Im heutigen Test werfen wir einen Blick auf die mittlerweile dritte Revision von Creatives Outlier Air V3. Wie die In-Ears klingen und was im Vergleich zum Vorgänger verbessert wurde haben wir für euch geprüft.
Inhaltsverzeichnis
Creative Outlier Air V3 im Detail
Verpackung und Lieferumfang
Die Outlier Air V3 werden in einer schlichten weiß-orangen Verpackung mit magnetischen Verschluss ausgeliefert.
Der Lieferumfang umfasst ein Ladeetui, ein USB auf USB-C Kabel sowie zwei separate Paar Silikon Aufsätze in unterschiedlichen Größen.
Technische Daten
Typ | In-Ear |
Treiber | 6 mm |
Frequenzbereich | 20 – 20000 Hz |
Impedanz | – |
Empfindlichkeit | – |
Mikrofon
Richtcharackteristik | omni-direktional |
Frequenzbereich | 100 – 10000 Hz |
Empfindlichkeit | – 42 dBV / Pa |
Allgemein
Gewicht | 5,2 g (In-ear), 70 g (Ladeetui) |
Verbindung | Bluetooth 5.2 |
Reichweite | ca. 10 m |
Sonstiges | – 10- 40 Stunden Akkulaufzeit – AAC, SBC – ANC, Ambient Mode, Einstellbarer Equalizer, konfigurierbare Bedienung |
Preis | Preis nicht verfügbar |
Überblick
Die Outlier Air V3 präsentieren sich in einer metalgrünen Optik. Dabei kommen die 5,2 Gramm leichten Ohrhörer laut Hersteller auf eine Akkulaufzeit von 10 Stunden pro Ladung. Dafür sorgen 2x Lithium-Polymer-Akkus mit 55 mAh.
Die mit der V2 Variante eingeführte Touch Bedienung wurde für die V3 übernommen und ist nun sogar (über die Creative App) an die persönlichen Vorlieben anpassbar. Neu hinzugekommen sind eine Geräuschunterdrückungsfunktion bzw. ein Ambient Mode sowie eine Qi Ladefunktion für das Ladeetui.
Die Ohrhörer werden über Bluetooth 5.2 gekoppelt, verzichten im Gegensatz zu den Vorgängern aber auf den aptX Codec. Jeder der In-Ear-Hörer stellt übrigens seine eigene Verbindung zum Endgerät her, sodass man bei Bedarf auch nur einen der beiden nutzen kann. Für die Klangerzeugung setzt Creative auf einen 6-mm-Bio-Zellulose-Treiber in Kombination mit den AAC- und SBC-Audiocodecs.
Dank IPX5 Einstufung sollte es auch kein Problem sein, wenn man unterwegs mal von einem Regenschauer überrascht wird.
Praxiseinsatz
Laufzeit
Eine Akkuladung hat bei unserem Test für etwas mehr als 7 Stunden Laufzeit gereicht. Im Gegensatz zur Laufzeitangabe von Creative haben wir die Ohrhörer aber mit ANC bzw. je nach Situation auch mit dem Ambient Mode betrieben und zudem auf 80% Lautstärke. Die Angaben von Creative mit 10 Stunden bei moderater Lautstärke und ohne Geräuschunterdrückungsfunktionen dürften also in etwa hinkommen.
Das Ladeetui hat einen integrierten Lithium-Polymer-Akku mit 450 mAh, welcher für exakt 4 vollständige Ladungen ausreicht. Drei LEDs an der Vorderseite dienen dabei als Indikator für den Ladevorgang der Ohrhörer sowie die verbleibende Akkukapazität. Die In-Ears werden von einem Magneten im Etui fixiert und signalisieren durch eine pulsierende, rote Beleuchtung den Ladevorgang. Die Bluetooth Verbindung wird dabei automatisch getrennt. Beim Entnehmen wechseln die Ohrhörer sofort in den Kopplungsmodus, was durch ein abwechselndes blaues und rotes Blinken angezeigt wird.
Handling
Die Bedienung der Outlier Air V3 wurde über jeweils ein berührungsempfindliches Feld auf der Außenseite der Ohrhörer umgesetzt. Dabei haben der Linke und der Rechte Hörer unterschiedliche Funktionen, welche sich im Handbuch oder der Creative App nachschlagen lassen. Die Mediensteuerung über Spotify oder die Aktivierung der Geräuschunterdrückung haben hervorragend funktioniert. In der App können die Aktionen auch mit neuen Funktionen belegt werden.
Die Outlier Air V3 wurden von uns ausgiebig, hauptsächlich beim Mountainbiken getestet und zeigten sich selbst von langen Wurzelfeldern absolut unbeeindruckt. Die mittleren, bereits bei Auslieferung angebrachten Silikon Aufsätze erwiesen sich auf Anhieb als passend.
Klang- und Sprachqualität
Im Vergleich zum Outlier Air V2 (Test) haben die V3 im Mitteltonbereich an Fülle zugelegt und auch der Bass überzeugt mit etwas mehr Tiefgang. Die teilweise zu scharfen, zischenden Höhen sind aber leider geblieben, zumindest auf maximaler Lautstärke. Regelt man die Outlier Air V3 auf mindestens 80% runter, dann erledigt sich das Problem von selbst. Man kann zwar auch mit dem Equalizer der Creative App gegensteuern, indem man die Höhen etwas runter regelt, dabei büßt man jedoch etwas Dynamik ein.
Insgesamt überzeugen die Outlier Air V3 mit einem relativ linearen, warmen und detailreichen Klangbild.
Die integrierten omni-direktionalen Mikros liefern eine sehr klare und gut verständliche Sprachübertragung, auch wenn die Stimme insgesamt etwas bassarm übermittelt wird.
Die Outlier V3 haben ein minimales Grundrauschen. Dieses hört man aber nur ganz leise wenn keine Musik spielt und man sich wirklich drauf konzentriert. Sobald Sound ausgegeben wird fällt es nicht weiter auf, selbst bei sehr ruhigen Songs.
Software
Creative hat noch 2 Apps im Angebot, welche das Klangerlebnis verbessern können.
Nach einem Headmapping über die Super-X-FI App, gewinnt das Klangbild an Tiefe und wirkt etwas facettenreicher. Leider ist das Feature auf lokal gespeicherte Musik beschränkt und kann daher beispielsweise nicht bei Spotify etc. eingesetzt werden.
Interessanter ist da schon eher die Creative App. Über die Anwendung lässt sich nicht nur die Touchbedienung individualisieren, sondern es können auch Equalizer Einstellungen vorgenommen werden. Dazu stehen eine Vielzahl an Profilen bereit, es lassen sich aber auch eigene Equalizer anlegen. Neben Höhen und Tiefen lassen sich auch einzelne Frequenzebereiche individuell verstärken bzw. abschwächen. Diese Equalizer Einstellung greift dann auch bei gestreamter Musik beispielsweise von Spotify.
Aktive Geräuschunterdrückung
Neu beim Outlier Air V3 sind die aktive Geräuschunterdrückung sowie der Ambient Mode. Das ANC eliminiert Geräusche bis zu einem gewissen Pegel nahezu vollständig, ideal wenn man mal abschalten möchte, aber nicht unbedingt empfohlen wenn man im Straßenverkehr unterwegs ist.
Der Ambient Mode macht quasi genau das Gegenteil und verstärkt die Umgebungsgeräusche etwas, sodass man eben noch was von seiner Umwelt mitgebkommt. Beide Modi funktionieren in der Praxis sehr gut und beeinträchtigen die Musik in keinster Weise.
Allerdings gab es einige Geräusche die beide Filter etwas aus der Fassung gebracht haben und mit einem kurzen Kratzen bestraft wurden, wie etwa das Klimpern eines Schlüssels oder wenn der Wind ungünstig in den Mikrofon-Schlitz zieht.
Fazit
Die Creative Outlier Air V3 punkten mit einem detailreichen, im Vergleich zum Vorgänger satteren Klangbild mit etwas mehr Tiefgang. Die 5,2 Gramm leichten In-Ears sitzen dabei nicht nur bequem sondern bleiben auch bei körperlicher Betätigung an Ort und Stelle. Nebenbei funktioniert die Bedienung über die integrierten Touch Felder sehr gut, ebenso wie die aktive Geräuschunterdrückung.
Mit der Creative App und der Super XFI App stehen dem Outlier Air V3 zudem zwei Anwendungen zur Seite, welche das Klangerlebnis noch verbessern können. Während die SXFI App mit ihrem Headmapping allerdings auf lokale Medien beschränkt ist, kann mit der Creative App nun endlich auch ein Equalizer in den Hörern gespeichert werden, welcher auch bei Streamingdiensten wie Spotify funktioniert.
Nicht ganz so gefallen haben uns die bei hoher Lautstärke teilweise zum Zischen neigenden Höhen. Hier lässt sich aber effektiv mit einem Equalizer oder einer leichten Reduzierung der Lautstärke gut entgegen wirken. Zudem hatte das ANC hin und wieder mit der Herausfilterung bestimmten hochfrequenteren Geräuschen zu kämpfen.
Angesichts des relativ günstigen Preises und des dafür doch recht hohen Funktionsumfangs zeichnen wir die Outlier Air V3 mit unserem Silber- sowie Preis/Leistungs Award aus.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.