RGB Pro Wireless als angenehm empfanden, fehlt es uns nach wie vor an Griffigkeit, wenn die Hände mal etwas schwitziger sind, insbesondere, wenn die Finger im Bereich des Hochglanzstreifen Halt suchen. Der seitliche DPI-Indikator der kabelgebundenen Version hat uns zudem besser gefallen.
Letzten Endes muss so eine Maus eben in die jeweilige Hand passen. Ist dies der Fall bekommt man hier eine sehr gute Gaming-Maus mit High-End-Sensor geboten, der unterm Strich vielleicht einfach nur der Wow-Moment fehlt und dafür alles auf die technische Performance fokussiert. Die UVP von 99,99€ erscheint zwar nicht gerade wie ein Schnäppchen, hat im Gesamtpaket aber auch wenig/keine Konkurrenz.
positiv
- gute Gleiteigenschaften
- direktes Klickgefühl der Haupttasten
- leistungsstarker Sensor
- gute Ergonomie für mittel bis größere Hände
- Bluetooth, Slipstream und per Kabel nutzbar
- 3-Profile speicherbar
- solide Verarbeitung
- iCUE Features
negativ
- Grip könnte besser sein (bei feuchten Händen)
- Hauptasten mit Spiel/Klappern beim Abheben der Finger
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.