7.1 Sound, 40 mm Treiber und RGB. Das alles will Sharkoon für kleines Geld bieten. Wir haben das günstige Headset angehört und Probe getragen. Dabei zeigten sich Stärken und Schwächen.
Inhaltsverzeichnis
Sharkoon Skiller SGH30 im Detail
Das Sharkoon Skiller SGH30 erreicht den Käufer sicher, aber nicht sonderlich aufwändig verpackt. Einen Lieferumfang, abseits des kleinen Handbuchs gibt es nicht. Die frei liegenden Metall-Bügel sind von einer Plastikfolie umhüllt, die es zu entfernen gilt. Während wir das machen, könnt ihr also zunächst einen Blick auf die technischen Daten des SGH30 Headsets werfen
Technische Daten
Sharkoon Skiller SGH30 | |
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Typ | Ohrumschließend |
Treiber | 40 mm |
Frequenzbereich | 20 Hz – 20.000 Hz |
Impedanz | 32 Ohm |
Empfindlichkeit | 92 dB ± 4 dB |
Gewicht | 300 g (ohne Kabel) |
Kabellänge | 240 cm |
Anschluss | USB |
Sonstiges | beleuchtet 7.1 Simulation |
Preis | Amazon.de: € 32,85* |
Mikrofon
Richtcharackteristik | Omnidirektional |
Frequenzbereich | 100 Hz – 10.000 Hz |
Empfindlichkeit | -56 dB ± 4 dB |
Auf den ersten Blick wissen das Design und die Anmutung des Sharkoon Skiller SGH30 durchaus zu überzeugen. Die Gestaltung ist überraschend dezentm wirkt fast edel. Auf das Gaming-Motto deutet nur das flammende S im Tribal-Style hin, das wir etwas unpassend verspielt finden – aber das ist eben Geschmackssache.
Das S und der Ring um die Abdeckung im Look von gebürstetem Metall werden im Betrieb mit automatischen Farbwechsel beleuchtet. Eine Option dies um- oder abzustellen, gibt es leider nicht.
Kopfband und Metallbügel sind getrennt voneinander ausgeführt. Polster sind also nicht von nötigen . Das Kopfband ist sehr flexibel. Die stellenweise etwas einfache Verarbeitung des Headsets wirkt sich nicht auf den Tragekomfort aus. Hier trägt oder quetschet nichts. Der Anpressdruck ist sehr zurückhaltend gewählt, das SGH30 sitzt entsprechend leicht, teils auch etwas locker. Einen zu kleinen Kopf sollte man nicht haben, auch ruckartige Bewegungen sind nicht ideal.
Die gepolsterten Ohrhörer sind mit Kunstleder bezogen. Zwar sind Hitzeentwicklung und Schweißbildung darunter etwas erhöht, der humane Anpressdruck verhindert jedoch übermäßig heiße Ohren. Lange rede kurzer Sinn: Das Headset ist zwar nicht verstellbar, aber hat man jedoch die „richtige“ Kopfform, sitzt es sehr angenehm! Die Abschirmung gegenüber der Außenwelt eher gering.
Als aktives Headset ist das Sharkoon Skiller SSGH30 unabhängig von der verbauten Soundkarte und wird über das leider fest verbaut, aber dafür mit fast 240 cm sehr lange USB-Kabel angeschlossen. Im Falle eines Kabelbruchs, kann man das Kabel leider nicht ohne weiteres Ersetzen.
Besonders wichtig und erfreulich: Es gibt kein Grundrauschen, was bei aktiven Geräte nicht selten ein Manko ist.
Die zwei Bedienelemente sind am linken Hörer integriert und bestehen aus Lautstärkeregelung und Stummschalter für das Mikro, das sich an einem robusten und flexiblen Arm ebenfalls an der linken Seite befindet.
Die Ohrpolster lassen sich einfach entfernen in dem man sie abzieht und dabei etwas dreht.
Die an den Ohrhörern freiliegenden Kabel sind robust gesleevt und im normalen Gebrauch außer Reichweite, so dass wir dort keine erhöhte Gefahr eines Kabelbruchs sehen, auch wenn das erstmal gefährlich aussieht. Wie bereits erwähnt ist die Machart eher einfach, sowohl von den Materialien (hauptsächlich Kunststoff) als auch von der Verarbeitung. Mängel gibt es jedoch keine und besonders wichtig ist, dass nichts hörbar knarzt.
Software
Sharkoon hält für das SGH30 eine Software namens „Sharkoon Audio Center“ bereit. Die Oberfläche wirkt ziemlich antik und erinnert an die alten Realtek-Treiber. Die Feature sind hinter einem Rechtsklick auf „Speakers“ bzw. „Mic“ verstekt. Highlight ist der virtuelle 7.1 Sound und der damit verbundene „Speaker Shifter“, bei dem man die simulierten Lautsprecher einzeln anpassen kann.
Der virtuelle 7.1 Surround Sound kann in Spielen meistens überzeugen und steigert das Mittendrin Gefühl in Spielen deutlich. Das Klangbild wird verändert kommt aber nicht unnatürlich rüber. Anders ist es mit den fertigen Equalizer-Settings, die es übertreiben und den Klang nicht nur stark verfälschen, sondern mitunter unhörbar machen.
Auch Umgebungeffekte bzw. Räume lassen sich simlulieren, was beispielweise einen Hall hinzufügt. Hinter Xear Surround Max verbirgt sich ein Upmixer für Stereo auf 7.1. Hier hilft selbst testen.
Das Mikrofon überrascht durch die klare, natürliche Stimme. Es zeichnet sehr detailliert auf, was dann auch für Hintergrundgeräusche gilt, die sich kaum Filtern lasen. Das leichte Rauschen schmälert den Eindruck nur wenig, die Noise-Reduktion arbeitet sehr dezent. Als Gag gibt es Stimmenverzerrer in der Software.
Klang
Puristen lassen alles wie es ist und verbleiben beim Stereo-Sound, den wir für die Eindrücke des Klangs heranziehen, denn hier brauch sich das SGH30 nicht verstecken. Zumindest nicht wenn das Gaming-Headset in erster Linie für Spiele verwendet.
Nicht das Musik nicht hörbar wäre. Je nach Genre ist beim Tiefton/Bass aber schnell Schluss. Hier fehlt es dann nicht nur an Volumen, es wird an der Stelle eben etwas undifferenziert. Ohnehin ist ist das Klangbild insgesamt etwas flach. Wir erwarten für das Geld aber auch kein HiFi!
In Spielen, wo es nicht auf jede Nuance ankommt, macht das Sharkoon Skiller SGH30 dann aber durchaus Spaß und hat ein gefälliges Klangbild. Die Räumlichkeit ist schon im Stereo-Modus beachtliche, die Bühne groß. Der Hochton ist hell, klar, aber nicht zu spitz. Auch hier die Dynamik nicht atemberaubend, dafür wird es nie anstrengend. Schüsse peitschen, Explosionen krachen, aber eben nie zu viel. Die Ortung funktioniert bestens.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Klangbild nicht das aufregendste ist und komplexe Sequenzen das Headset mal überfordern. Beim Zocken, wo einfach eine ansprechende Sound-Kulisse und gute Ortung im Vordergrund stehen, macht das günstige Headset aber eine gute Figur.
Fazit
Nein, das Sharkoon Skiller SGH30 ist kein High-End Headset. Nein, es ist nicht perfekt. Das ein oder andere Negativpünktchen gibt es. Allerdings darf man hier, wie bei Sharkoon häufig, die Preisklasse nicht aus den Augen verlieren. Und dafür wird mal wieder so einiges geboten.
Das gefälliges Design wird mit ein ordentlichen Klang beim Gaming unterstrichen und damit punktet das SGH30 als Gaming-Headset eben genau wo es soll. Dabei kann man super mit seinem Teamkollegen quatschen und sich mit dem 7.1 Klang etwas austoben, der durchaus überzeugen kann. Ansonsten wird ein angenehmer, wenn auch nicht spektakulärer Klang geboten.
Die leichte Bauweise ist bei der passende Kopfgröße ebenfalls ein Stärke, auf schmaleren Köpfen wird es etwas wacklig.
Abgesehen von der ordenlichen 7.1 Simulation hätte man sich unserer Meinung die angestaubte Software aber sparen können und das SGH30 Headset einfach mit einem (modularen) analogen Klinken-Kabel ausstatten können – dann gerne ohne Zwangs-Beleuchtung.
positiv
- schickes Design
- leichter Tragegefühl
- langes, gesleevtes Kabel
- 7.1 Simulation kann überzeugen
- sehr günstig
- ordentlicher Gaming-Klang
- kein Grundrauschen
negativ
- altbackende Software
- im Tiefton schnell überfordert
- sitzt bei kleinem Kopf etwas locker
- Kabel fest
- Beleuchtung nicht steuerbar