Die OneOdio Monitor 60 locken mit Hi-Res Zertifizierung und sollen ideal für Audiophile und professionelle Anwender sein. Wir haben die vergleichsweise günstigen Kopfhörer probegehört.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
OneOdio Monitor 60 | |
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Treiber | 50 mm |
Gewicht | 325 g |
Anschluss | -3,5-mm-Klinke -6,35-mm-Klinke |
Impedanz | 38 Ohm |
Empfindlichkeit | 110+3dB |
Frequenzbereich | 20Hz – 40.000 Hz |
Sonstiges | -Share-Port -Hi-Res zertifiziert |
Preis | Amazon.de: € 89,99* |
OneOdio Monitor 60 im Detail
Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung und Präsentation macht einiges her. Die schwarze, edel gestaltete Schachtel beinhaltet die Kopfhörer in einer Transporttasche aus Kunstleder. Drei Anschlusskabel (3.5 mm auf 6.35 mm, 3.5 auf 3.5 mm und ein 3.5mm Kabel mit Mikrofon-Bedieneinheit liegen bei). Dazu eine aufklappbare Bedienungsanleitung aus schwarzer Pappe.
Design und Verarbeitung
Das Design der OneOdio Monitor 60 ist sehr ansprechend. Allem voran die Gestaltung der Rückseiten der Ohrmuscheln macht einiges her. Eingefasst von einem silbernen Ring erinnert die geriffelte schwarze Fläche an eine Schallplatte/CD und unterstreicht das Musik-Thema. Weiter innen befindet sich wieder ein silberner Ring mit Schriftzug. Mittig ein Gitter mit reflektierendem Logo dahinter. Ansonsten sind die Monitor 60 dezent schwarz in schwarz.
Die hübsche Optik täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Kopfhörer von einfacher Qualität sind und aus haptisch eher billig anmutendem Plastik bestehen. Zwar ist die Verarbeitung unterm Strich ohne Mängel, doch wie lange der Kunststoff insbesondere im Bereich der Gelenke oder der Aufhängung hält, steht in den Sternen. Robust wirken sie nicht. Lediglich bei dem um ca. 3.5 cm verstellbaren Kopfband findet man Metall. Die Stufen sind gut gerastert, bis auf die erste, die an beiden Seiten nicht einrasten möchte.
Die Polster bestehen aus Kunstleder. Am Kopfband ist die Polsterung eher dünn, an den Ohrmuscheln umso dicker und sehr weich. Der Innendurchmesser ist mit über 5 cm ausreichen groß. Auf Wunsch lassen die Polster einfach abziehen und bedingt durch die Führung auch schnell wieder aufdrehen.
Tragekomfort
Die Aufhängung der Ohrhörer lässt sich um 90 Grad in jede Richtung, also 180 Grad insgesamt, drehen und auch die Ohrhörer selbst nochmal um 180 Grad. Während erste einen schön definierten Widerstand bieten, ist letztere sehr leichtgängig und macht die Kopfhörer im Handling schlabberig. Beim Tragen spielt das aber keine Rolle.
So passen sich die OneOdio Monitor 60 sehr gut an den Kopf an. Den Anpressdruck empfand ich als sehr gering, von ruckartigen Bewegung sollte man aufgrund des lockeren Sitzes besser absehen. So liegt ein Großteils des Gesamtgewichts über den Bügel eher auf dem Kopf, was bei lediglich 325 Gramm auf Dauer zwar leicht drückt, aber nie unangenehm oder gar schmerzhaft wird. Dennoch wäre ein dickeres Polster an dieser Stelle wünschenswert.
Ohnehin wird man sie aufgrund der auf Dauer erhöhten Wärmeentwicklung ab und zu mal abnehmen und kurz die Ohren belüften. Die über 3cm dicken Polster sind angenehm weich.
Funktion und Klang
Für den Anschluss an die Quelle bieten die OneOdio Monitor 60 sowohl einen 3.5 mm Anschluss (rechts), als auch einen 6,35 mm Port (links). Mit den drei beiliegenden Kabeln lassen sich die Kopfhörer also allen erdenklichen Geräten vom PC, übers Smartphone bis hin zum AVR oder Mischpult betreiben. Das Kabel mit dem integrierten Mikrofon/Bedieneinheit ist kaum der Rede wert. Die Verarbeitung ist rudimentär, der Sprachqualität geht auch kaum über „verständlich“ hinaus.
Die Monitor 60 verfügen außerdem über eine Share-Port-Funktion, bei der das Signal über zweiten Anschluss mit einem weiteren Gerät geteilt wird. Es ist auch möglich zwei unterschiedliche Quellen gleichzeitig anzuschließen.
Kommen wir nun zum Klang. Die Beurteilung findet wie immer rein subjektiv statt mit dem persönlichen Höreindruck und Präferenzen.
Die Impedanz liegt bei 38Ohm, die Empfindlichkeit ist mit 110+3dB angegeben. Für einen hohen Pegel brauchen die OneOdio Monitor 60 aber schon eine gewisse Power. Am Smartphone (hier Redmi Note 11 und Poco X3) ist der maximale Pegel allenfalls ausreichend, aber alles andere zu laut. Der letzte Kick, wenn man mal richtig Gas geben möchte, bleibt verwehrt.
Am AVR (Yamaha RX-V685) muss man den Regler deutlich hochdrehen, hier komme ich aber, genau wie am PC (OnBoard), über die Schmerzgrenze. Bei hoher Lautstärke wird es in den Höhen aber scharf bis anstrengend. Gerade im Bereich der Sibilanten scheint es einen Peak zu geben, der bei hohem Pegel unangenehm heraussticht und übersteuert. Stimmen können metallisch wirken. Das kann auf Dauer schon stören.
Ansonsten sagt mir das Klangbild der 50mm Neodym-Treiber samt Hi-Res Audio Zertifikat doch unerwartet zu. Der Bassbereich ist etwas angehoben und das bis in den Oberbass. Der mittlere Bass kommt satt rüber. Erst im Tiefbass geht die Pust aus und es fehlt etwas an Härte. Die Monitor 60 wirken dann etwas träge. Im Allgemeinen spielen die OneOdio aber klar und detailreich. Bei den Mitten es gibt jedoch immer wider Fälle wo Instrumente gegenüber den Stimmen in den Hintergrund geraten oder umgekehrt, die Balance scheint hier nicht ideal. Typische Fälle sind Songs von „The Slow Show“ (Long Way Home) oder „System of a Down“ die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gerade bei den sehr schnellen Stücken von letzterem verlieren sie auch an Klarheit und die Treiber scheinen nicht so recht hinterher zukommen. Die Bühne ist ordentlich für einen geschlossenen Hörer und auch die Ortung funktioniert gut
Die Studio-tauglich sei dahingestellt, dazu fehlt uns das Know-How. Für den Musikgenuss daheim, machen sie jedoch eine mehr als solide Figur und Spaß.
Fazit
Ob die vergleichsweise günstigen OneOdio Monitor 60 wirklich professionelle Ansprüchen genügen, mögen wir nicht beurteilen. Zum Musikhören für den Heimgebrauch hat uns der Klang aber gut gefallen und überzeugt in vielen Genres durch seine klare Abstimmung. Nicht immer perfekt, nicht immer präzise, aber insgesamt gefällig. Bei hohem Pegel werden sie dann aber in den Spitzen anstrengend. Außerdem benötigt man für eine laute Wiedergabe eine entsprechende Ausgangsleistung, am Smartphone kann es knapp werden.
Das Design ist sehr gelungen, aber hier schönt die Optik die Haptik.. Zum großen Teil bzw. fast ausschließlich gibt es Plastik und fast zu leichtgängige Gelenke, was dann auch den Preis-/Leistungstipp verwehrt. Die Monitor 60 sitzen dafür aber auch sehr dezent und angenehm, wenn auch locker. Mit dem doppelten Anschlüssen und beiliegenden, modularen Kabeln sind die Kopfhörer gut aufgestellt.
positiv
- ordentlicher Klang
- weicher Ohrpolster
- flexible Gelenke
- 3.5 und 6.35 mm Ports
- Share-Port
- mehrere modulare Kabel
- attraktive Design
negativ
- scharfe Höhen, bei hohem Pegel
- sehr einfache bis fragil wirkende Bauweise
- beiliegendes Mikrofon maximal zweckdienlich
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.