Lian Li O11 Air Mini im Test

Nach einer kleinen Verzögerung ist das Lian Li O11 Air Mini nun endlich bereit für einen Test. Wir klären ob das „Air“ im Namen gerechtfertigt ist und was die Unterschiede zum O11 Dynamic Mini sind.

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Technische Daten

Lian Li O11 Air Mini
Maße (BxHxT)288 x 384 x 400 mm
MaterialStahl, Aluminium, Glas
Gewicht
Mainboard-FormatE-ATX, mATX, mini-ITX
Anschlüsse Front1x USB Typ-C
2x USB 2.0
Audio In/Out
Powerbutton
CPU-Kühler-Höhemax. 170 mm
Grafikkarten-Länge362 mm
Laufwerke4x 3,5/2,5 Zoll
2x 2,5 Zoll
Radiator Seitemax. 240 mm
Radiator Deckel240/ 280 mm
Radiator Boden240 / 280 mm
Lüfter Front2x 120 (verbaut) / 2x 140 mm
Lüfter Seite2x 120
Lüfter Boden2x 120 / 2x 140 mm
Lüfter Deckel3x 120 / 2x 140 mm
Lüfter Heck1x 120 mm (verbaut)
Dämmung
Lüftersteuerung
RGB-Beleuchtung

Lian Li O11 Air Mini im Detail

Unterschiede zum O11 Dynamic Mini

Für alle, die nicht ganz im Bild über Lian Li Gehäuse bzw. das O11-Portfolio sind erstmal eine kleine Orientierung: Das hier getestete O11 Air Mini ist strenggenommen eine kleine Version des Lian Li PC-O11 Air und nicht unbedingt die Airflow-Version des O11 Dynamic Mini. Letztlich sind aber Elemente von beiden Gehäusen verschmolzen. Die Platzverhältnisse unterscheiden sich zum Dynamic Mini aber mitunter deutlich.

Lian Li O11 Dynamic vs. O11 Air Mini
Lian Li O11 Dynamic vs. O11 Air Mini

Zusammenfassend nochmal die Unterschiede:

  • Air Mini ohne 360mm Radiator-Support, dafür Deckel-Radiatoren auch bei ATX-Boards möglich
  • Kein 3-Slot ITX-Mode mehr
  • ATX-Netzteile können verbaut werden
  • 3 Lüfter im Lieferumfang
  • Front bietet Platz für Lüfter/Radiatoren

Man hat also durchaus dafür gesorgt, dass sich die Gehäuse nicht ins Gehege kommen.

Außen

Mit einer Breite von 288 mm ist das Lian Li O11 Air Mini etwas breiter, ansonsten aber ähnlich dimensioniert zum O11 Dynamic Mini. Wie es sich für ein Airflow-Gehäuse gehört, besitzt das O11 Mini Air eine perforierte Front aus Stahl – Kunststoff gibt es keinen mehr!

Lian Li O11 Air Mini

Das Lochmuster dient gleichzeitig auch dem Staubschutz – einen klassischen Staubfilter verbaut Lian Li ausschließlich am Boden. Die optische Trennung zwischen linker und rechter Kammer ist äußerlich nun weniger eindeutig als bei einer Glasfront.

Die perforierten Panels waren auch der Grund für den verspäteten Release. So waren die anfangs ausgelieferten Löcher zu klein und der Airflow/die Kühlleistung allenfalls durchschnittlich. Auch wir haben zunächst diese Version vorliegen gehabt, die finalen Panels wurden uns nachgeliefert. Die Löcher sind hier größer.

Panels
Links alt – Rechts neu
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Auch Deckel und das rechte Stahlseitenteil verfügen über das Lochmuster. Die Positionierung des I/O-Panels auf der rechten Seite des Deckel hat Lian Li vom O11 Dynamic Mini übernommen. Mit 2x USB 3.0, 1x USB Typ-C und einem Audio-Anschluss ist man solide aufgestellt, ohne das cleane Design zu sehr zu stören.

Auf der Rückseite zeigt das Lian Li O11 Air Mini die Dynamic Gene und verwendet das modulare Layout, bei dem nahezu die gesamte Rückseite zerlegt werden kann. Das 7-Slot Design für ATX Systeme lässt sich auf 5-Slots umbauen für den Fall, dass ein mATX oder Mini-ITX Board genutzt wird. Damit erhält man mehr Platz im Deckel. Ein 3-Slot-Layout ist nicht möglich.

Rückseite

Ebenfalls ersichtlich ist, dass das Netzteil unten verbaut wird und oben ein Gitter den dortigen HDD-Käfig verbirgt. Die zahlreichen Thumbscrews sind in dem uns vorliegenden Vorab-Sample vernickelt. In der Verkaufsversion sollen sie verzinkt sein, was optisch etwas brillanter wirkt. Der weiße Staubfilter für den Boden lässt sich zu Seite herausziehen und geht über die komplette Länge. Auch das O11 Air Mini ermöglicht das Entfernen sämtlicher Seiten zum freien Arbeiten. Dafür muss der Deckel über die Rückseiten Schrauben gelöst und herausgezogen werden. Dann lassen sich auch Front und Glasseite nach oben herausziehen.

Liferumfang

Der Lieferumfang des O11 Air Mini fällt reduziert aus. Es gibt ein Handbuch, das die wesentlichen Montageaspekte grob erklärt, aber etwas übersichtlicher sein dürfte. Dazu einen Satz Schrauben und HDD-Entkoppler. Für den Wechsel auf das 5-Slot-Layout liegt eine Stahlblende bei, das war‘s dann aber auch schon. Die bekannten Brackets des O11 Dynamic gibt es leider nicht.

Innen

In der großen Kammer des O11 Air Mini finden, ohne weitere Umbauten Mainboards im ATX-Format Platz. Die Kabeldurchführungen verlaufen in einem 90 Grad Winkel und gehen in die seitlichen Lüfterpositionen (2x 120mm) über. Dort befinden Montageplatten für 3.5“ respektive 2.5“ Zoll Datenträger, die sich schnell entfernen lassen.

Lian Li O11 Air Mini Review
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In der Front sind in stählernen, modularen Rahmen zwei 140 mm montiert, die auch gegen 280 mm Radiator getauscht werden können. Die weißen Lian Li Lüfter werden per PWM gesteuert und lassen sich zwischen 600 und 1200 U/Min steuern, aufgrund des unterschwelligen Ratterns werden sie anspruchsvolle Nutzer nicht überzeugen können.

Auch am Boden lassen sich Lüfter und Radiatoren montieren. Das Maximum liegt auch hier bei 280mm bzw. 2x 140mm Lüfter, auch abhängig davon, ob eine GPU vertikal mittels des optionalen Moduls installiert wird. Bei einem ATX-Mainboard, das fast bis zum Boden reicht, ist ein 240 mm Radiator problemlos einsetzbar. 280er Modelle passen nur mit einem mATX-Board.

Radiator Top
240mm Radiator im Deckel

Ähnlich sieht es im Deckel aus. Mit einem Abstand von 25mm im 7-Slot-Layout kollidiert ein 280 mm Radiator mit den Bauteilen. Bei einem 240 mm sieht es besser, der RAM sollte aber möglichst niedrig sein. Lian Li bietet an dieser Stelle ein optionales Radiator Offset Bracket an mit dem ein 280er Radiator mit einem ATX Mainboard verbaut werden kann. Solche Dinge sollten unserer Meinung nach bereits beiligen.

Es passen weiterhin 3x 120 mm Lüfter in den Deckel. Für einen 360 mm Radiator ist das Lian Li O11 Air Mini jedoch zu kurz. Im Heck ist 120 mm Lüfter vormontiert, der sich per PWM zwischen 500-1500 rpm steuern lässt. Die WaKü-Fraktion wird aufgrund des mangelnden 360 mm Supports wohl mit den Zähnen knirschen.

240 mm Radiator am Boden
240 mm Radiator mit Lüfter Seite

Im Vergleich zum O11 Dynamic ist das Thema (Custom)-Wasserkühlung bei O11 Air Mini etwas zurückgefahren worden. Es lässt selbstverständlich eine Custom-Wasserkühlung in dem Gehäuse zu realisieren, doch komfortmaßnahmen wie dedizierte Montagepunkte für Pumpen und AGBs findet man nicht.

Rückseite

Rückseitig sieht man unten recht den Einplatzplatz für ein ATX-Netzteil, das maximal 200mm lang sein darf. Anders als bei dem O11 Dynamic Mini sind also nicht nur SFX-L-Netzteile kompatibel – ein wesentlicher Vorteil.
Die mittlere Strebe mit der bekannten 8auer-Plakette, die die Zusammenarbeit der beiden Parteien bewirbt, dient einerseits dem Verdecken von Kabeln, und bietet weitere 2.5“ Zoll Montagepunkte.

Lian Li O11 Air Mini Test
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Bedingt durch den großzügigen Stauraum können auch bei einem ATX-Netzteil mit langen, dicken Kabeln diese schnell und einfach verstaut werden.

Lian Li O11 Air Mini Review

Der HDD-Käfig über dem Netzteil ist schwarz und sticht entsprechend hervor. Leider ist er fest vernietet und lässt sich daher nicht ohne größeren Aufwand entfernen. Dies ist insofern ungünstig, da er den Tray-Ausschnitt für die Mainboard-Backplate fast vollkommen verdeckt. Außerdem ist der Ausschnitt für ATX-Mainboards ohne hin etwas klein geraten und deckt den Sockel-Bereich nicht vollständig ab.

Lüfter-Rahmen entfernt
mATX Layout mit 5 Slots

Temperaturen

Wie unsere Messungen im Detail ablaufen ist auf der Unterseite „So testen wir Gehäuse“ nachzulesen.

Maximale Drehzahl

Mit den neuen Panel sind die Temperaturen im Lian Li O11 Air sehr gut. Wir kommen auf 58 Grad bei der CPU, was ein Spitzenwert ist. Die Grafikkarte pendelt sich bei maximal 73 Grad ein, immerhin ein guter Wert.

Zum Vergleich: Mit den alten Seitenteilen waren die CPU-Temperaturen um bis zu 7 Grad höher, bei der Grafikkarte konnten wir hingegen Änderungen feststellen.

Kühlleistung bei 36 dB(A)

Wir drosseln die Gehäuselüfter auf 36 dB(A), was hier ca. 50% PWM und 800 U/Min entspricht.

Hier wird im Bereich der CPU weiter eine sehr gute Kühlleistung geboten. Die Grafikkarte befindet sich auf auf einem ordentlichen Niveau.

Lautstärke

Die verbauten Lüfter sind bei maximaler Drehzahl leider alles andere als leise und haben einen brummigen Unterton. Auch bei reduzierter Drehzahl wird es nicht gänzlich „Silent“. Neben einem leichten Luftrauschen hört man ein leichtes Surren. Anspruchsvoll Nutzer sollten den Kauf besserer Lüfter einplanen.

Fazit

Das Lian Li O11 Air Mini knüpft nahtlos an den guten Eindruck des O11 Dynamic Mini an. Die Überschneidungen sind groß, dennoch machen die Unterschiede das O11 Air Mini nicht obsolet. Im Gegenteil: Nach unserer Ansicht ist das O11 Air Mini eher das Gehäuse für die breite Masse. Das liegt zum einen daran, dass man die verbreiteten ATX-Netzteile verbauen kann, Lüfter enthalten sind und man mit dem klassischen Airflow nicht experimentieren muss. Auch ATX-Mainboards stehen dem O11 Air Mini etwas besser.

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Die Temperaturen sind mit den neuen Panels ab Werk bereits sehr gut, bei der CPU jedoch besser als bei der GPU. Dass Lian Li hier noch nachgebessert hat war aber auch nötig. Mit dem allenfalls durchschnittlichen Airflow der alten Teile wäre eine Empfehlung schwer vertretbar gewesen. Die beigelegten Lüfter konnten, wie so oft, nicht restlos überzeugen, da das surrende Laufgeräusch permanent wahrnehmbar ist.

Größter Nachteil ist wohl die fehlende Unterstützung von 360mm-Radiatoren. Zwar können Aufgrund neue Maße nun reichlich 240 mm Radiatoren auch mit ATX-Mainboards verbaut werden, doch gerade die AiO-Fraktion wird sich daran eher weniger trösten können, aber das weiß man ja vorher.

Welches Modell ist nun besser? Keines, da die Gehäuse letztlich unterschiedlicher sind als man meinen könnte. Für einen unkomplizierten schnellen Build, ist das O11 Air Mini aber möglicherweise die bessere Wahl.

positiv

  • sehr gute CPU Temperaturen
  • sehr gute Verarbeitung
  • kompatibel zu ATX-Netzteile
  • gutes Kabelmanagement
  • 3 Lüfter im Lieferumfang
  • flexibles Layout
  • ATX-Mainboards zusammen mit Radiatoren möglich

negativ

  • Lüfter stehts hörbar und mit leichten Surren
  • kein Platz für 360mm Radiatoren
  • HDD-Käfig vernietet
  • keine Brackets für Pumpen
Hardware-Helden Gold Auszeichnung

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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