Deepcool LS720 im Test

Die Deepcool LS 720 ist eine grundsolide 360mm-AiO-Wasserkühlung. Beleuchtete Lüfter mit Kabelmanagement-System und die Kühlleistung überzeugen.

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Technische Daten

Deepcool LS 720
Maße Radiator (L x B x H)402 x 120 x 27 mm
Material RadiatorAluminium
Länge der Schläuche41 cm
Drehzahl Pumpe~3100 U/Min
Anschluss der Pumpe3-Pin
6-Pol (Beleuchtung)
Material KühlerbodenKupfer
Lüfter3x FC120 A-RGB PWM
Drehzahl Lüfter500 bis 2250 U/Min (angegeben)
480 bis 2200 U/Min (gemessen)
Intel SockelLGA 1200 / 20XX / 115x / 1700 / 1200
AMD SockelAM4 / AM5 / sTRX4 / sTR4
Besonderheiten– Daisy-Chain-System
– Leak-Free-Ventil
– RGB-Beleuchtung
Preis
Amazon.de: € 125,97*
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Deepcool LS720 im Detail

Geliefert wird zu der Wasserkühlung das Montagematerial ohne separate Wärmeleitpaste, da diese sich bereits auf dem Kühlerboden befindet. Ergänzend gibt es Abstandshalter für die Schläuche, die die Verlegung unterstützen und einen transparenten Pumpendeckel, sowie Adapterkabel und eine Anleitung.

Wir sehen eine typische Kompaktwasserkühlung mit einer guten Verarbeitung. Die Pumpeneinheit der LS720 ist anders als bei der Castle und Captain nicht mehr rund, sondern quasi quadratisch mit abgerundeten Ecken.

Deepcool LS720

Die Oberseite hat einen Spiegeleffekt, der im Betrieb seitlich beleuchtet wird und dort einen dezenten Unendlichkeitseffekt oder sagen wir besser „Vielfach-Effekt“ besitzt. Weiter mittig sieht man das beleuchtete Logo. Die Optik macht was her, ist aber nicht übertrieben. Die Mittelplatte lässt sich herausnehmen und drehen. Mit dem leeren Deckel lassen sich eigene Logos verwirklichen, wenn man etwas Geschick und Bastellaune mitbringt.

Die kupferne Unterseite ist mit Wärmeleitpaste versehen. Seitlich gehen die Schläuche aus der Einheit, wobei Deepcool den Betrieb mit den Schläuchen nach unten, also auf 6-Uhr-Position, empfiehlt. Davon ist in der Montageanleitung jedoch nichts zu finden.

Die verbaute Pumpe dreht mit maximal ~3100 U/min und wird mit einem Standard 3-Pin-Anschluss am System angeschlossen. Eine Regelung ist damit über die Spannung möglich. Zu einem Regelbereich gibt es jedoch keine Angabe.
Wir haben einen Regelbereich bis 2100 rpm (60% per Lüftersteuerung-Software) ausprobiert, können aber nicht sagen, ob dies auch für den Dauerbetrieb ein guter Wert ist. Die Pumpe ist dabei aber deutlich angenehmer als auf voller Geschwindigkeit.

Deepcool LS720
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Die gesleevten Schläuche lassen sich mit dem beiliegenden Abstandshaltern trennen. Der Radiator ist gut verarbeitet nur in einem Bereich gibt es Unregelmäßigkeiten der Lamellen bzw. dessen Lackierung. Der Radiator ist mit 402 mm etwas länger, was beim Einbau berücksichtigt werden muss. Erwähnenswert ist das für Deepcool typische Anti-Leak-Ventil, das Leckagen verhindern soll. Gegenüberliegend findet man das Herstellerlogo. Den versiegelten Fillport hat Deepcool bei der LS720 leider gestrichen.

Die Lüfter sind aus der Hinsicht besonders, da sie über ein Daisy-Chain-System verfügen, mit dem Lüfter an Lüfter angeschlossen wird. Gleichzeitig sind PWM und RGB zu einem 6-Pin-Kabel gebündelt worden. Das reduziert den Aufwand bei der Verlegung der Kabel, macht aber das beiliegende Adapterkabel notwendig. Bedingt durch den geraden Rahmen liegen die Lüfter dicht an dicht auf dem Radiator. Der Drehzahlbereich erstreckt sich von 500 bis rund 2250 rpm.

Die Rotorblätter werden über LEDs in der Nabe beleuchtet. Die Beleuchtung ist nix maximal brillant, aber ansprechend. Ein RGB-Controller liegt der LS720 nicht bei. Wer kein Mainboard mit einem 5V ARGB-Header besitzt, kommt lediglich in den Genuss des standardmäßig anliegenden Regebogeneffektes, was der Hersteller Auto-RGB nennt.

Deepcool LS720 Test

Der Anschluss der Kabel macht wie erwähnt das beiliegende Adapter Kabel notwendig. Zunächst wird Lüfter mit Lüfter verbunden. Auch die Pumpeneinheit muss zwecks Beleuchtung an einem Lüfter angeschlossen werden. Letzteres sollte man bezüglich der Erreichbarkeit der Anschlüsse, wenn der Radiator im Gehäuse montiert ist, berücksichtigen. An das Ende der Kette kommt dann der Adapter, der den 6-Pol Anschluss auf ARGB, PWM und ein SATA-Stecker zur Stromversorgung aufspaltet. Da die Lüfter darüber auch mit Strom versorgt werden, drehen die Lüfter auch bei 0% PWM weiter.

Bei der Montage setzt Deepcool auf das bewährte System, dass noch immer gut funktioniert. Zwar müssen die jeweiligen Halterungen mit sehr kleinen Schrauben an der Kühleinheit befestigt werden, doch aufgrund der leichtgängigen Gewinde ist das keine große Sache – mit entsprechendem Bit/Schraubendreher. Der Rest ist einfach:

Deepcool LS720 RGB

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Abstandhalter ins Mainboard bzw. die AMD-Backplate, Kühler aufsetzen und mit Muttern fixieren, das geht schnell von der Hand.

Kühlleistung und Lautstärke

Wie wir Kühler testen und unsere Messungen zustande kommen, kann auf der Unterseite „So testen wir CPU-Kühler“ nachgelesen werden.

Auch die Deepcool LS720 erreicht die 48 Grad Marke, die in unserem System eine Art Minimum zu sein scheint. Die Lautstärke ist mit ~ 52 dB(A) bei über 2200 rpm natürlich alles andere als angenehm.

Reduziert auf 40 dB(A) (ca. 1300 RPM – Pumpe 100%) erreichen wir sehr gute Werte.

Für 36 dB(A) gehen wir auf knapp unter 1000 U/min runter und reduzieren die Pumpe auf ca. 70% was jedoch keinen nennenswerten Einfluss auf die Kühlleistung hatte. Wieder zeigt sich ein sehr gutes Abschneiden.

Bei einheitlichen 1000 rpm ist die Kühlleistung erneut sehr gut und zeigt, dass die LS720 eine sehr potente Kompaktwasserkühlung ohne Defizite ist. Natürlich bewegen sich viele AiOs +- ohnehin im selben Bereich.

Lautstärke der Pumpe

Hinweis: Messwerte sind nur ein Aspekt. Wegen Messabweichung und der Genauigkeit des Messgerätes ist abseits des reinen dB(A) Wertes die Art des Geräusches, also „wie es sich tatsächlich anhört“ entscheidend. Unsere Messwerte der AiO-Pumpen dienen nur einer schnellen Orientierung und dem direkten Vergleich. Wie sich die Pumpen letztlich anhören, beschreiben wir im Text des Tests. Um die feinen Nuancen besser abbilden zu können, die man auch bei großem Abstand im Alltag hört, haben wir das Messgerät in 10 cm Entfernung aufgestellt.

Die Pumpe hat ungeregelt keine außerordentlichen hohen Messwert und rangiert damit im oberen Mittelfeld. Rein subjektiv empfinden wir sie aber als recht aufdringlich bedingt durch die Charakteristik des Betriebsgeräusches.

Senkt man die Drehzahl, wird sie deutlich angenehmer und kann nach unten sogar leise werden. Wir haben sie testweise auf 2100 RPM reduziert, wobei die Kühlleistung kaum um ein Grad schlechter wurde in den ersten Minuten. Sie dürfte dann in vielen Fällen nicht mehr, oder als unterschwelliges hohes Summen aus dem System zu hören sein. Optimalerweise hätte Deepcool hier auf eine PWM-Steuerung setzten können oder zur Orientierung angeben können, welcher Drehzahlbereich einen zuverlässigen Betrieb gewährleistet. Eine kurze Nachfrage beim Support ergab zumindest, dass eine Ansteuerung kein Problem sei.

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Man muss jedoch darauf achten die Spannung nicht so weit zu senken, dass sie den Betrieb einstellt! So hat z.B. die Lüfterkalibrierung der ASUS-Software zu einer Notabschaltung geführt, da die Pumpe währenddessen zu lange stillstand. So haben wir für die Regelung auf FanControl zurückgegriffen.

Fazit

Deepcool macht vieles richtig. Die LS720 ist sicher nicht die spannendste AiO, aber sie bietet eine hohe Kühlleistung, ein praktisches Daisy-Chain-System, das in die mehr als ordentlichen Lüfter integriert ist.

Die Montage kann im Großen und Ganzen ebenfalls überzeugen, auch wenn keine weitere Wärmeleitpaste beiliegt. Optisch gibt es mit ARGB an Lüftern und Pumpe zwar gängigen Standard, aber eben auch Bewährtes und Gefälliges. Der anpassbare Deckel ist ein nettes Gimmick, ersetzt aber natürlich kein Display.

Die Pumpe ist ohne Regulierung der Drehzahl recht auffällig bzw. hat eine nicht so angenehme Charakteristik. Sie wird mit einer Reduzierung der Drehzahl aber angenehmer und kann schließlich auch leise sein, ohne dass die Leistung in unserem Szenario merklich fiel. Für den Preis und im Jahr 2022 hätten wir uns mit Hinblick auf Konkurrenten wie der Pure Loop 2 FX, der Silentium PC Navis F oder Arctic Liquid Freezer II eine Pumpe mit PWM-Steuerung gewünscht.

Das Gesamtpaket ist unterm Strich aber überzeugend!

Hardware-Helden Gold Auszeichnung

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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