Nachdem CORSAIR bereits gegen Ende 2017 seinen Vegeance Pro Speicher mit RGB LEDs ausgestattet und zwischenzeitlich sogar eine überarbeitete Variante nachgeschoben hat, war es langsam auch an der Zeit, dass der Flaggschiff-Speicher Dominator Platinum in einem aufgefrischten Gewand daherkommt. Mit dem Dominator Platinum RGB spendiert CORSAIR zum heutigen Tag auch seinem Enthusiasten-Speicher eine modernisierte Optik und lässt dabei auch gleich noch sein erstes Produkt mit den neuen Capellix LEDs auf den Markt los. Wir haben uns das mit 3600MHz vorerst schnellste 32GB Kit der neuen Serie für euch angeschaut.
Inhaltsverzeichnis
Corsair Dominator Platinum RGB 32GB DDR4 3600MHZ im Detail
Verpackung und Lieferumfang
Der Speicher wird in der für Dominator Platinum Module üblichen achteckigen Verpackung ausgeliefert. Auf der Vorderseite wird der Käufer über die wichtigsten technischen Eckdaten, nämlich Kapazität und Takt informiert. Auf der Rückseite werden noch ein Paar Besonderheiten betont.
Im Inneren finden sich zwei Schaumstoffeinlagen, welche jeweils zwei Module fixieren. Zubehör gibt es spartenüblich keins.
Technische Daten
Corsair Dominator Platinum RGB 32GB DDR4 3600MHZ | |
---|---|
Kapazität | 4x 8GB |
Takt | 3600 MHz |
Latenzen | CL16-18-18-36 |
Betriebsspannung | 1,35V |
Höhe | 55 mm |
Preis | Amazon.de: € 177,90* |
Das uns vorliegende Corsair Dominator Platinum RGB Kit bietet eine Gesamtkapazität von 32GB, welche sich auf vier Module zu jeweils 8GB aufteilt. Damit eignet sich das Kit sowohl für den Quad-Channel aber auch für den Dual-Channel Betrieb. Corsair sieht für den Speicher, welcher in unserem Fall auf handverlesene Samsung B-Dies Chips setzt, einen Takt von 3600MHz bei scharfen Latenzen von CL16-18-18-36 vor. Dazu sind 1,35V Betriebsspannung nötig. Die Werte wurde wie üblich als XMP Profil im SPD hinterlegt.
Zum Launch wird es den Dominator Platinum RGB in Kits mit bis zu 8 Modulen mit Kapazitäten von 16GB bis 128GB geben. Der Takt liegt zwischen mindestens 3000MHz und 4800MHz (allerdings nur für 16GB). Insgesamt sollen zum Launch 22 verschiedene Kits verfügbar sein. Bei dem uns vorliegenden Kit handelt es sich übrigens um das schnellste Kit mit 32GB.
Corsair ist der charakteristischen Form der Dominator Platinum Module treu geblieben, hat sich allerdings für ein deutlich eleganteres, gänzlich schwarzes Farbkonzept entschieden. Dabei soll nach wie vor die DHX getaufte Kühlertechnologie für eine niedrige Betriebstemperatur sorgen. Das wird durch einen direkt ins PCB eingearbeiteten Heatspreader erreicht, wodurch die Wärme effektiver an die Kühlelemente weitergeleitet werden kann.
Die Verarbeitungsqualität und Haptik der Corsair Dominator Platinum RGB ist gewohnt erstklassig. Auch das vergleichsweise hohe Gewicht prägt diesen Eindruck maßgeblich.
Mit einer Gesamthöhe von 55mm gilt es sich vor dem Kauf gründlich bezüglich der Kompatibilität mit ausladenden CPU-Kühlern zu informieren. Wer auf eine AiO oder eine Custom-Wasserkühlung setzt hat solche Probleme freilich nicht.
Die ursprüngliche, indirekte weiße Beleuchtung wurde durch 12 einzeln adressierbare RGB LEDs ersetzt. Dabei kommen wie eingangs bereits erwähnt die von Cprsair auf der CES vorgestellten Capellix LEDs zum Einsatz, welche deutlich heller als herkömmliche RGB-LEDs strahlen und dabei auch noch eine längere Haltbarkeit sowie einen geringeren Stromverbrauch ausweisen sollen.
Die RGB Beleuchtung lässt sich über CORSAIRs iCUE Software umfangreich konfigurieren und an die persönlichen Vorlieben anpassen. Für die Corsair Dominator Platinum RGB Riegel ist mindestens Version 3.12. nötig, diese gibt es auf der Herstellerseite bereits zum Download: https://www.corsair.com/de/de/icue
Damit die Beleuchtung wie erwartet funktioniert, sollte man zuerst einmal das richtige DIMM Layout wählen. Darüber hinaus besitzt jeder Riegel einen eingearbeitet Temperatursensor, welcher sich ebenfalls über die Software auslesen lässt. Die Temperaturwerte können hier dann beispielsweise als Trigger für Benachrichtigungen genutzt werden, etwa um auf kritische Temperaturen mit einer bestimmten Beleuchtungsfarbe hinzuweisen.
Dominator Platinum RGB
Die Möglichkeiten zur Anpassung der Beleuchtung sind schier unendlich und nur durch die eigene Phantasie begrenzt. Es gibt bereits eine ganze Reihe vorgefertigter Effekte und Animationen, welche sich bei Bedarf auch jeweils nur auf ausgewählte Speicherriegel anwenden lässt. Dazu lassen sich mehrere Effekte quasi stapeln. Bei den benutzerdefinierten Modi lassen sich die 12 LEDs einzeln ansteuern, hier lassen sich durch das Anlegen mehrere Effekte beispielsweise Muster realisieren. Die Beleuchtung lässt sich übrigens auch mit anderen Corsair Geräten synchronisieren.
Dominator Platinum RGB iCUE
Möchte man verschiedene Bereiche des Speichers mit individuellen, animierten Effekten versehen, dann kommt man nicht drum herum die „Vollständige Softwarekontrolle“ in den Einstellungen zu aktivieren. Hier lassen sich die LEDS dann anhand der Abbildung in Gruppen auswählen und auch mit animierten Effekten belegen. Allerdings wird die entsprechende Beleuchtung dann im Gegensatz zum normalen Modus nicht auf den Modulen abgespeichert und so nur angezeigt wenn die Software läuft.
Die von Corsair eingesetzten Capellix RGB LEDs sind wie vom Hersteller versprochen wirklich sehr hell und farbintensiv. Auch schön ist, dass Weiß als reines, helles Weiß ohne Farbstich dargestellt wird. Die Helligkeit ist übrigens stufenlos regelbar und lässt sich auch gänzlich deaktivieren.
Corsairs Beleuchtungstechnologie ist leider nicht mit den Synchronizations-Standards der großen Mainboard Hersteller kompatibel. Dafür bekommt man mit der iCUE Software deutlich mehr Individualität und Komplexität bei den Beleuchtungseffekten geboten.
Corsair Dominator Platinum RGB Benchmarks
Testsystem und Testverfahren
- Mainboard Asus Maximus XII Hero Z490
- Prozessor Intel i7 10700K
- CPU-Kühler Corsair H150i RGB Pro XT
- Arbeitsspeicher 32GB CORSAIR Vengeance RGB Pro SL 3600 MHz
- Grafikkarte KFA2 RTX 3060Ti EX
- Soundkarte Creative SoundBlasterX G6
- Datenträger Western Digital SN750 Black
- Gehäuse Fractal Define 7
- Netzteil BeQuiet Dark Power Pro P11 550 Watt
Wir prüfen den Arbeitsspeicher in unterschiedlichen Testszenarien auf seine Leistungsfähigkeit und Overclockingreserven. Unser überarbeiteter Testparcours besteht aus dem AIDA RAM und Cache Benchmark, GeekBench 4 als Simulation von alltäglichen Lasten, dem integrierten Benchmark von WinRAR 5.61, Far Cry 5 als CPU-lastiger Gaming-Test sowie 3D Mark Night Raid. Als Betriebssystem wird Windows 10 Pro genutzt.
Im Overclocking-Abschnitt, gehen wir auf die Möglichkeiten außerhalb der Herstellerspezifikationen ein und loten den maximal möglichen Takt des vorliegenden Speicherkits aus.
Overclocking
Obwohl Corsair den Dominator Platinum RGB mit handverlesenen Speicherchips bewirbt, haben wir uns nicht erträumen lassen, dass der Speicher ohne große Probleme einen Takt von 4133MHz bei CL18-19-19-38 mitmacht. Dazu war nur eine minimale Spannungsanhebung auf 1,4V nötig. Die SA und IO Spannung muss bei solchen Taktraten natürlich auch nach oben korrigiert werden. Hier waren wir mit jeweils 1,32V aber noch im vertretbaren Bereich. Ohne Spannungserhöhung sind die Module übrigens mit 4000MHz Cl18-18-18-38 gelaufen.
Eine kleine Anmerkung: Die von uns erreichten Ergebnisse beim Übertakten hängen sowohl von der Güte der auf den Modulen verbauten Speicherchips, als auch vom Rest des Systems ab. Dadurch sind die Werte nicht unbedingt auf andere Systeme übertragbar.
Durchsatz und Zugriffszeit
Lese und Schreib Durchsatz
Der Durchsatz beim Lesen, Schreiben und Kopieren wird mit dem integrierten Benchmark von AIDA64 gemessen.
Zugriffszeit
Die Speicherverzögerung wird ebenfalls mit AIDA64 gemessen.
Praxisnahe Benchmarks
Geekbench 5
Der GeekBench simuliert im CPU Benchmark verschiedene Alltagsaufgaben bei der sowohl CPU als auch Arbeitsspeicher gefordert werden.
Cinebench R23
Der Cinebench Benchmarkt testet anhand eines Renderverfahrens die CPU Geschwindigkeit. Seit Version R20 spielt auch der RAM eine Rolle.
WINRAR 6
Der integrierte Benchmark von WinRar ermittelt den Datendurchsatz. Arbeitsspeicher und CPU Geschwindigkeit spielen hier eine entscheidene Rolle.
3D MARK NIGHT RAID
Der DX12 Benchmark stellt nicht so hohe Anforderungen an die GPU, ist aber mit seiner Physikberechnung sehr CPU lastig. Auch haben die Corsair Dominator Platinum RGB eine sehr gut Performance
Fazit
Wir haben insgeheim schon länger auf eine RGB-Adaption der Dominator Platinum Module gehofft und nachdem wir den Corsair Dominator Platinum RGB RAM nun ausführlich testen konnten, können wir festhalten, dass sich das Warten definitiv gelohnt hat.
Die Speicherriegel bestechen mit einer eleganten, schwarzen Optik, einer gewohnt sehr hochwertigen Verarbeitung und einer schicken, konfigurierbaren RGB Beleuchtung, die bei den Individualisierungsmöglichkeiten kaum Grenzen kennt. Die neuen Capellix RGB LEDs sorgen dabei für eine extreme Helligkeit und eine unglaubliche Farbintensität.
Das getestete Kit liefert mit seinen 3600MHz bei CL16 schon eine sehr gute Performance. Doch damit nicht genug. So konnten wir die handverlesenen Samsung B-Die Chips mit einer unbedenklichen Spannungserhöhung auf 1,4V auch mit 4133MHz bei scharfen Latenzen von CL18-19-19-38 betreiben, was grade für ein 32GB Kit eine beachtliche Leistung ist.
Da Corsairmit dem Dominator Platinum RGB bewusst auf Enthusiasten abzielt, ist der hohe Preis zu erwarten gewesen. Aufgrund der Tatsache, dass die Module im Test aber auch entsprechend abliefern konnten, geht das unserer Meinung nach auch in Ordnung. Wer diese Leistung nicht benötigt, findet woanders aber sicher eine preislich vernünftigere Alternative.
positiv
- sehr hohe Leistung
- wertige Verarbeitung
- hohes Overclocking-Potential
- leuchtstarke RGB-LEDs
negativ
- hoher preis
- 55 mm Modulhöhe