Mit dem SXFI Air Gamer hat Creative ein wahres Konnektivitätswunder im Sortiment. Ob das Allrounder Headset dabei auch mit seinen klanglichen Eigenschaften überzeugen kann, haben wir für euch getestet.
Inhaltsverzeichnis
Verpackung und Lieferumfang
Das Creative SXFI Air Gamer wird in einem Karton in verschiedenen Blautönen ausgeliefert. Im Inneren findet sich das Headset fixiert in einer Kunststoffschale sowie eine Box mit Zubehör. Darin enthalten sind ein 1,8m langes USB-C Kabel samt USB-C auf USB-A Adapter, ein 4 poliges, ebenfalls 1,8m langes 3,5mm Klinkenkabel, ein Commandermic Mikrofon und eine Verschlusskappe.
Am Headset selbst ist zudem bereits ein kurzes sogenanntes NanoBoom Mikrofon angebracht.
Technische Daten
Bauart | Geschlossen |
Treiber | 50mm Neodym |
Frequenzbereich | 20Hz-20kHz (Kopfhörer), 100Hz-16kHz (Mikrofon) |
Impedanz | 32Ω |
Empfindlichkeit | 114dB |
Konnektivität | Klinkenstecker (3.5mm), USB-C, Cardreader (microSD), Bluetooth 5.0 |
Akkulaufzeit | 11h |
Gewicht | 315gr |
Mikrofon | modular: NanoBoom Mic, Commander Mic |
Sonstiges | Touch Control, Head Mapping, SXFI Modus, RGB Beleuchtung, Virtual Surround, MP3-Player |
Preis | Preis nicht verfügbar |
Creative SXFI Air Gamer im Detail
Optik und Verarbeitung
Bei der optischen Gestaltung setzt Creative auf ein zurückhaltendes Design mit einer klaren Linienführung. Die Ohrmuscheln sind daher wenig verspielt und das Headset versprüht einen kühlen und modernen Look.
Die Außenseiten der Ohrmuscheln sind berührungsempfindlich, so lässt sich über verschiedene Gesten beispielsweise die Lautstärke anpassen oder Lieder überspringen.
An den Ohrmuscheln ist zudem eine RGB Beleuchtung integriert. Neben einer statischen Farbe, welche sich im Creative Connect Tool einstellen lässt, gibt es noch einen Farbwechsel Modus sowie die Möglichkeit die Beleuchtung komplett abzuschalten.
Die Verarbeitungsqualität bietet kaum Raum für Kritik. Die Spaltmaße stimmen alle überein und der verwendete Kunststoff hinterlässt einen wertigen Eindruck.
Komfort
Die oval geformten Ohrpolster fallen sehr voluminös aus und sollten dank perforiertem Kunstlederbezug einen Wärmestau und damit Schwitzen effektiv verhindern. Dank 26mm starkem Memory Foam schmiegt sich das Headset regelrecht dem Kopf an. Leider sind die Polster nicht auswechselbar.
Der Kopfbügel ist ebenfalls mit einem Kunstlederüberzug versehen, aber nur sehr dünn gepolstert. Natürlich ist der Bügel auf beiden Seiten verstellbar. Mit einer 12 Stufen Rasterung ist jede Seite um jeweils 4cm verlängerbar. Der Anpressdruck ist eher niedrig, wodurch das Headset bei ruckartigen Bewegungen auch gerne mal verrutscht.
Mit einem Gewicht von lediglich 315gramm gehört das SXFI Air Gamer zu den leichteren Vertretern seiner Art, und das trotz integriertem Akku.
Funktionen
Neben der Möglichkeit das Headset ganz klassisch an einer vorhanden Soundkarte bzw. Handy mit 3,5 mm Klinke zu nutzen, kann über den USB-C Anschluss auch auf eine integrierte Soundlösung zurückgegriffen werden. Dadurch kann das SXFI Air Gamer auch mit PS4, PS5, Xbox One und Nintendo Switch genutzt werden.
Darüber hinaus lässt sich das Headset via Bluetooth 5.0 auch kabellos koppeln. Mit einem Micro-SD Slot steht zudem noch eine eher seltene Zuspielmöglichkeit bereit. Mit SD Karte fungiert der Kopfhörer quasi als MP3 Player, ohne den Zwang beispielsweise ein Handy dabei haben zu müssen.
Die Bedienung bei Kopplung über USB-C, Bluetooth oder bei Nutzung einer Micro-SD Karte geschieht über die Touchpads auf den Ohrmuscheln. Hier lassen sich über verschiedene Gesten beispielsweise die Lautstärke regulieren, Medienwiedergabe starten bzw. anhalten oder der nächste Titel abspielen.
Mit einem kurzen Druck auf den An-Schalter lassen sich übrigens die Beleuchtungsmodi durschalten (Statisch, Regenbogenwelle, Aus)
Wie eingangs bereits erwähnt wird das SXFI Air Gamer mit zwei modularen Mikrofonen ausgeliefert. Während sich das kurze NanoBook Mikro relativ unauffällig in die Optik einfügt, bietet das sogenannte Commandermic nicht nur etwas bessere Sprachqualität und eine bessere Filterung von Hintergrundgeräuschen, sondern ist mit dem 10cm langen Arm auch etwas flexibler.
Praxischeck
SXFI Control
Wird das Creative Headset am PC über USB-C betrieben, dann können mit der SXFI Control Software noch diverse Einstellungen vorgenommen werden.
So lässt sich beispielsweise ein Equalizer konfigurieren, die Beleuchtung anpassen oder ein virtueller 5.1 oder 7.1 Modus aktivieren. Darüber hinaus lässt sich das über die SXFI Handy App erstelle Head Mapping in die Software importieren. Dazu muss man allerdings ein Kundenkonto anlegen.
Eine weitere, wirklich praktische Funktion ist Gamerchat. Bietet eine Spieleplattform beispielsweise keine Möglichkeit für einen Sprach-Chat mit seinen Teamkollegen, dann kann das Headset bei Nutzung im USB Modus zusätzlich noch via Bluetooth mit einem Smartphone gekoppelt werden, um so auf Discord oder Teamspeak zuzugreifen.
SXFI App
Die App ist notwendig um ein Headmapping zu erstellen. Dazu empfiehlt es sich eine 2 Person zu fragen die dafür notwenigen Bilder zu machen oder ab mit etwas Übung einen Spiegel zu nutzen. Nach dem Headmapping sind Änderungen im Klangbild auszumachen, allerdings ist der erwartete WOW-Effekt ausgeblieben.
Leider sind die Klangoptimierungen am Smartphone auf eine lokale Medianwiedergabe über die App begrenzt, was Musikstreaminganbieter wie beispielsweise Spotify oder Deezer außen vor lässt.
Die App ist zudem wenig intuitiv und unser Headmapping war nach ein paar Wochen plötzlich wieder verschwunden.
Klangcheck
Wir haben zur klanglichen Beurteilung ein Beyerdynamic MMX300 mit Velourpolstern herangezogen. Das Creative Headset wurde mit Klinke an einer Soundblaster X G6 sowie mit Bluetooth am Handy als auch im USB-C Modus betrieben.
Die verbauten 50-mm Neodym Treiber sorgen für ein sattes und für ein Gamer Headset recht linearen Klangbild. Der Tieftonbereich hat ordentlich Druck, kommt allerdings nicht ganz so tief wie das MMX300. Die Höhen sind schon fast grenzwertig spitz, was je nach Lautstärke immer mal wieder bei hellen, weiblichen Stimmen auffällt. Dadurch erreicht das Air Gamer allerdings auch einen höheren Dynamikumfang. Die Bühnenabbildung fällt schmaler aus als beim MMX300. Das Creative Headset spielt über den gesamten Frequenzbereich sehr Klar und Detailreich.
Die SXFI Taste aktiviert den SXFI Modus oder bei nochmaliger Betätigung den Battle Mode. Das Hören wird dadurch viel räumlicher und erleichtert eine Ortung in competitiven Games, allerdings werden beispielsweise bei Musik einige Lieder extrem basslastig. Bei gleichzeitiger Nutzung eines Sprachchats wird die Stimme der Mitspieler zudem teilweise stark verfälscht.
Das Headset hat, unabhängig von der Lautstärkeeinstellung immer ein leichtes Grundrauschen, was aber nicht unüblich ist.
Mikrofon
Beide Mikrofone klingen sehr natürlich und warm. Das kurze NanoBoom Mikro überträgt Sprache zuverlässig, hat allerdings ein ganz minimales Rauschen in der Stimme und nimmt deutlich mehr Hintergrundgeräusche mit als das CommanderMic. Das 10cm lange Schwanenhals Mikrofon bietet eine klarere Übertragung und filtert deutlich mehr Hintergrundgeräusche. Der Mikrofonkopf hat zudem einen integrierten Popschutz.
Insgesamt können beide Mirkos überzeugen.
Tragekomfort
Das geringe Gewicht von 315Gramm und die dicken Memory Foam Ohrenpolster sorgen für einen sehr hohen Tragekomfort. Dank perforiertem Kunstlederbezug hält sich auch die Wärmeentwicklung in Grenzen.
Abzüge in der B-Note gibt es für das kaum gepolsterte Kopfband sowie den vergleichsweise geringen Durchmesser der Ohrpolster.
Akkulaufzeit
Mit ca. 75% Lautstärke und Spielereien an der RGB Beleuchtung sowie der Gelegentlichen Nutzung des Mikros, konnten wir eine Akkulaufzeit von knapp 10 Stunden erreichen. Je nach Lautstärke und Beleuchtung sollten die 11 Stunden Herstellerangabe also drin sein.
Der Akku ist leider fest verbaut, sodass dieser bei Verschleiß nicht ohne weiteres selber getauscht werden kann.
Fazit
Das Creative SXFI Air Gamer präsentiert sich quasi als eierlegende Wollmilchsau. Dabei bietet das Headset nicht nur viele verschiedene Zuspielmöglichkeiten, sondern kann sowohl mit einem satten Klangbild als auch mit einer angenehmen Stimmwiedergabe überzeugen. Die in den Ohrmuscheln integrierte touchempfindliche Gestensteuerung funktioniert zudem sehr gut und erlaubt es beispielsweise die Medienwiedergabe am Smartphone oder PC zu steuern.
Mit Gamechat steht für Konsolen Nutzer ein praktisches Feature bereit, um auf Chatclients wie Teamspeak oder Discord zuzugreifen.
Das leichte Gewicht und die bequemen Memory Foam Ohrpolster sorgen zudem für einen hohen Tragekomfort. Leichte Abzüge gibt es für den kaum gepolsterten Kopfbügel und die nicht wechselbaren Ohrpolster.
Der aufgerufene Preis ist für das gebotene mehr als fair, sodass wir das Creative SXFI Air Gamer mit unserem Gold Award auszeichnen.
positiv
- Umfangreiche Ausstattung
- sattes und recht lineares Klangbild
- gute Mikrofone
- hoher Tragekomfort
- praktisches Gamechat Feature
negativ
- teils leicht überspitzte Höhen
- Kopfbügelpolsterung recht dünn
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.