Fractal Era 2 im Test

Fractal hat mit dem Era 2 ein neues mITX Gehäuse im Angebot, das außen eine Hülle aus Aluminium mit einem Deckel aus Holz und innen einen flexiblen Innenraum bietet. Wir konnten uns das Era 2 ansehen.

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Anmerkung: Leider ist unser mITX-System nicht mehr funktionsfähig. Wir können an dieser Stelle nur ein Hands-On samt Einbauerfahrungen zeigen. Temperaturmessungen gibt es also nicht.

Technische Daten

Maße (LxBxH)366 x 165 x 314 mm
MaterialAlu, Stahl, Holz, Kunststoff
Gewicht4,6 kg
Mainboard-FormatmITX
Anschlüsse Front1x USB 3.2 Gen. 2 Type C
2x USB 3.0 Typ A
1x Audio
CPU-Kühler-Höhemax. 55-70 mm
Grafikkarten-Längemax. 326 mm
Grafikkarten-Dickemax. 48-63 mm
max. Laufwerke2+2x 2.5″
Vorinstallierte Lüfter (mm) / (U/min)Boden: 2 x 120mm Aspect 12 PWM
Maximale Lüfterinstallation (mm)Boden: 2x 120 mm
Deckel: 2x 140 / 120 mm
Optionale Radiatoren (mm)Deckel: 120 / 240 / 280
(max. 307×140 mm)
RGB-Beleuchtung
Lüftersteuerung
Preis199,99 $ (UVP)

Fractal Era 2 im Detail

Das Era 2 wird mit einem sehr ausführlichen Handbuch geliefert, das neben Funktion und Einbau auch den vorhanden Platz beschreibt und Tipps zum Kabelmanagement gibt. Weiter im Lieferumfang sind Schrauben und leider wenige Einweg-Kabelbinder.

Außen

Fractal bleibt dem charakteristischen Era-Design treu. Das Era 2 bietet der schwedische Hersteller in Grau, Blau und Silber an. Uns liegt eine Exemplar in Midnight Blue vor.


Der Deckel besteht aus Walnussholz und liegt magnetisch auf, kann also einfach entnommen werden. Zur Be- bzw. Entlüftung ist dieser mit Luftschlitzen versehen. Die Außenhülle aus Aluminium ist ebenfalls großflächig mit Luftlöchern übersät.

Das Frontpanel bestehend aus zwei USB Typ A-Anschlüssen (USB 3.0, 5 Gbit), einem Typ-C Anschluss mit 20 GBit und Audio-Port, liegt vorn unten am Gehäuse. Das nur gut 36 cm hohe Gehäuse will also optimalerweise auf dem Schreibtisch genutzt werden.

Die Verarbeitung kann sich sehen lassen. Das ca. 2mm dicke Aluminium der Außenhülle ist sauber eloxiert. Das Walnussholz ist gründlich gearbeitet und fügt sich passend im Deckel ein. Kunststoff findet man lediglich am Boden und im Bereich des Staubfilters auf der Rückseite.

Bei der Hülle handelt es sich um ein einzelnes Element und es gibt keine separaten Seitenteile. Sie ist durch den eingesetzten Bodenfilter verriegelt.

Zieht man diesen heraus entriegelt man die Außenhülle. Nun kann man sie einfach nach oben abziehen und man hat das Innengerüst vor sich. Beim fertigen System muss man aufgrund des Designs also alle Kabel hinten abziehen. Außerdem sollte man das System beim Transport besser unten greifen.

Innenraum

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Der Innenaufbau ist gänzlich anders als beim ersten Era und entspricht eher dem Terra. Wir haben also einen getrennten Bereich für GPU und Mainboard und die Verbindung wird mit einem vorinstallierten PCIe 4.0 Riser Kabel umgesetzt.

Um mehr Freiraum zu haben, kann auch das Deckelgerüst entfernt werden, auch dazu benötigt man kein Werkzeug. Hier muss man es lediglich auf beiden Seiten entriegeln. Wer will, kann es mit einer Schraube zusätzlich sichern.

Wie schon beim Terra kann die mittlere Montagevorrichtung verschoben werden und somit entweder mehr Platz für die CPU oder die GPU geschaffen werden. CPU-Kühler dürfen somit 55 – 70 mm hoch sein, Grafikkarten zwischen 48-63 mm, je nachdem wohin man die Mittelwand schiebt.

Damit ist bei CPU-Kühlern also nur Platz für kleinere Modelle. Es ist jedoch möglich eine (AiO)-Wasserkühlung bis max. 280er Größe im Deckel zu verbauen. Hier muss man aber aufpassen da der Radiator max. 140 mm breit und 307 mm lang sein darf. Besonders bei letzterem wird es bei AiOs oft schwierig. Die Grafikkarte darf 326 mm lang sein, was nicht für alle, aber viele Modelle reicht.

Das Netzteil (SFX und SFX-L) wird neben dem Mainboard verbaut, das modulare Bracket kann über eine Schraube gelöst und herausgezogen werden. Genauso gestaltet es sich beim SSD-Käfig vor der Grafikkarte. Weitere SSDs lassen sich hinterm Netzteil an der Zwischenwand verbauen, wenn man die Position 1 oder 2 gewählt hat.

Für die Kühlung sind im Boden zwei 120-mm-Lüfter vormontiert. Es handelt sich um Aspect 12 PWM-Lüfter mit maximal 2000 rpm. Die minimale Drehzahl wird bei angenehm leisen ~450 RPM erreicht, wobei das Laufgeräusch hier unauffällig ist. Etwas kritischer ist der folgende Bereich bis unter 1000 rpm, da hier ein leises Surren dominiert. Darüber fällt dann zunehmend das Luftgeräusch auf.

Einbau der Hardware in das Fractal Era 2

Beginen wir mit dem Einbau. Die benötigten Schrauben sind vorsortiert. Die Schrauben die am Gehäuse gelöst werden müssen (Slotblenden und Netzteilbracket) sitzen sehr fest. Hier sollte unbedingt auf den passenden Schraubendreher/Bit geachtet werden, um die recht weichen Schrauben nicht rund zudrehen.

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Zunächst platzieren wir das Mainboard, welches Kopfüber eingebaut wird. Hier kann dann schon das Riserkabel angeschlossen werden.


Bevor die Grafikkarte eingebaut wird, verlegen wir die ersten Kabel. Diese werden in der Regel in der hinteren Ecke unten, oder zwischen den beiden Lüftern am Boden entlang gelegt wo bereits die Gehäusekabel liegen. Lediglich das Kabel für den Audio-Anschluss legen wird am Riser-Kabel hinter der Grafikkarte entlang, da unser Mainboard den Anschluss rechts oben (im verbauten Zustand) hat.

Auch die Lüfter schließen wir an. Diese können dank Y-Weiche direkt miteinander verbunden werden. Da sich die Anschlüsse unten befinden muss man hier besonders aufpassen, dass nichts in die Bodenlüfter gelangt. Den Anschluss noch zu erreichen ist schon etwas schwierig. Ohnehin ist mit zunehmender Anzahl an Kabeln darauf zu achten dass keines in die Bodenlüfter hängt. Es kann also wirklich sinnvoll sein alles zu fixieren. Für Kabelbinder gibt es zahlreiche Befestigungspunkte. Leider hat Fractal nur Plastikbinder im weiteren Lieferumfang. Hier hätte man bei 200$ UVP gerne mehr von den Klettbinder beilegen können.

Das verwendete Fractal ION SFX-L Netzteil hat recht kurze und sehr weiche Kabel, was dem Gehäuse entgegen kommt. Wir halten uns vorrangig an die Vorschläge im Handbuch. Das CPU-Kabel ist allerdings fast schon zu kurz und lies sich noch so grade hinter der GPU herziehen um dann in die untere Ecke gebracht zu werden. Nun muss noch die Verlängerung des externen Anschlusses am Netzteil angeschlossen werden. Dieses haben wir mit einer Schlaufe verlegt, damit es später nicht in die Lüfter des Radiators ragt.

Die GPU folgt nachdem die meisten Kabel an Ort und Stelle sind und die Backplate des Kühlers/AiO befestigt ist, da der Zugriff darauf im Anschluss verdeckt wird.

Wer ausschließlich M.2 SSDs verwendet ist an dieser Stelle fast fertig und glücklich. Im Prinzip lassen sich alle bisher anfallenden Kabel mit etwas Aufwand noch gut verlegen und einigermaßen verstecken. Wer noch mehr Zeit investiert, bekommt es auch noch sauberer hin. Mit SSDs und den entsprechenden Strom und SATA-Kabeln wird die Herausforderungen natürlich deutlich größer.

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Nun soll eine AiO folgen. Die ursprünglich geplante Pure Loop 2 280 mm passt nicht, da sie zu lang war. Eine weiterhin vorliegende Kraken 280 mm war dann leider zu breit, schade.
Wir nehmen dann also doch ein 240mm-Modell, das sich vom Radiator her problemlos einbauen lässt. Man sollte aber bei möglichst flachen Radiatoren bleiben, ansonsten wird es noch knapper.

Radiator der Pure Loop 2 280 ist zu lang
Radiator der Kraken 280 ist zu breit

Die nun verwendete Pure Loop 2 240 war durch ihre in die Schläuche verlagerte Pumpe jedoch auch ein denkbar kritischer Kandidat. Sie passte so gerade und unter gutem Zureden (Biegen) unter die Lüfter. Es kam durchaus vor, dass sie in den Lüfter geraten ist. An sich würden wir hier eher ein Modell mit anders positionierter Pumpe empfehlen. Sollte man allerdings ein kürzeres SFX-Netzteil haben, so geht es an dieser Stelle wohl entspannter zu.

Wenig Platz für die Pumpe der Pure Loop 2 bei SFX-L Netzteil
Lüfter kann noch frei drehen


Die Schläuche sollte man danach idealerweise fixieren. Mit den zusätzlichen Lüfter- und RGB-Kabel wird es dann doch merklich voller.

Obwohl der Einbau frustfrei war und es in der Regel für alles genug Platz gibt, steigt der Aufwand mit zunehmenden Komponenten und Kabel dann doch deutlich. Mit SSDs wäre es nochmal eine andere Sache gewesen. Insgesamt war die Erfahrung mit dem Era 2 so aber sehr positiv.

Bei dem Einsatz von Radiatoren sollte nur unbedingt ein möglichst flaches Modell gewählt werden und besonders bei 280-mm-Modellen ist auf die maximale Breite/Länge zu achten.

Fazit

Das Fractal Era 2 ist ohne Frage gelungen. Das erneut ungewöhnliche Design hat seinen Reiz und auch an die Funktionalität wurde gedacht. Die einfache, zum großen Teil ohne Werkzeug mögliche Zugänglichkeit und der verstellbare Innenraum wissen genauso zu überzeugen wie die ansprechende Materialwahl. Das Era 2 ist für ein mITX-Case zwar nicht maximal kompakt, bietet dafür aber Raum für größere Grafikkarten und eine (AiO)-Wasserkühlung. Bei Letzterer muss man aber den begrenzten Platz im Hinterkopf haben. Bei einem CPU-Luftkühler muss man sowieso Kompromisse eingehen, umso mehr, wenn eine dickere GPU verbaut werden soll. Mit etwas Sorgfalt hat man aber ein ansprechendes System zusammengebaut, auch wenn man mit zunehmenden Kabeln nicht immer weiß wohin damit.

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An die Belüftung hat man durch die zwei Bodenlüfter ebenfalls gedacht, die zusätzliche Aufmerksamkeit in Bezug auf die Kabel verlangen. Der optisch gelungene Holzdeckel ist luftdurchlässig und vereint damit Optik mit Funktion. Der Luftstrom lässt sich somit durch Deckellüfter bzw. Radiator samt Lüfter zusätzlich ergänzen. Die Temperaturen konnten wir leider nicht überprüfen. Im Grunde sollten diese passen. Zusammenfassend hat das Era 2 aber haptisch und funktional voll überzeugt. Mit knapp 200 US-Dollar (UVP) ist es leider recht teuer. Bei diesem Preis hätten wir uns mehr und wiederverwendbare Kabelbinder im Lieferumfang gewünscht, die beim Einbau nützlich sein können.

Hardware-Helden Gold Auszeichnung

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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