Montech macht bei dem Air 1000 Premium einen Spagat. Mit zwei Frontplatten steht die Wahl zwischen Airflow und Optik. Wir gut sich das Gehäuse mit gleich 4 ARGB-Lüftern schlägt, schauen wir uns nun an.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Montech Air 1000 Premium | |
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Maße (BxHxT) | 220 x 495 x 416 mm |
Material | Stahl, Kunststoff, Glas |
Gewicht | ca. 7 kg |
Mainboard-Format | ATX, mATX, mini-ITX |
Anschlüsse Front | 2x USB 3.0 1x USB 2.0, Audio In/Out Powerbutton RGB-Button |
Laufwerke | 6x 2,5″ 2x 3,5″ |
Slotblenden | 7 |
CPU-Kühler-Höhe | max. 165 mm |
Grafikkarten-Länge | max. 340 mm |
Radiator Front | max. 280/360 mm |
Radiator Deckel | max. 240/280 mm |
Radiator Heck | – |
Lüfter Front | 3x 120/ 3x 140 mm 3x 140 mm ARGB vormontiert |
Lüfter Deckel | 2x 120/140 mm |
Lüfter Heck | 1x 120 (vormontiert) |
Dämmung | – |
Lüftersteuerung | – |
RGB-Beleuchtung | ja (ARGB Lüfter inkl. Controller) |
Montech Air 1000 Premium im Detail
Geliefert wird das AIR 1000 Premium mit den obligatorischen Schrauben und Kabelbindern und einer einzeln verpacken Mesh-Front aus Stahl. Wie die kleinen Kugel-Clips bereits verraten, wird diese also einfach angesteckt/abgezogen.
Außen
Bei Auslieferung ist eine Front aus gehärtetem und getönten Glas am Montech Air 1000 Premium angesteckt. Diese hält zwecks Luftaustausch gebührenden Abstand zu den dahinterliegenden A-RGB Lüftern und dem Staubfilter.
Die attraktive Glasscheibe kann mit einem Handgriff gegen das Mesh-Element aus Stahl ersetzt werden, das für bessere Temperaturen sorgt, aber eben nicht die edle Optik mitbringt.
Das Design erinnert etwas an die Corsair 4000X/5000X Modelle wobei das Montech Gehäuse doch eine Spur einfacher erscheint. So ist besteht der vordere Teil aus etwas groben Kunststoff und ist an dem Stahlkorpus angesteckt. Insgesamt erreicht Montech damit nicht den einheitlichen Eindruck der teureren Corsair-Gehäuse, das ist aber auch nicht unbedingt der Anspruch. Ein Bonuspunkt kann das Air 1000 Premium bei der linken Seite verbuchen, die als Tür mit praktischer Zuglasche umgesetzt wurde.
Der vordere Staubfilter wird nach oben ausgezogen, in dem man ihn mit einem Druck herausfedern lässt. Das ist an sich sehr bequem hat jedoch optische Nachteile durch den sichtbaren Einsatz. Ein Verzicht auf den Filter würde zudem zu einer unansehnlichen Lücke führen. Das dahinterliegende I/O Panel bietet unter anderem zwei USB 3.0 Ports und einen USB 3.0 Port. USB-C findet man leider nicht, sollte aber mittlerweile zum Standard gehören. Dafür gibt es einen LED-Button, über den der integrierte ARGB-Controller bedient wird.
Der Rest des Deckel wird von einem magnetischen Staubfilter abgedeckt. An den Lüfterpositionen können sowohl 120mm als auch 140mm Lüfter montiert werden. Die Rückseite und die rechte Stahlseite zeigen keine Besonderheit. Der Staubfilter am Boden deckt das Netzteil ab und wird nach hinten entnommen.
Die Verarbeitung ist ordentlich. Man bekommt zwar weder ein besonders robustes Material (Glas 3mm, Blech 0.65mm) und auch die Spaltmaße von Kunststoff zu Stahl hätten feiner sein können, doch echte Mängel gibt es keine. Die Beschichtung ist sauber, alle Kanten sorgfältig bearbeitet.
Innen
Im Inneren gibt uns das Montech Air 1000 Premium einen Standard-Anblick. Rund um das ATX-Tray sind erfreulich viele und dazu gummierte Kabeldurchführungen zu sehen. Sogar unter dem Mainboards wurde an diese gedacht. Ebenfalls löblich ist der üppige Abstand von Mainboard zum Deckel. Mit gut 55mm bekommt man die meisten AiO-Wasserkühlungen (240 und 280 mm ) dort montiert. Bei CPU-Kühlern liegt die maximale Höhe bei 165 mm, da muss man also vorab die Kompatibilität prüfen.
In der Premium Version ist die Front mit gleich drei 140mm Lüftern bereits voll ausgerüstet. Die verbauten Lüfter können über die Spannung (3-Pin) zwischen ~500-1000 U/Min geregelt werden. Im Heck befindet sich ein 120 mm ARGB-Lüfter. Auch für die Beleuchtung wird ein 3-Pin Anschluss in Form des 5V-ARGB-Anschlusses mit Freistelle verwendet.
Die auf Wunsch bunte Beleuchtung der Lüfter ist ansehnlich, jedoch sehr stark auf die Nabe in der Mitte konzentriert. Es gibt zwar keine einzelnen Hotspots durch die LEDs selbst, dennoch sind die Flügel nur noch recht schwach ausgeleuchtet.
Die Netzeilabdeckung mit dem Montech Schriftzug gibt durch einen kleinen Ausschnitt den Blick auf das Netzteil frei und ermöglich es auch zwei Lüfter auf der Abtrennung zu platzieren. Vorne ist sie gekürzt, so dass man auch schlanke 360 mm Radiator verbauen kann. Neben dem Mainboard-Tray befinden sich außerdem noch zwei Montagepunkte für SSDs.
Auch auf der Rückseite lassen sich 2.5 Zoll Laufwerke montieren. Zudem gibt es einen kleinen Festplattenkäfig für bis zu zwei Laufwerke im 2.5 oder 3.5 Zoll-Format. Der Käfig kann, nachdem zwei Schrauben von der Unterseite aus entfernt wurden, weiter zur Front versetzt oder ganz entfernt werden. Auf der Standardposition passte unser Corsair RM650X Netzteil nicht, so dass wir ihn ausgebaut haben. Setzt man ihn weiter nach vorn, kann kein 360 mm Radiator mehr verbaut werden.
Zu guter Letzt findet sich ein digitaler RGB-Controller für die 4 Lüfter bereits im Gehäuse. Der Controller hätte prinzipiell Platz für zwei weitere ARGB-Verbraucher, hier fehlen jedoch die Pins. Der Nutzer die Wahl, ob er die Beleuchtung über das Mainboard steuern möchte, falls dieses einen solchen Anschluss besitzt, oder über den LED-Button der Front.
Der Einbau der Hardware gestaltete sich ohne Komplikationen. Die Platzverhältnisse sind gerade ausreichend, um alle Kabel auf der Rückseite zu verlegen. Die Schrauben sitzen recht fest, sodass ein guter Schraubendreher und etwas Kraft notwendig sind, um sie zu lösen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Temperaturen und Lautstärke
Wie unsere Messungen im Detail ablaufen ist auf der Unterseite „So testen wir Gehäuse“ nachzulesen.
Gehäuselüfter bei maximaler Drehzahl
Gehäuselüfter auf 36 dB(A)
Bei denn Temperaturen zeigen sich die Vorteile der Gitterfront deutlich. Das gilt für die maximale Drehzahl, als auch bei einheitlichen 36 dB(A) der Gehäuselüfter. Über 4 Grad Unterschied sind möglich. Entsprechen weit ist die Spanne von sehr gut bis unterdurchschnittlich. Aufgrund der deutlich hörbaren Lüfter mussten sie für die 36dB(A) Messung stark gedrosselt werden, bis nur noch etwa 600 U/Min übrig blieben.
Gemessen werden die Gehäuse einmal nur mir laufenden Gehäuselüftern und einmal mit laufenden CPU- und Grafikkartenlüftern
Die Lautstärke zeigt sich hingegen weniger vom Gesicht des Gehäuses beeindruckt. Zwar ist es mit der offenen Gitterfront ein wenig lauter, die Unterschiede sind aber insgesamt gering. Ganz objektiv betrachtet ist die perforierte Stahlfront die bessere Variante.
Die Lüfter sind in der Spitze mit nicht mal 1000 U/Min zurückhaltend, aber keine kompromisslosen Leisetreter. Regelt man sie weitmöglichst zurück bleiben sie klar hörbar, was nicht nur am reinen Luftgeräusch, sondern auch den Eigengeräuschen liegt. Geht besser, geht schlechter.
Fazit
Montech hat mit dem Air 1000 Premium ein gelungenes PC-Gehäuse im Angebot. Größte Stärke ist ohne Zweifel die wechselbarer Frontplatte, bei man die Wahl zwischen trendigem Glas und perforierter Airflow-Stahlplatte hat. Das Air 1000 Premium beweist damit erneut, dass die Temperaturen von einer luftdurchlässigen Front profitieren. Um die ARGB-Lüfter, von denen gleich vier enthalten sind, in Szene zu setzen ist Glas natürlich schicker – wer die Wahl hat…
Der Rest des Gehäuses ist grundsolide Mittelklasse. Eine saubere Verarbeitung ohne Schwächen, keine schmerzenden Sparmaßnahmen und als kleines Schmankerl rundet die Glastür den Eindruck ab. Damit kann man auch über das eher dünne Material und den recht groben Kunststoff-Anbau gerne hinwegsehen. Die Lüfter dürften insgesamt gerne noch leiser agieren.
Durch die Fronten, das durchdachte Platzangebot und gleich vier ARGB-Lüfter könnte das Case daher durchaus eine Standardempfehlung für den durchschnittlichen Gaming-PC werden. Das Montech Gehäuse soll für ~80€ an den Start gehen. Zu diesem Kurs wäre das Air 1000 Premium eine Preis-/Leistungs-Empfehlung. Leider ist es zum jetzigen Zeitpunkt bei keinem Händler gelistet, so dass wir diese Empfehlung beizeiten nachtragen. Bis dahin tut es auch der Silber-Award – stellvertretend.
positiv
- wahlweise Meshfront oder Glasfront
- 4 ARGB-Lüfter enthalten
- ARGB-Controller
- ordentliche Temperaturen (Meshfront)
- Glastür
- Deckel mit 280mm Radiator-Support, Front mit 360mm Support
- durchdachter Innenraum mit Kabelführung und modularem HDD-Käfig
negativ
- Lüfter auch gedrosselt hörbar
- kein USB-C
- keine 360-mm-Radiatoren im Deckel
- Kunststoffanbau könnte hochwertiger sein
Wir haben das Produkt leihweise vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.