Gleichzeitig mit der speziellen FPS Maus MG350 hat Deepcool nun auch eine Wireless-Maus mit High-End Ambitionen vorgestellt. Wie gut die Deepcool MG510 im Test abschneidet, lest ihr nun!
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Deepcool M510 | |
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Maße | 124 × 65 × 39 mm (L x B x H) |
Gewicht | 83 g |
Sensor | Pixart PAW3370 optisch, 19.000 DPI |
Tasten | 6 + Mausrad + DPI/Pollings-Rate Switch |
Layout | symmetrisch, rechtshänder |
Anschluss | 2.4 Ghz kabellos USB-A |
Besonderheiten | – Beleuchtung (RGB) – zusätzliche Rückentaste – PTFE Skates – flexibles Kabel |
Preis | Preis nicht verfügbar |
Deepcool MG510 im Detail
Verpackung und Lieferumfang
Die kabellose Maus wird mit dem benötigten, kleinen USB-Empfänger und einem USB-C auf USB-A Adapter geliefert. Das Ladekabel, das somit auch zur Verlängerung des Empfängers genutzt werden kann, ist mit einer Textilhülle ummantelt und überaus flexibel.
Design und Verarbeitung
Die Deepcool MG510 ist, wenn wir vom türkis-grünen Boden absehen, eine dezent gehaltene Maus. Mit dem symmetrischen Design, dem 39 mm flachen Profil und den übrigen gängigen Maßen setzt Deepcool auf eine bewährte Ergonomie.
Somit lässt sich bereits an dieser Stelle festhalten, dass sich die MG510 auch ohne ergonomische Anpassung an Rechtshänder gut und mit wohl jeder Handgröße greifen lässt. Kürzere Daumen freuen sich über die etwas weiter hinten platzierten Seitentasten. Den idealen Grifftyp sehen wir bei Palm- und Claw-Grip. Da die Seitentaste nur links sind, ist die Maus trotz der Form nicht als Linkshänder-Maus gedacht.
Die Seiten der Maus sind nicht gummiert, aber die Rauten-Struktur im Hartplastik erhöht den Grip. Mit einem Gewicht von 82 Gramm, was für eine kabellose Maus noch als leicht zu bezeichnen ist, lässt sich der Nager auch mit schwitzigen Händen sicher abheben.
Die äußere Verarbeitung der Deepcool MG510 ist sehr gut gelungen. Wir sehen ein sehr stabiles Kunststoffgehäuse, das auch unter Krafteinwirkung nicht knarzt oder sich verformt. Ebenso verdienen sich die Tastenkappen ein Lob. Sie sitzen schön stramm, es klappert nichts.
So zeigen auch die Tasten ein weitestgehend qualitatives Bild. Straffe, präzise Haupttasten (Omron mit 20. Mio. Klick) mit einem ähnlichen knackigen Klickgeräusch wie die präzisen Daumentasten. Im Vergleich mit anderen Mäusen ist der Klick aber auffällig laut.
Auch die zusätzliche Rückentaste ist qualitativ gelungen was den Druckpunkt angeht und hebt sich mit der glatten Oberfläche haptisch ab. Leider blieb sie in selten Fällen stecken und lies sich erst zögerlich erneut betätigen. In einer Einsatzzeit von über eine Woche ist das dreimal vorgekommen – hoffentlich ein Einzelfall.
Weniger gut ist das Mausrad, das schon bei der MG350 nicht gänzlich überzeugen konnte. Es ist fast schon etwas zu leichtgängig, mit einer feinen, aber guten spürbaren Rasterung. In beide Richtungen rattert es hörbar. Da Mausräder mit der Zeit tendenziell lauter und fragiler werden, macht dies keinen optimalen Eindruck. Der Mausradklick ist dafür wieder ungemein knackig und präzise.
Ebenfalls gemein mir der MG350 hat die Deepcool MG510 Gleitpads aus PTFE und auch hier müssen wir leider von unterdurchschnittliche Gleiteigenschaften sprechen. Hier sind es insbesondere die vertikalen Bewegungen, die etwas reibend wirken. Es ist einfach nicht so glatt wie wir es gerne hätten und von anderen PTFE Mäusen gewohnt sind. Wir haben der Maus auch mehrere Stunden Zeit gegeben in der Hoffnung, sie legt auf gängigen Textilpads noch einen Zahn zu. Die horizontale Achse geht gefühlt etwas glatter von der Hand, als die schleifende vertikale Achse. Auch hört man die Bewegungen deutlicher als beispielsweise bei der M65 RGB Ultra, die hier im Einsatz ist.
Sensor, Akku und Beleuchtung
Der Sensor hingegen spielt mit dem optischen, 19.000 DPI starken Pixart PAW3370 nochmal eine Stufe höher als bei der MG350 und sorgt für ein kritikfreie Präzision und Zuverlässigkeit. Im Gegensatz zum 3335 in der Schwestermaus ist die List of Distance auch wirklich im 1mm Bereich zu finden. Bei 1.4mm (CD-Test) konnten wir keine Mauszeigerbewegung mehr erfassen. Entsprechend stabil ist das Abheben und Aufsetzen. Die Polling-Rate liegt jedoch „nur“ bei 1000 Hz, was aufgrund der kabellosen Verbindung in Ordnung geht.
Unterhalb des Sensors findet sich ein dreistufiger Power-Schalter für die Zustände „Aus“ „An“ und „An + Beleuchtung). Die Verbindung wird über 2.4 GHz realisiert, einen energiesparenden Bluetooth-Modus für Office-Anwendungen gibt es nicht. Die kabellos Verbindung wird blitzartig hergestellt und ist für uns subjektiv latenzfrei.
Bei der letzten Schalterstellung wird ein mehrfarbiger RGB-Streifen am Ende der Maus sowie das Logo auf dem Rücken beleuchtet. Über die Software oder die Rückentaste kann die Beleuchtung (1 Zone) umgeschaltet gewählt werden.
Die Beleuchtung sieht ansprechend aus, ist im Betrieb aber recht unnütz da sie von der Hand verdeckt wird. Ob sichtbar oder nicht: Sie zieht an der Akku-Laufzeit. Diese ist mit 35 Stunden ohne Beleuchtung zwar akzeptabel, dennoch liefern hier Modelle wie die Model O Wireless, oder Corsair Sabre RGB Pro einen stärkeren Akku und die MG510 ist preislich immerhin kein Schnäppchen.
Dafür gibt es vorbildlich flexibles Ladekabel, das per USB-C sicher an der Maus einrastet. Dieses ist im Betrieb so unauffällig, dass man die MG510 damit auch gern als kabelgebundene Variante mit höherer Polling-Rate oder geringerem Preis hätte veröffentlichen können – vielleicht ja eine Idee für die Zukunft.
Weiterhin finden sich an der Unterseite ein DPI-Switch, sowie ein Schalter, um die Polling-Rate umzustellen. Beides wird durch eine Indikator-LED angezeigt
Software
Die Software unterteilt sich in vier Bereiche: Beleuchtung, DPI Stufen, Zeiger-Einstellung und Makro-Editor. Dabei bleibt im Hauptfenster stehts die Tastenprogrammierung sichtbar, die mit ihren zahlreichen Funktionen keine Wünsche offenlässt.
10 Beleuchtungsmodi lassen sich in Geschwindigkeit und/oder Farbe einstellen.
Bis zu 7 DPI Stufen lassen sich konfigurieren, wobei auch DPI-Stufen gelöscht werden können. Sie lassen sich auch mit dem DPI-Button an der Unterseite durchschalten, die LED-Farbe dort entspricht der eingestellten Farbe
Ein Makro-Editor ermöglicht das Aufnahmen von Makros/Tastenkombinationen und das zuweisen dieser auf eine Maustaste.
Die kleine Software belegt unter 20MB im Arbeitsspeicher.
Fazit
Deepcool zeigt mit MG510 im Prinzip eine weitere gelungene Maus, bei der die Ambitionen sichtbar sind und zu großen Teilen auch korrekt umgesetzt wurden. Gute Form, sehr gute Gehäuse-Verarbeitung und das ausgesprochen flexible Ladekabel zeigen, dass sich der Hersteller zu einem ernst zunehmenden Mitspieler am Mausmarkt entwickelt.
Auch die Sensor-Perfomance weiß dank des 3370er Pixart-Sensors zu überzeugen. Explizites Lob müssen wir der hervorragenden gleichmäßigen Tastenhaptik (außer der Rückentaste) zusprechen, auch wenn das Klickgeräusch zu den lauteren gehört.
Aber dennoch fehlt es zur Top-Bewertung noch an Perfektion. So sind es für uns die allenfalls durchschnittlichen Gleiteigenschafen und das leicht rapplige Mausrad, die die Abgrenzung zu einer Top-Maus ausmachen. Ebenso finden wir, dass der Akku im Hinblick auf die Konkurrenz noch etwas üppiger sein dürfte.
Eine Blick wert ist die nicht ganz perfekte, aber guten Gaming-Maus aber sicher.
Vorteile
- Verarbeitung des Gehäuse
- gute Ergonomie und Haptik
- Präzises Klickgefühl (außer Rückentaste)
- feste Tastenkappen
- guter Sensor
- sehr flexibles Kabel
- stabile Verbindung ohne spürbare Latenz
- funktionale, schlanke Software
Nachteile
- Gleiteigenschaften bei vertikaler Bewegung
- Mausrad etwas zu leichtgängig und ratternd
- Rückentaste verhakte sich sehr selten Mal (möglicher Einzelfall)
- Akku-Laufzeit könnte noch länger sein
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.