Thermaltake The Tower 200 im Test

Mit über 50 cm Höhe ist das The Tower 200 von Thermaltake für ein Mini-ITX-Case sehr groß geraten, bietet dafür aber recht viel Platz für Kühler, Grafikkarten, das Netzteil und das markante Design gibt Einblicke auf die Hardware. So schlägt sich das große Gehäuse für kleine Mainboards in der Praxis!

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Technische Daten

Maße (HxBxT)537 x 300 x 280 mm
MaterialStahl, Kunststoff, Glas
Mainboard-FormatMini-ITX
Anschlüsse Front1x USB 3.2 Gen 2 Typ-C
2x USB 3.2 Gen 1 Typ-A
Audio In/Out
Powerbutton
Resetbutton
CPU-Kühler-Höhemax. 200 mm
Grafikkarten-Längemax. 380 mm
Laufwerke4x 2.5″
oder
2x 2,5″, 2x 3,5″
Radiator Seitemax. 240/280mm
Lüfter Seitemax. x 120 mm/2x 140 mm
Lüfter Deckelmax. 1x 120 mm/1x 140 mm
(140mm vorinstalliert)
Lüfter Heckmax. 2x 120/140 mm
(1x 140mm vorinstalliert)
Lüfter Netzteilabtrennung1x 120/140 mm
Lüftersteuerung
RGB-Beleuchtung
Preis
Amazon.de: € 110,90*
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Thermaltake The Tower 200 im Detail

Beim Auspacken ist etwas Vorsicht geboten, da die Frontscheibe über einen Entriegelungsmechanismus per Druck verfügt. Zwar sorgt eine Schiene dafür, dass diese im Alltag nicht so schnell nach vorne fällt, bei uns hing die Scheibe aber lose in der Tüte.

Geliefert wird zum Gehäuse eine Anleitung, Schrauben, Kabelbinder,Clips und zwei Kunststoffblenden. Alles kommt in einer schicken, bedruckten Verpackung.

Bei einem Mini-ITX Gehäuse denkt man an kleine Systeme. Bei dem The Tower 200 wird man mit 537 x 300 x 280 mm aber eines „Besseren“ belehrt. Für ein Gehäuse mit diesem Mainboard-Format ist das The Tower 200 ein ziemlicher Riese. Selbst das schon eher große Corsair 2000D wird hier nochmal deutlich übertroffen und bei Höhe und Breite ist es sogar größer als so manches ATX-Case.

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Viele Seiten des Gehäuses sind großzügig perforiert. An der Vorderseite gibt eine Glasscheibe Einblicke und macht „den Turm“ auch zu einem Showcase – auch wenn es ab Werk keinerlei RGB-Beleuchtung gibt. Die Scheibe lässt sich durch einen kleinen Push-Mechanismus einfach entfernen, was auch für das Deckelgitter gilt.

Hinter den Öffnungen und auch am Boden befinden sich Staubfilter, so dass die Hardware nicht gleich von Staub, Flusen und Haaren überrannt wird. Rückseitig kommt dazu lediglich ein einfacher magnetischer Filter zum Einsatz.

Das IO-Panel sitzt in einem Rahmen um den Deckel, welcher leider aus Plastik und nicht aus Stahl besteht. Mit zwei USB 3.2 Typ-A, USB Typ-C, Audio-Ports, LEDs, Resetknopf und dem obligatorischen Power-Knopf, darf dieses sicher als angemessen ausgestattet bezeichnet werden.

Entfernt man den Deckel blickt man auf einen von zwei ausblasenden 140-mm-Lüftern. Der zweite befindet sich im Heck des Gehäuses und aufgrund des Aufbaus also hinter dem Mainboard, was sehr ungewöhnlich ist.

Öffnen kann man übrigens fast jede Seite des Gehäuses.

Das Mainboard wird wiederum um 90 Grad gedreht eingebaut, mit dem IO-Panel nach oben. Mit Blick auf die Größe des Trays und den vorhanden mit einem „M“ markierten Bohrungen wird klar, dass das Gehäuse wohl auch für mATX-Mainboards geplant war. Aufgrund von möglichen Platzproblemen ist es aber nur für mITX spezifiziert.

Platz ist ein gutes Stichwort: Mit bis zu 200 mm hohen CPU-Kühlern ist man ebenfalls in ganz anderen Bereichen unterwegs als von vielen mITX-Gehäusen gewohnt. Selbst bis zu 240/280mm große Radiatoren/AiOs können im Seitenpanel verbaut werden.

360-mm-Modellen passen, anders als im Corsair 2000D, trotz der Größe leider nicht. Auf der anderen Seite passen bis zu 380 mm lange Grafikkarten, wenn man die Kunststoffblende nicht verwendet.

Auf dem Boden über dem Netzteil kann ein weiterer Lüfter montiert werden, mit dem ein vertikaler Luftstrom unterstützt werden kann. Auch beim Netzteil gibt es viel Platz, denn es passen ATX-Netzteile in das The Tower 200 und man muss nicht auf ein kleineres Format ausweichen.

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Außerdem hat man Stauraum für die Kabel, womit ein sauberer Aufbau in der Hauptkammer erleichtert wird. Rückseitig lassen sich Kabel verlegen und auch Laufwerke verbauen. Bis zu vier 2.5“ Laufwerke passen in das Gehäuse.

Entsprechend des Platzes gestaltet sich der Einbau der Hardware für ein mITX-Gehäuse frustfrei und auch die Kabel lassen sich recht gut verlegen. Man muss natürlich etwas planen wie man sie am besten nach vorne zum Mainboard bringt und auch aufpassen, dass sie nicht in den Hecklüfter geraten. Außerdem hat sich der Sleeve unserer Netzteilkabel an Schrauben verfangen, hier muss man also etwas behutsam vorgehen.

Die Grafikkarte wird aufrecht verbaut mit den Anschlüssen nach oben. Zumindest bei unserem Modell waren dadurch keine Auffälligkeiten bei der Kühlung festzustellen.

Weiter unten befindet sich ein Halter für die Grafikkarte, der bei unserer Grafikkarte aber den Lüfter blockiert hätte und entsprechend nicht genutzt wurde.

Nicht nur die Kabel für das I/O-Panel, sondern auch die Peripheriekabel müssen im Deckel verlegt werden. Durch den vorhandenen Platz müssen die Kabel nicht zu sehr gequetscht werden. Die Lüfter haben eine Y-Weiche integriert, sodass man nur einen Lüfteranschluss benötigt.

Da man von vielen Seiten auf das System zugreifen kann, sind Einbau und Anschluss unkompliziert möglich.

Temperaturen und Lautstärke

Testsystem

  • ASUS ROG Strix B760-I Gaming Wifi
  • Intel Core i5-13600K
  • be quiet! Pure Rock LP
  • Zotac GeForce RTX 3080 12 GB Trinity OC
  • 2x 16GB DDR5-Ram G.Skill FlareX 5 6000 MHz
  • be quiet! Straight Power 12 750W
  • Kingston NV2

Der 13600K wird auf 100W limitiert und mit prime95 12K belastet, die Grafikkarte gleichzeitig mit MSI Kombustor für maximale Abwärme. Der CPU-Lüfter dreht bei 100%, die Grafikkartenlüfter bei 65%. Das System wird über eine halbe Stunde belastet und im Anschluss werden die maximalen Temperaturen von GPU und CPU protokolliert und auf 20 Grad Raumtemperatur normiert.

Bei fast 1500 U/min gibt es eine beachtliche Lautstärke von ca. 49 dB(A). Belohnt wird man aber mit soliden bis guten Temperaturen.

CPU
(max)
GPU
(max)
Lautstärke
(Gesamt)
Corsair 2000D RGB Airflow @ 100%87,2 °C84,6 °C50,3 dB(A)
Thermaltake The Tower 200 @ 100%90,6 °C72,8 °C49 dB(A)

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Die CPU wird unter dem Pure Rock LP natürlich recht warm und man könnte aufgrund des Platzes eine deutliche größere Kühllösung verbauen. Zwecks der Vergleichbarkeit mit anderen mITX-Gehäusen bleiben wir bei dem flachen Kühler, der die CPU bei immerhin 90 Grad halten kann.

Gut fielen die GPU-Temperaturen mit knapp 73 Grad aus. Aufgrund der Position wurde auch die Hotspot-Temperatur im Auge behalten, die bei dem Modell für gewöhnlich um ~8 Grad höher liegt. Im The Tower 200 waren es mit 10 Grad nur unwesentlich mehr, sodass es bei diesen Kühler wohl nicht zu Problemen mit der Einbauposition kommt.

Die Lüfter lassen sich auf ~480 U/min drosseln womit sie auch sehr, sehr leise betrieben werden können.

Fazit

Coole Optik, Platz und auch eine angemessen Kühlleistung sind Punkte, die für das Thermaltake The Tower 200 sprechen. So kann man einen 240/280-mm-Radiator (oder entsprechende Lüfter) verbauen und auch hohe CPU-Kühler sowie ATX-Netzteile sind kein Problem. Auch das Kabelmanagement ist durch den Platz und viele Öffnungen gut zu meistern. Nur mit dem außergewöhnlichen Lüfter auf der Rückseite muss man in Bezug auf Kabel etwas aufpassen.

Das Platzangebot geht aber zu Lasten der Maße. Für ein Mini-ITX-Gehäuse ist das das Thermaltake The Tower 200 nämlich groß, sehr groß sogar. Trotz dieser Größe passen leider keine 360-mm-Radiatoren in das Gehäuse. Ansonsten gibt es im Bereich der Kühlung auch dank vieler perforierter, staubgeschützter Seiten einige Möglichkeiten. Für Grafikkarten steht ebenfalls einiges an Platz zur Verfügung und auch das Handling konnte überzeugen. In Sachen Ausstattung gibt es zwar zwei 140-mm-Lüfter, eine Beleuchtung oder eine Lüftersteuerung gibt es jedoch nicht.

Hardware-Helden Silber Auszeichnung

Wir haben das Produkt leihweise vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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