
NZXT aktualisiert die Kraken-Serie. Unter der Kraken Elite, die ab sofort auch als 420-mm-Variante angeboten wird, bildet die Kraken Plus nun den Einstieg in das Portfolio von NZXT. Die Kraken Plus RGB bietet ein Display, die NZXT Turbine-Pumpe und RGB-Core-Single-Frame-Lüfter. In diesem Test haben wir uns die NZXT Kraken Plus 360 RGB angesehen.
Technische Daten
Maße Radiator (T x B x H) | 401 x 120 x 27 mm (ohne Lüfter) |
Material Radiator | Aluminium |
Drehzahl Pumpe | ca. 1200– 18000 U/min (steuerbar per CAM) |
Anschluss der Pumpe | USB, SATA-Strom |
Material Kühlerboden | Kupfer |
Lüfter | 1x F360 RGB Core (EV) |
Drehzahl Lüfter | -ca. 500 bis 2400 U/min -Zero RPM-Modus |
Intel Sockel | LGA1700, 1851, 1200, 115x |
AMD Sockel | AM4, AM5 |
Besonderheiten | – ARGB-Beleuchtung – Display (1.54 Zoll) |
Preis | UVP: 229,99€ |
NZXT Kraken Plus 360 RGB im Detail

Schon bei der Kraken Elite gab es seitens NZXT quasi keinen Lieferumfang, der über das Notwendigste hinausgeht. So ist es auch bei der Kraken Plus. Wärmeleitpaste ist enthalten, jedoch nur für die einmalige Anwendungen bereits aufgetragen. Alles ist in Plastik eingepackt.

Wie unschwer zu erkennen bringt die Kraken Plus, die sich als Nachfolger der Kraken (2023) versteht, ein Display mit. Gleichzeitig ist die Kraken Plus unter der NZXT Kraken Elite-Serie einzuordnen.

Passend dazu fällt das Display sichtbar kleiner aus und kommt auf lediglich 1,54 Zoll (im Vergleich zu 2,72 Zoll). Die Auflösung ist mit 240 x 240 Pixeln ebenfalls deutlich geringer und die Helligkeit auf 300 cd/m² reduziert. Hinzu kommt, dass das Display eckig ist und nur einen kleinen Teil der runden Fläche einnimmt.

Je nach Blickwinkel ist das mehr oder wenig erkennbar, auch wenn ein transparenter Hintergrund verwendet wird. Bei einem farbigen Hintergrund kommt das natürlich gnadenlos zum Tragen. Außerdem spiegelt der Deckel recht stark.
Das Display kann genau wie bei dem Elite-Modell Grafiken, Systeminfos, Uhrzeit und Spotify-Daten usw. anzeigen. Auf die zusätzliche RGB-Beleuchtung um das Display muss man jedoch verzichten.

In der Kraken Plus ist die per Software steuerbare „NZXT Turbine Pump“ verbaut. Diese Pumpe hatten wir auch bei der Kraken Elite schon und es ist möglich sie zwischen ungefähr 1200 bis 2800 U/min zu regulieren. Bei der Kraken Elite konnten wir den Drehzahlbereich nur eingeschränkt ausschöpfen, da dort unterhalb von 35% ein deutliches, störendes Rattern auftrat. Tatsächlich ist dieses Problem auch bei der Kraken Plus vorhanden und zeigt sich hier bereits ab ~40% abwärts. In der Spitze ist die Pumpe ebenfalls stärker wahrnehmbar und oberhalb von 80% recht penetrant. Das kann vielleicht auch modellabhängig sein und muss nicht generell für den Vergleich von Plus und Elite gelten. Im Verlauf zwischen 40 und 80% schwankt die Tonlage. Die Pumpe ist damit leiser als bei voller Drehzahl, bleibt aber hörbar.
Auf der Kühlplatte mit interner Split-Flow-Struktur ist Wärmeleitpaste bereits aufgetragen. Am Pumpengehäuse wird auch das mitgelieferte Kabel angeschlossen. Entsprechend ist dieses nicht so schön versteckt wie bei dem Elite-Modell, wo das Kabel an einem Controller am Radiator angesteckt wird.

Der 27 mm starke Aluminium-Radiator hat mit 401 x 120 x 27 mm die gleichen Maße wie bei der Kraken Elite, was auch für die 420 mm Schläuche mit Nylon-Sleeve gilt. Der Radiator hat an der Seite einen NZXT-Schriftzug und ist sauber verarbeitet.

Bei den Lüftern handelt es sich um die sogenannten Single-Frame-Lüfter F360 RGB Core (EV). Dabei sind alle Rotoren in einem gemeinsamen Rahmen integriert, was optisch ein einheitliches Bild vermittelt.

Die Drehzahl beträgt auch hier zwischen 500 bis 2400 U/min, zudem können die Lüfter auch abgeschaltet werden. Die Daten zu Luftstrom und Volumen liegen minimal unter den Angaben der Retailvariante und denen, die der Elite beiliegen.

Die Lüfter werden über den prop. 8-poligen Anschluss direkt an die AiO bzw. das beiliegende Adapterkabel angeschlossen und über die CAM-Software gesteuert. Acht ARGB-LEDs in jedem Lüfter sorgen für eine hübsche, aber nicht außergewöhnliche Beleuchtung. Der Rahmen wird nur indirekt mit beleuchtet und entsprechend der Nabenposition fällt dies etwas schwächer und nicht ganz gleichmäßig aus. Erneut hängen die Lüfter mangels mittiger Schraublöcher minimal durch, was den Gesamteindruck für Perfektionisten trüben kann.

Die Montage der AiO ist ein Kinderspiel. Für Intel und AMD-Sockel gibt es entsprechende Halterungen, die man ohne Schrauben anstecken kann. In beiden Fällen wird die AiO auf Abstandshalter gesetzt – bei Intel ist wie immer eine Backplate erforderlich. Standardmäßig wird die Kraken Plus mit den Schläuchen nach unten montiert.
Das beiliegende Adapter-Kabel muss an einem internen USB-Port und per SATA-Stromkabel angeschlossen werden und bringt den Anschluss für die Lüfter mit.

Im Anschluss kann die Beleuchtung der Lüfter und das Display in der NZXT CAM-Software konfiguriert werden.
Für Pumpe und Lüfter lassen sich Kurven auswählen und festlegen, dabei kann die Wassertemperatur als Quelle genutzt werden.
Temperaturen und Lautstärke
Testsystem
- Intel Core i5-13600K
- MSI Z790 Tomahawk WiFi
- 2x 16GB Corsair Vengeance DDR5-6000
- be quiet! Shadow Base 800 DX (Zwei Frontlüfter + Hecklüfter)
- be quiet! Straight Power 12 1000W
Die Kühler werden bei einer möglichst konstanten CPU-Leistungsaufnahme von 181W getestet. Dazu kommt prime95 zum Einsatz mit fester FFT-Größe (12) und AVX. Gemessen wurde nach einer Aufwärmphase von 30 Minuten die Differenz der Durchschnittstemperatur aller Kerne zur Raumtemperatur über einen Zeitraum von 10 Minuten. Die Ergebnisse wurden dann auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Das Ganze bei maximaler Drehzahl, bei 40 dB(A) und, falls möglich, bei 1000 U/min und bei Luftkühlern auch bei 36 dB(A) (30cm Abstand). Die Gehäuselüfter werden bei 1000 U/min betrieben.
Maximale Drehzahl
Alle Kerne

P-Cores

Keine Überraschung ist, dass die (fast?) identischen Lüfter auch eine ähnlich hohe Geräuschkulisse erreichen können, wir messen jedoch etwas höhere Werte als bei der Elite. Das ist aber so oder so sehr laut und unerträglich, hebt sich aber fairerweise auch nicht von anderen AiOs negativ ab.
Die Leistung war mit Blick auf die Temperatur aller Kerne im Großen und Ganzen identisch. Bei den P-Cores hat die Elite leichte Vorteile. Im Durchschnitt zwar nur rund ein halbes Grad, im Maximum aber sogar über 1 Grad. Somit positioniert sich die Kraken Plus bei maximaler Drehzahl im Mittelfeld.
Leistung bei 40 dB(A)
Alle Kerne

P-Cores

Bei angepasster Lautstärke standen wir zunächst vor dem Problem, dass die laute Pumpe zusätzlich zu den Lüftern reguliert werden musste. Wir haben diese schließlich auf 75% gesetzt. Hier haben wir erneut eine Platzierung im Mittelfeld erreicht. Ebenso lag die max. Spanne zwischen Elite und Plus wieder bei 1 Grad, im obigen Durchschnitt aber darunter. Bei höherer Abwärme könnte sich der Unterschied möglicherweise vergrößern.
Leistung bei 1000 U/min
Wir betrachten nun noch die Temperaturen bei 1000 U/min der Lüfter, beschränken uns aber auf die durchschnittliche Temperatur aller Kerne. Es gab hier aber auch keine Überraschungen.

Ebenfalls identisch zur Elite ist die Auswirkung der Pumpe auf die Temperatur. Zwischen 100% und 20% haben wir eine Spanne von ~4 Grad beobachtet.
Fazit
NZXT aktualisiert mit der Kraken Plus seine Einsteiger-AiO-Serie und ermöglicht damit den Zugang zum aktuellen NZXT Kraken-Universum unterhalb der sündhaft teuren Kraken Elite. Kostspielig ist aber auch die Kraken Plus, so wie viele AiOs mit Display. Besonders die vorliegende RGB-Version ist mit 230€ aber nochmal spürbar teurer als die „normale“ Kraken Plus, die 190€ kosten soll. Die Beleuchtung ist dabei nicht übermäßig spektakulär, die Single Frame Lüfter aber optisch stimmig – nur eben mit prop. Anschluss.
Das eckige Display mit ~3,9 cm Durchmesser ist für den Preis etwas klein geraten. Beim Platz für die Darstellung und der Helligkeit gilt es Kompromisse zu machen. Je nach Blickwinkel oder Inhalt ist die Integration in den runden Pumpenkopf optisch außerdem nicht ideal gelungen.
Die Leistung der Kraken Plus ist im soliden Mittelfeld einzuordnen, wobei sich die Unterschiede meist ohnehin in Grenzen halten. Im Vergleich zur Elite war die Plus an unserem System minimal schwächer, was bei höherer Abwärme eventuell etwas stärker ausfallen könnte. In Bezug auf die Lautstärke ist die Pumpe nicht unkritisch und wird für geräuschempfindliche Nutzer sicherlich zu auffällig sein.
Positiv sind die Konfigurationsmöglichkeiten per CAM anzumerken, CAM ist gleichzeitig aber unverzichtbar. Zudem gibt es eine lange Garantiezeit von 6 Jahren. Schade ist, dass das Kabel nicht so elegant versteckt wird wie bei der Elite.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.